gemeindearchiv_a - Weißenkirchen in der Wachau
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Aus dem Geme<strong>in</strong>dearchiv und an<strong>der</strong>en Aufzeichnungen R. Korner, 2013 Seite 48<br />
1605 und <strong>in</strong> den folgenden Jahren: Streit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de mit den Inhabern <strong>der</strong><br />
Herrschaft Dürnste<strong>in</strong>:<br />
Herr Albrecht von Enenkel, Herr <strong>der</strong> Herrschaft Dürnste<strong>in</strong>, verlangt, dass bei allen<br />
Ratssitzungen se<strong>in</strong> Pfleger Sitz und Stimme habe; die Geme<strong>in</strong>de verwehrt sich dagegen und<br />
verweist auf bestehende Freiheiten; Herr Enenkel lässt den ganzen Rath wegen<br />
Nichtvorlegung von Orig<strong>in</strong>aldokumenten auf se<strong>in</strong>er Burg Hohenegg <strong>in</strong> den Turm werfen.<br />
Später dann heißt es: Der Pfleger Hieronimus Schönpichler erlaubt sich im Rathaus zu<br />
<strong>Weißenkirchen</strong> die ärgste Willkür, wogegen sich die Ratsherren ordentlich wehren (Urban<br />
Kott<strong>in</strong>ger, Elias Felber, Michl Muer, Jonas Schrimpf, Wolf Höfl<strong>in</strong>ger, Georg P<strong>in</strong><strong>der</strong>, …)<br />
Vorwürfe an die Ratsmitglie<strong>der</strong>: Conspiration, Rebellion gegen die Herrschaft, …<br />
1605 bis 1609: Prozesse wegen des gewalttätigen Auftretens des Herrn Hieronimus<br />
Schönpichler, des Pflegers (= des Vertreters) des Herrn Albrecht Enenkel <strong>der</strong> Herrschaft<br />
Dürnste<strong>in</strong>, gegen die Bürger<br />
(dass er die Bürger arg bedrückt, sich Leibged<strong>in</strong>gswe<strong>in</strong>gärten aneignet, …)<br />
Prozess des Herrn Albrecht von Enenkel gegen den Bürger Hanns Höfl<strong>in</strong>ger, nun <strong>in</strong><br />
Traismauer und se<strong>in</strong>en Vater Wolf Höfl<strong>in</strong>ger mit <strong>der</strong> Beschuldigung, sie hätten an e<strong>in</strong>em<br />
Aufruhr gegen den Pfleger Hieronimus Schönpichler im Rathaus zu <strong>Weißenkirchen</strong><br />
teilgenommen.<br />
Georg P<strong>in</strong><strong>der</strong> und Höfl<strong>in</strong>ger gehen zu Schönpichler, bitten um Gottes Willen die khayserl.<br />
Freyheiten nicht zu entsetzen … weiterer Streit … er, Schönpichler, hab´ den Ghrichtsstab<br />
<strong>in</strong> die Höh´ gerissen und gesagt, jetzt b<strong>in</strong> ich Richter und Pfleger mite<strong>in</strong>and!<br />
(Ru<strong>in</strong>e Hohenegg, Geme<strong>in</strong>de Hafnerbach am Südrand des Dunkelste<strong>in</strong>er Waldes, 1578 von<br />
Ritter Albrecht von Enenkel erworben, 1584 bis 1594 zu e<strong>in</strong>em Renaissanceschloss<br />
umgebaut, 1606 an die Fam. Mamm<strong>in</strong>g, Kirchberg an <strong>der</strong> Pielach, verkauft; Frhr. Enenkel<br />
übernimmt sich f<strong>in</strong>anziell, kann die Herrschaft und den Hof nicht halten, ist 1606 bankrott.<br />
1607 „gewester Pfleger Hieronimus Schönpichler)<br />
Susanna Carl<strong>in</strong> geb. Ha<strong>in</strong>dl<strong>in</strong> zu Sta<strong>in</strong> beklagt sich durch Elias Widhalm beim Rat wegen<br />
<strong>der</strong> Rückzahlung ihrer Schulden (<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de bei ihr)<br />
1607 bis 1610 Clag des Richters Urban Kott<strong>in</strong>ger, Pölt<strong>in</strong>ger Hofmeister Jo 6 gegen Tobias<br />
Jager, Joch<strong>in</strong>g wegen Verleumdung<br />
1607 bis 1621 Darlehen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de an Frau Reg<strong>in</strong>a von Streun<strong>in</strong> (8870 fl), später dem<br />
Herrn von Zelck<strong>in</strong>g übertragen, dem ca. 5000 fl geschenkt werden mussten<br />
1608 Unzucht mit e<strong>in</strong>er Magd … Jacob Pichler, Ennser Hofmeister … arbmer Bürgersmann<br />
zu <strong>Weißenkirchen</strong> untertänigst anzuruffen und durch Gott höchstes Bitten … schreckhlicher<br />
Fall und abscheuliche Sündt … 60 Taler Straff (Pichler im Ennser Hof Wk 38)<br />
Mappe 3/13 1609, 1610, 1611<br />
1609: Richter Elias Felber; Sigmund Göler, Marktschreiber;<br />
„Michl Muer, <strong>der</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Abwesenheit Richter gwest“ (<strong>in</strong> Felbers Abwesenheit)<br />
E<strong>in</strong> „Majestätsbrief“ Kaiser Rudolfs II. stellt Religionsfreiheit <strong>in</strong> Aussicht (9. Juni 1609)<br />
Wie<strong>der</strong>besetzung <strong>der</strong> Predicantenstelle <strong>in</strong> <strong>Weißenkirchen</strong> nach <strong>der</strong> Freigabe des Augsburger<br />
Bekenntnisses durch den Kaiser (Mag. Veit Prennle<strong>in</strong> wird als Predicant angestellt)<br />
(Bald danach jedoch setzt sich aber im „Haus Habsburg“ und damit auch <strong>in</strong> den<br />
Habsburgischen Län<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> die streng katholische Richtung durch, was dann <strong>in</strong><br />
weiterer Folge auch zum Dreißigjährigen Krieg und zur Verwüstung weiter Landstriche<br />
führt)<br />
Georg Fasch<strong>in</strong>g: „Der Weg bei se<strong>in</strong>em Haus auf <strong>der</strong> Burg geht e<strong>in</strong>; <strong>der</strong> Rath möge ihm<br />
anzeigen, wie das zu beheben ...“ (Wk 147)