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gemeindearchiv_a - Weißenkirchen in der Wachau

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Aus dem Geme<strong>in</strong>dearchiv und an<strong>der</strong>en Aufzeichnungen R. Korner, 2013 Seite 2<br />

Die meisten <strong>der</strong> folgenden Textstellen stammen aus „Ghrichtsprotocollen“<br />

(heute: Sitzungsprotokolle des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates) und an<strong>der</strong>en Handschriften des<br />

Geme<strong>in</strong>dearchivs von <strong>Weißenkirchen</strong>; viele solcher handgeschriebenen Bücher<br />

und Bündel s<strong>in</strong>d – beg<strong>in</strong>nend etwa ab dem Jahr 1520 – vorhanden, noch viel mehr<br />

s<strong>in</strong>d aber im Lauf <strong>der</strong> Jahre wahrsche<strong>in</strong>lich verloren gegangen.<br />

Me<strong>in</strong>e Ergänzungen, Erklärungsversuche und die h<strong>in</strong>zugefügten Hausnummern<br />

(die es <strong>in</strong> unseren Ortsteilen erst ab 1770 gibt) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Klammern und <strong>in</strong> kursiver<br />

Schrift geschrieben.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> Abschriften aus den vielen Seiten <strong>der</strong> Protokolle, <strong>der</strong><br />

Verhandlungsschriften, … erfolgt re<strong>in</strong> willkürlich, nicht nach bestimmten<br />

Schwerpunkten o<strong>der</strong> Themen.<br />

Die Schreibweise <strong>der</strong> Abschriften ist so weit als möglich <strong>der</strong> <strong>der</strong> orig<strong>in</strong>alen<br />

Handschriften angepasst; wörtlich übernommene Stellen stehen <strong>in</strong><br />

Anführungszeichen. Manchmal ist es hilfreich, diese Texte <strong>in</strong> Mundart zu lesen.<br />

Aus vielen Textstellen kann man Rückschlüsse auf die bescheidene Lebensweise<br />

und Armut <strong>der</strong> Leute <strong>in</strong> <strong>der</strong> damaligen Zeit ziehen: wahrsche<strong>in</strong>lich kle<strong>in</strong>e Hütten als<br />

Wohnungen für viele Personen, als Beleuchtung Fackeln und Kerzen, bei<br />

Missernten Hungersnöte, viele Not leidende Familien ohne Besitz, ohne jede<br />

Aussicht auf Besserung; Krankheiten (Schw<strong>in</strong>dsucht, …) und Seuchen (Pest,<br />

Cholera, ...) werden als Strafe Gottes empfunden, Feuersbrünste, die ganze<br />

Ortsteile <strong>in</strong> Schutt und Asche legen, ke<strong>in</strong>e Baumaterialien, ke<strong>in</strong> Holz, ke<strong>in</strong>e Hilfe<br />

erreicht die Bewohner ...<br />

Wir können uns die Not, das Elend, den täglichen Kampf ums Überleben <strong>der</strong><br />

„gewöhnlichen“ Menschen von damals kaum mehr vorstellen!<br />

Die Aufzeichnungen <strong>in</strong> unserem Archiv beg<strong>in</strong>nen mit dem Jahr 1520 (also dem<br />

Ende des Mittelalters und dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Neuzeit); die Lehren Luthers f<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

Österreich ab etwa 1540 - von „Predicanten“ vermittelt - viele Anhänger<br />

Nach e<strong>in</strong>er Zeit relativen Wohlstands bis etwa 1550 {davon zeugen etwa <strong>der</strong> Bau des großen<br />

Turmes <strong>der</strong> Kirche 1502, des Presbyteriums <strong>der</strong> Pfarrkirche 1526, <strong>der</strong> Umbau des Schützenhofes<br />

und die Ausgestaltung mit Arkaden 1542, <strong>der</strong> (Um)Bau des Raffelsbergerhofes 1574 und <strong>der</strong> des<br />

Hauses Nr. 48 <strong>in</strong> Wösendorf im Jahr 1549 und wohl auch <strong>der</strong> Ausbau des „Hauses mit dem Gwölb“<br />

um 1520 (Wk 68 mit Fresken), des „Kharl<strong>in</strong>gischen Hofes im Bach“ (Wk 86) und an<strong>der</strong>er Gebäude <strong>in</strong><br />

dieser Periode} kommt es zu e<strong>in</strong>em wirtschaftlichen Nie<strong>der</strong>gang für <strong>der</strong> meisten Bewohner<br />

<strong>der</strong> <strong>Wachau</strong>.<br />

Es folgen Aufstände <strong>der</strong> verarmten Bauern gegen die Grundherren, Streitigkeiten um den<br />

richtigen Glauben mit dem „Höhepunkt“, dem Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648); auch<br />

aus <strong>Weißenkirchen</strong> werden protestantische Familien vertrieben (um 1630), an<strong>der</strong>e<br />

„katholisch gemacht“ (etwa um 1652). 1645 erobern die Schweden Krems und auch das Tal<br />

<strong>Wachau</strong>; Zerstörungen, Plün<strong>der</strong>ungen, Not und Elend s<strong>in</strong>d die Folgen für die Bevölkerung,<br />

oft auch dann, wenn „eigene“ Soldaten hier Quartier nehmen ...<br />

Die Pest und an<strong>der</strong>e Seuchen wüten und for<strong>der</strong>n viele Opfer (Epidemien 1679/80,<br />

1713, …).<br />

Militärische Bedrohung aus dem Osten (1. Türkenbelagerung Wiens 1529); auch<br />

nach dem Sieg gegen die Türken vor Wien (2. Belagerung 1683) kommt es ständig<br />

zu Kämpfen im Osten Österreichs (Eroberung von Ungarn, von Belgrad 1717 durch<br />

Pr<strong>in</strong>z Eugen); aber auch im Westen kommt es häufig zu Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen

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