August/September 2003 - Der Fels
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August/September 2003 - Der Fels
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Auch in diesem Jahr dürfen Sie<br />
wieder in der Hohen Domkirche<br />
zu Fulda den Eröffnungsgottesdienst<br />
des Kongresses<br />
„Freude am Glauben“ feiern, den<br />
das Forum Deutscher Katholiken“<br />
bereits zum dritten Mal in dieser<br />
Bischofsstadt ausrichtet. <strong>Der</strong> Heilige<br />
Vater Papst Johannes Paul II. hat<br />
frohen Herzens die Nachricht aufgenommen,<br />
dass diese Initiative im<br />
Dienst der Neuevangelisierung<br />
Deutschlands und Europas am Grab<br />
des heiligen Bonifatius fortgesetzt<br />
wird. Seine Heiligkeit hat mich daher<br />
beauftragt, Ihnen, Exzellenz,<br />
sowie den Veranstaltern, Referenten,<br />
Gästen und allen, die sich in diesen<br />
Tagen in Fulda zum gemeinsamen<br />
Beten und Nachdenken versammeln,<br />
seine besten Grüße und Segenswünsche<br />
zu übermitteln.<br />
Die Wahl der Bonifatiusstadt als<br />
Tagungsort Ihres Kongresses ist gewiss<br />
kein Zufall. Denn dieser Ort war<br />
der Ausgangspunkt der fruchtbaren<br />
Missionstätigkeit des „Apostels der<br />
Deutschen“, dessen Leben darin bestand,<br />
den germanischen Völkern<br />
das Evangelium Christi zu verkünden<br />
und die junge Kirche jenseits der<br />
Alpen enger mit Rom zu verbinden,<br />
dem Sitz des Nachfolgers Petri, der<br />
ihre Einheit in der Gemeinschaft der<br />
Grußwort des Hl. Vaters zum<br />
Kongress „Freude am<br />
Glauben“ <strong>2003</strong> in Fulda<br />
Liebe und der Wahrheit garantiert.<br />
– Auch in den Tagen<br />
dieses glaubensfrohen Treffens<br />
und darüber hinaus kann<br />
Fulda wieder zu einem Zentrum<br />
geistlicher Erneuerung<br />
werden, die daraufhin angelegt<br />
ist, weit über die Stadtund<br />
Bistumsgrenzen hinaus<br />
eine fruchtbare Wirkung<br />
zu zeitigen.<br />
Bei der Erneuerung<br />
der Kirche und des katholischen<br />
Lebens<br />
kommt dem Altarssakrament<br />
eine zentrale<br />
Rolle zu. Die Eucharistie, als<br />
„Quelle und Höhepunkt des ganzen<br />
christlichen Lebens“ (Lumen<br />
gentium, Nr. 11), ist der unversiegbare<br />
Kraftquell jeder pastoralen Bemühung.<br />
Seelsorge und Mission<br />
nehmen von der Eucharistie ihren<br />
Ausgang. In der würdigen Feier des<br />
heiligen Messopfers, in der liebenden<br />
Vereinigung mit Christus, der<br />
sich seinen Gläubigen in der Kommunion<br />
zur Speise reicht und in der<br />
stillen Anbetung des eucharistischen<br />
Herrn gründet die Neuevangelisierung,<br />
die der Heilige Vater den<br />
Christen des dritten Jahrtausends<br />
immer wieder ans Herz legt. Diese<br />
schöpft aus dem zeitlosen Reichtum<br />
Gottes, um unsere Zeit mit der Gabe<br />
der Erlösung zu beschenken.<br />
Ohne die heilige Eucharistie läuft<br />
die Seelsorge Gefahr, erfolglos zu<br />
bleiben, denn „jedes Streben nach<br />
Heiligkeit, jede Tat, die auf die Verwirklichung<br />
der Sendung der Kirche<br />
ausgerichtet ist, jede Umsetzung<br />
pastoraler Pläne muss die notwendige<br />
Kraft aus dem eucharistischen<br />
Geheimnis beziehen und auf dieses<br />
hingeordnet sein als auf ihren Höhepunkt“<br />
(Ecclesia de Eucharistia,<br />
Nr. 60). In der Erkenntnis, dass Jesus<br />
Christus selbst durch den Dienst des<br />
Priesters sein Versprechen in jeder<br />
heiligen Messe in herausragender<br />
Weise wahrmacht: „Seid gewiss, ich<br />
bin bei Euch alle Tage bis zum Ende<br />
der Welt“ (Mt 28, 29), gründet die<br />
christliche Hoffnung, dass der Herr<br />
seine Kirche sicher durch die Zeiten<br />
führt und in ihr immerdar gegenwärtig<br />
ist (vgl. Sacrosanctum Concilium,<br />
Nr. 7). Die heilbringende Gegenwart<br />
Jesu in der Eucharistie ist daher das<br />
allerwertvollste Gut der Kirche auf<br />
ihrem Weg durch die Geschichte.<br />
Das Wissen darum, dass die Kirche<br />
ihre Glaubensfreude und ihre jugendliche<br />
Schönheit dem kostbaren<br />
eucharistischen Schatz verdankt, den<br />
Christus seiner Braut anvertraut hat,<br />
lässt das pilgernde Volk Gottes mit<br />
sicherer Zuversicht in die Zukunft<br />
blicken. So konnte die deutsche<br />
Dichterin Gertrud von Le Fort in ihren<br />
„Hymnen an die Kirche“ sagen:<br />
„Deiner Stunde schlägt keine Stunde,<br />
und deine Grenzen sind ohne<br />
Grenzen, denn du trägst im Schoße<br />
das Erbarmen des Herrn!“<br />
Papst Johannes Paul II. verbindet<br />
sich gerne mit Ihnen, den Teilnehmern<br />
am diesjährigen Kongress<br />
„Freude am Glauben“, im Gebet und<br />
mit dem Wunsch, dass Sie während<br />
Ihres Zusammenseins von heiligem<br />
Staunen über das Geheimnis der heiligen<br />
Eucharistie erfasst werden und<br />
daraus die Kraft schöpfen, die Mission<br />
des „Apostels der Deutschen“<br />
in unserer Zeit fortzusetzen. Auf die<br />
Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau<br />
und Gottesmutter Maria, der<br />
Heiligen Bonifatius und Petrus<br />
Canisius sowie aller Heiligen und<br />
Seligen Deutschlands, die Sie anrufen<br />
und verehren, erteilt Seine Heiligkeit<br />
Ihnen allen von ganzem Herzen<br />
den Apostolischen Segen.<br />
Mit besten persönlichen<br />
Wünschen<br />
gez. Angelo Kardinal Sodano<br />
Staatssekretär Seiner Heiligkeit<br />
230 DER FELS 8-9/<strong>2003</strong>