Geschäftsbericht 2011 - Volksbank Lübeck eG
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Übernachteinlagen der Banken bei der EZB. Auch der Zugang zu Dollar-Liquidität verknappte sich.<br />
Federal Reserve blieb bei Nullzinspolitik<br />
Im Gegensatz zur EZB ließ die US-Notenbank ihren zinspolitischen Kurs <strong>2011</strong> unverändert. Der<br />
Zielsatz für den US-amerikanischen Tagesgeldsatz blieb damit in einem Korridor zwischen 0 % und<br />
0,25 %. Im August <strong>2011</strong> kündigte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve zudem an, den<br />
US-Leitzins bis Mitte 2013 nicht erhöhen zu wollen. Das 600 Milliarden US-Dollar schwere<br />
Staatsanleihenaufkaufprogramm („Quantitative Easing 2“) ließ die Federal Reserve (Fed) planmäßig<br />
Mitte <strong>2011</strong> auslaufen. Die über dieses Programm ausgegebene Liquidität entzog die Fed nach dem<br />
Auslaufen des Programms den Märkten jedoch nicht. Vielmehr entschlossen sich die US-Notenbanker<br />
im September <strong>2011</strong>, bis Mitte 2012 Bestände in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar von kurz- in<br />
längerfristige Anleihen umzutauschen.<br />
Staatsschuldenkrise zwang Portugal in die Knie…<br />
Die Lage um die hoch verschuldeten Staaten der Währungsunion entspannte sich <strong>2011</strong> nicht. Vielmehr<br />
kam es zu einer Ausweitung der Refinanzierungsprobleme der finanzschwächeren Euro-Staaten.<br />
Infolgedessen sah sich Portugal nach mehreren Bonitätsherabstufungen durch die führenden<br />
Ratingagenturen und der gescheiterten Regierung Socrates Anfang Mai <strong>2011</strong> gezwungen, Hilfsgelder<br />
des Euro-Rettungsschirms (EFSF) zu beantragen, um einer Zahlungsunfähigkeit zu entgehen.<br />
… und brachte den Währungsraum an seine Grenzen<br />
Die sich eintrübenden Konjunkturaussichten, eine zunehmend aussichtslos erscheinende<br />
Verschuldungslage Griechenlands sowie des gesamten Währungsraumes und das Risiko eines<br />
Überspringens der Staatsschuldenkrise auf dem europäischen Finanzsektor ließen die Verunsicherung<br />
an den Märkten in der zweiten Jahreshälfte steigen. Vor diesem Hintergrund verschlechterten sich auch<br />
die Refinanzierungsbedingungen Italiens und Spaniens. Die zahlreichen Gipfel der Europäischen Union<br />
konnten jeweils nur kurzfristig etwas zur Entspannung der Lage beitragen. Das gleiche galt auch für die<br />
Staatsanleiheaufkäufe der EZB am Sekundärmarkt. Immer wieder belasteten Verwarnungen und<br />
Bonitätsherabstufungen vornehmlich der GIIPS-Staaten (Griechenland, Italien, Irland, Portugal und<br />
Spanien) durch die weltweit führenden Ratingagenturen die Glaubwürdigkeit dieser Länder als potente<br />
Schuldner.<br />
Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt<br />
Die Hoffnung auf eine nachhaltige Abschwächung der Turbulenzen an den Finanzmärkten ließ die<br />
Investoren im ersten Jahresdrittel mutiger werden. Bundesanleihen waren in dieser Zeit als sicherer<br />
Hafen weniger stark gefragt. Vor diesem Hintergrund stiegen die Renditen von Bundesanleihen mit<br />
zehnjähriger Restlaufzeit bis Mitte April auf knapp 3,5 %. Erst mit einer wieder zunehmenden<br />
Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Schuldenkrise und einer wachsenden Enttäuschung über<br />
das Krisenmanagement der Regierungen nahm die Nachfrage der Investoren nach besonders sicheren<br />
Anlageformen, und damit auch nach Bundesanleihen, zu. Die verstärkte Nachfrage ließ deren Kurse im<br />
weiteren Jahresverlauf ansteigen, was einem ebenso kräftigen Rückgang der Renditen gleichkam. Von<br />
Juli bis September kam es dabei zu einem besonders scharfen Kursanstieg, in deren Verlauf die<br />
Rendite zehnjähriger Bundesanleihen um 1,3 Prozentpunkte zurückging und mit 1,69 % ein neues<br />
Allzeittief erreichte. Binnen Jahresfrist sank die Rendite von Bundesanleihen mit zehnjähriger<br />
Restlaufzeit um 1,13 Prozentpunkte auf 1,83 %.<br />
Nach fulminantem Jahresauftakt …<br />
Gestiegene Zinserwartungen sowie Konjunkturhoffnungen im Währungsraum bescherten der<br />
europäischen Gemeinschaftswährung einen starken Jahresauftakt. Der Euro-Dollar Kurs folgte in<br />
dieser Phase einem deutlichen Aufwärtstrend. In der Spitze erreichte der EUR Anfang Mai <strong>2011</strong> 1,48<br />
US-Dollar. Unterstützung erhielt der EUR dabei auch von der Schwäche des Greenback, den der<br />
verhaltene konjunkturelle Ausblick für die USA und die im Vergleich zur Eurozone expansivere<br />
Geldpolitik belasteten.<br />
… wertete der Euro ab<br />
Seinen selbstbewussten Auftakt beendete der Euro im Mai <strong>2011</strong>, als anhaltende Diskussionen um die<br />
Umschuldung Griechenlands, das Vertrauen der Händler in die Stabilität des Währungsraumes<br />
zunehmend belasteten. Vor dem Hintergrund sich verdichtender Zinssenkungserwartungen für den<br />
Euro-<br />
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