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Krisenberatung und Krisenbegleitung Teil II - Schulpsychologie

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Lebenskrise - Adoleszenz<br />

9.1.1 Liste verschiedener Abhängigkeiten bzw. Süchte<br />

Stoffgeb<strong>und</strong>ene Abhängigkeiten Nicht-stoffgeb<strong>und</strong>ene Abhängigkeiten<br />

(Verhaltenssucht)<br />

– Alkoholsucht – Alkohol<br />

– Amphetaminsucht<br />

– Barbituratsucht<br />

– Benzodiazepinsucht<br />

– Cannabissucht<br />

– Codeinsucht<br />

– Heroinsucht<br />

– Kokainsucht<br />

– Morphinsucht<br />

– Nikotinsucht<br />

– Koffeinsucht<br />

– Polytoxikomanie<br />

– Schokoladensucht<br />

– Essstörungen (zum <strong>Teil</strong>)<br />

9.2 Funktionen von Suchtmitteln<br />

– Probleme lösen<br />

– Konflikte vermeiden<br />

– Normen widersetzen<br />

9.3 Psychologische Wirkmechanismen<br />

– Arbeitssucht, Workaholic<br />

– Beziehungssucht<br />

– Bibliomanie<br />

– Chatsucht<br />

– Co-Abhängigkeit<br />

– Essstörungen (z. B. Anorexie, Bulimie, Adipositas)<br />

– Fernsehsucht<br />

– Handy-Abhängigkeit<br />

– Internetsucht<br />

– Kaufsucht<br />

– Lesesucht<br />

– Mediensucht<br />

– Sammelsucht („Messie-Syndrom“)<br />

– Selbstverletzendes Verhalten<br />

– Sexsucht<br />

– SMS-Abhängigkeit<br />

– Solariumsucht<br />

– Spielsucht<br />

– Sportsucht, (Fitnesssucht)<br />

– Lust <strong>und</strong> Genuss erleben<br />

– Gruppengefühl herstellen<br />

– Grenzerfahrungen spüren<br />

Hinter einer Abhängigkeit steht psychologisch immer eine stellvertretende Suche nach Beziehung, Liebe,<br />

Glück, Kontakt, Lust, Zufriedenheit etc., die natürlich auf diesem Weg erfolglos bleibt. Im Wesentlichen<br />

handelt es sich um eine Ersatzhandlung, bei der die geistige <strong>und</strong> emotionale Energie auf die Auseinandersetzung<br />

mit dem Suchtmittel gerichtet ist. So wird oft die Notwendigkeit menschlicher Kontakte <strong>und</strong><br />

auch die Anforderungen des Alltags missachtet. Dabei ist es egal, ob das Suchtmittel stofflich (Alkohol,<br />

Nikotin, Essen, etc.) oder nichtstofflich (Arbeit, Glücksspiel, Chatten, etc.), oder austauschbar ist. Das ist<br />

auch unabhängig davon, ob das Suchtmittel eine körperliche Abhängigkeit bewirkt oder nicht. Körperliche<br />

Abhängigkeit z. B. bei Alkohol oder Heroin erschwert die Therapie zusätzlich.<br />

9.4 Merkmale abhängigen Verhaltens<br />

Nicht jeder Abhängige muss alle Symptome zeigen. Die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung ist<br />

oft Ergebnis eines langen Prozesses, der in vielen kleinen Schritten ablaufen kann. Verhalten, Erleben,<br />

Lebensgewohnheiten <strong>und</strong> Persönlichkeit verändern sich – oft unbemerkt – <strong>und</strong> passen sich langsam der<br />

Sucht an. Die schrittweise Veränderung erschwert es sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen,<br />

diesen Prozess wahrzunehmen.<br />

Der Abhängige nimmt gezielt Einfluss auf sein seelisches Erleben. Er tut dies aber nicht durch adäquates<br />

<strong>und</strong> realitätsgerechtes Handeln (vom Standpunkt der Gesellschaft, aber oft auch des Abhängigen selbst<br />

betrachtet), sondern durch den Vollzug der von der Abhängigkeit gesteuerten Handlung. Daraus resultiert<br />

ein kurzfristiges Befriedigungserleben.<br />

Dr. Hans Smoliner: Lebenskrise - Adoleszenz 23

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