Krisenberatung und Krisenbegleitung Teil II - Schulpsychologie
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Lebenskrise - Adoleszenz<br />
3 IDENTITÄT BEI MENSCHEN<br />
(aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)<br />
Die Identität eines Menschen besteht darin, dass:<br />
– dieser Mensch von anderen Menschen unterscheidbar ist, <strong>und</strong><br />
– dieser Mensch als derselbe/dieselbe identifizierbar bleibt, auch wenn er/sie sich verändert.<br />
Identität entsteht immer innerhalb eines Verhältnisses zwischen dem, was etwas ist <strong>und</strong> dem, was es nicht<br />
ist. Insbesondere wäre kein Mensch in der Lage, ohne andere Menschen eine Identität als Mensch zu<br />
entwickeln. Denn wir sind auf die Menschen, die wir nicht sind, angewiesen, um uns von ihnen unterscheiden<br />
<strong>und</strong> zugleich Mensch sein zu können. Insofern ist unsere persönliche Identität in ihrem Wesen<br />
sozial.<br />
Da Identität auf Unterscheidung beruht <strong>und</strong> "Unterscheidung" ein Verfahren ist, das ein Ganzes untergliedert<br />
("scheidet"), kann etwas nur als <strong>Teil</strong> eines Ganzen Identität erlangen. Daher wird verständlich,<br />
weshalb Menschen ihre Identität als bestimmte Menschen in einem Wechselspiel von "Dazugehören" <strong>und</strong><br />
"Abgrenzen" entwickeln.<br />
3.1 Psychische Identität<br />
Die psychische Identität stellt keine wie auch immer geartete eindeutige Essenz oder ein unveränderliches<br />
Wesen dar. Im Gegenteil: Identität als psychologisches Konzept geht geradezu davon aus, dass sich ein<br />
Mensch mit etwas "identifiziert", also ein äußeres Merkmal einer bestehenden Gruppenidentität als sein<br />
eigenes Wesensmerkmal annimmt. In gewisser Hinsicht erscheint dies als notwendiger Prozess zur Heranbildung<br />
einer eigenen Persönlichkeit, aber es bleibt stets ein Element der Fremdbestimmung <strong>und</strong> Zuschreibung.<br />
3.2 Soziale Identität<br />
Die soziale Identität wird einer Person durch die Gesellschaft zugeschrieben <strong>und</strong> umfasst alle Eigenschaften<br />
die diese Identität enthält. Eine soziale Identität ist eng mit der Übernahme bestimmter Rollen innerhalb<br />
einer (sozialen) Gruppe verb<strong>und</strong>en. Eine Rolle kann die berufliche Arbeit sein.<br />
3.3 Verändern der Identität<br />
Ein Mensch verändert dann ihre/seine Identität, wenn<br />
– sie/er sich so verändert, dass dadurch Kriterien, anhand derer sie/er identifiziert wird, unbrauchbar<br />
werden, (z.B. Cross-Gender: Identität als Mann oder Frau verändern; Emanzipation: gemeinsam<br />
Identität entwickeln) oder<br />
– einige Instanzen, welche die Identifizierung vornehmen, entfallen, oder einige Kriterien der Identifizierung<br />
geändert werden (z.B. Galileo Galilei: vom Ketzer zum bahnbrechenden Entdecker; Emigration:<br />
vom Einheimischen zum Fremden).<br />
Dr. Hans Smoliner: Lebenskrise - Adoleszenz 6