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Softwareentwicklung in C++ - ASC

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150 8. Objektorientierung Allgeme<strong>in</strong><br />

3. Man trocknet sich ab.<br />

4. Man putzt sich die Zähne.<br />

5. Man verlässt das Badezimmer.<br />

Was erkennt man aus dieser groben Beschreibung:<br />

• E<strong>in</strong>e Eigenschaft e<strong>in</strong>er Person ist es offensichtlich, dass sie Zähne hat, denn<br />

was sollte man denn sonst putzen.<br />

• E<strong>in</strong>e Eigenschaft des Badezimmers ist, dass dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Handtuch vorhanden<br />

ist, sonst kann man sich nicht abtrocknen. Damit ist nicht ausgesagt, dass<br />

das Handtuch e<strong>in</strong>e Eigenschaft des Badezimmers ist, denn man könnte es<br />

ja auch beim Betreten mit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> genommen haben. Im Pr<strong>in</strong>zip ist nicht<br />

e<strong>in</strong>mal gesagt, dass zum Abtrocknen e<strong>in</strong> Handtuch notwendig ist, denn<br />

man könnte ja auch so lange stehen bleiben, bis man trocken ist. Der<br />

Ablauf des Abtrocknens verdient also im Modellierungsprozess noch e<strong>in</strong>e<br />

nähere Betrachtung, was die Anforderungen betrifft.<br />

• E<strong>in</strong>e Eigenschaft unseres Badezimmers ist, dass es e<strong>in</strong>e Dusche gibt... oje...<br />

wieder e<strong>in</strong> Fehldesign. Es gibt auch Badezimmer ohne Dusche! Dort funktioniert<br />

der gerade angeführte Prozess zwar nicht mehr vollständig, weil<br />

man sich nicht duschen, sondern nur e<strong>in</strong> Vollbad nehmen kann oder sich<br />

überhaupt nur waschen kann. Trotzdem darf man aus der Prozessbeschreibung<br />

nicht zw<strong>in</strong>gend schließen, dass auch alles Geforderte e<strong>in</strong>e Eigenschaft<br />

von beteiligten Parteien ist!<br />

Um wirklich e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>nvollen Verfe<strong>in</strong>erungsschritt vollziehen zu können, werden<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Prozesse, die vom Betreten bis zum Verlassen des Badezimmers<br />

stattf<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>mal alle e<strong>in</strong>zeln verfe<strong>in</strong>ert, denn mehr Information als<br />

gerade eben lässt sich aus dem groben Ablauf nicht extrahieren. Beispielhaft<br />

für die anderen Teilprozesse nehmen wir uns e<strong>in</strong>fach das Zähne Putzen zur<br />

Brust:<br />

1. Man nimmt die Zahnbürste <strong>in</strong> die Hand. Wichtig hierbei ist, dass man<br />

ke<strong>in</strong>e direkte Aussage treffen kann, wo die Zahnbürste hergenommen<br />

wird. Sie könnte e<strong>in</strong>fach daliegen oder auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Kästchen<br />

se<strong>in</strong>. Egal, wie es auch immer ist, der Aufenthaltsort der Zahnbürste ist<br />

ke<strong>in</strong>e Eigenschaft der Zahnbürste selbst. Entsprechend ist auch hier e<strong>in</strong><br />

eigener Prozess zu modellieren, der <strong>in</strong> Bezug zum Aufenthaltsort steht.<br />

2. Man nimmt das Behältnis mit der Zahnpasta. Hier ist wieder zu bedenken,<br />

dass es ke<strong>in</strong>e Eigenschaft ist, dass Zahnpasta <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tube vorhanden<br />

ist. Auch andere Behältnisse s<strong>in</strong>d möglich! Wie schon bei der<br />

Zahnbürste, so wird auch hier wieder ke<strong>in</strong>e Annahme getroffen, wo die<br />

Zahnpasta zu f<strong>in</strong>den ist.<br />

3. Man schmiert Zahnpasta auf die Zahnbürste. Wie dies genau stattf<strong>in</strong>det,<br />

ist abhängig vom Behältnis. Wenn wir als Beispiel e<strong>in</strong>e Tube nehmen,<br />

dann muss diese zuerst geöffnet werden, danach wird die Zahnpasta herausgedrückt<br />

(und landet hoffentlich auf der Zahnbürste und nicht am<br />

Boden :-)) und danach wird die Tube wieder verschlossen.

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