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Krisenberatung und Krisenbegleitung Teil II - Schulpsychologie

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8.3 Motive für eine Suizidhandlung<br />

(Henseler, In: Wedler, 2001)<br />

Lebenskrise - Adoleszenz<br />

Können aus 4 Bereichen gleichzeitig kommen:<br />

– Autoaggression<br />

– Aggression - will andere durch seinen Tod <strong>und</strong> durch die dadurch bei diesen induzierten Schuldgefühlen<br />

bestrafen, evtl. auch erpressen.<br />

– Flucht - möchte nur seine Ruhe haben<br />

– Appell<br />

Der unterschiedliche Charakter der Motive, zeigt schon die Ambivalenz suizidaler Menschen.<br />

„Der suizidale Mensch will eigentlich nicht sterben, aber unter den gegebenen Bedingungen auch nicht<br />

mehr weiterleben". Es handelt sich häufig um den Wunsch nach Ruhe, Entspannung <strong>und</strong> Wohlbefinden.<br />

Diese Unsicherheit des Suizidanten bietet eine Chance für die Krisenintervention!<br />

8.4 Wie äußert sich Suizidgefährdung bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen?<br />

(aus www. neuhland.de)<br />

Suizidgefährdung ist auf den ersten Blick nicht ohne weiteres erkennbar. Fast allen Suiziden gehen Signale<br />

bzw. mehr oder weniger konkrete Hilferufe voraus. Alarmzeichen zeigen sich häufig durch ein verändertes<br />

Verhalten, das auch in der Schule zu beobachten ist. Dazu gehören:<br />

– Leistungsabfall<br />

– Schulverweigerung, Schwänzen<br />

– Unkonzentriertheit<br />

– Beschäftigung mit dem Thema Tod (Zeichnungen, Aufsätze, verbale Äußerungen)<br />

– verändertes Sozialverhalten (Abbruch von Fre<strong>und</strong>schaften, Rückzug oder aggressiv abwehrendes<br />

Verhalten)<br />

– äußerliche Veränderungen (Vernachlässigung, starke Gewichtszu- oder -abnahme)<br />

– körperliche Beschwerden unklarer Ursache (Kopf-, Bauchschmerzen, Schwindelgefühle)<br />

– Verschenken von liebgewordenen Sachen<br />

8.4.1 Wie fühlt sich ein Suizidgefährdeter Schüler?<br />

Ein Suizidversuch erzählt immer eine längere Geschichte. Vielschichtige Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse verdichten<br />

sich bei einem suizidalen Jugendlichen zu einem Gefühl der Wertlosigkeit, sie stehen vor einem<br />

Berg von Problemen, die sie nach ihrem Empfinden niemals lösen können, sie fühlen sich häufig ungeliebt,<br />

überfordert, hilflos, eingeengt. Bisher angewandte Handlungs- <strong>und</strong> Problemlösungsstrategien funktionieren<br />

nicht mehr. Gefühle von Versagen <strong>und</strong> "alles hat keinen Sinn mehr" verstärken sich. Die meisten<br />

Jugendlichen, die einen Suizidversuch unternehmen, wollen leben.<br />

Viele formulieren ihre Gefühle:<br />

"Ich wollte eigentlich nicht tot sein, nur meine Ruhe haben, den Druck <strong>und</strong> alle Probleme los sein. Ich will<br />

eigentlich leben, aber so wie jetzt kann ich nicht mehr."<br />

Dr. Hans Smoliner: Lebenskrise - Adoleszenz 19

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