Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

Kulzer, Gudrun: Bibliotheken im Wandel 23
7.6 Onlinetauglichkeit der E-Reader fÉr die virtuelle Bibliothek
Der Erfolg der virtuellen Bibliothek hÉngt ganz entscheidend auch davon ab, welche mobi-
len EndgerÉte fÄr die Nutzung eingesetzt werden kÑnnen. äber den Newsletter der Firma
DiViBib GmbH Wiesbaden vom 14. April 2009 wurde den Bibliothekskunden in einem nicht
Ñffentlichen Newsletter folgendes mitgeteilt, dass die virtuelle Bibliothek schon bald E-Book-
Reader-tauglich sein wird. Es werden derzeit technische und inhaltsbezogene Vorausset-
zungen dafÄr erarbeitet, dass E-Books einschlieÖlich der Leihfrist auf entsprechende End-
gerÉte Äbertragen und genutzt werden kÑnnen. Da das Lesen eines Textes mit einem Le-
segerÉt die AttraktivitÉt gegenÄber dem Lesen am Bildschirm deutlich steigert, fÄhlt sich ein
GroÖteil der deutschen Verlagswelt angesprochen und wird sein Angebot an belletristischen
Titeln deutlich erweitern.
Zieltermin fÄr die PrÉsentation der „E-Book-Reader-tauglichen Onleihe“ ist die Frankfurter
Buchmesse, die am 14.10.2009 beginnt. Der zeitliche Vorlauf wird benÑtigt, da technische
Umstellungen vorgenommen werden. Beispielsweise erfolgt der Umstieg auf den Adobe
Content Server 4, der etwa mit den GerÉten von Sony oder dem iPhone von Apple kompa-
tibel ist.
Ein weiteres Ziel ist, den im PDF-Format vorliegenden E-Book-Bestand sukzessive um In-
halte im EPUB-Format zu ergÉnzen. Der Vorteil von E-Books, die auf EPUB basieren, zeigt
sich in der dynamischen Anpassung des Textes an die jeweilige BildschirmgrÑÖe des Le-
sers und eignet sich damit besonders fÄr die Ausgabe auf EndgerÉten. Im Gegensatz dazu
wird der Text im PDF-Format mit vorgegebenem Zeilenumbruch wie im gedruckten Buch
angezeigt. Auf kleinen Bildschirmen fÄhrt das zu hÉufigem Hin- und Herscrollen (s. Sonder-
newsletter zum Thema Onleihe und E-Book-Reader, 14.4.2009).
8 Umsetzung und Einsatz der virtuellen Bibliothek
Die virtuelle Bibliothek einzusetzen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Es besteht die
MÑglichkeit eines Verbundsystems. Dies kommt in der Regel fÄr Bibliotheken in Klein- und
MittelstÉdten zum Tragen, da durch den Zusammenschluss Kosten und Arbeitseinsatz ge-
teilt werden. Stadtbibliotheken, die in StÉdten mit mehr als 100.000 Einwohnern angesiedelt
sind, bieten ihre eigene digitale virtuelle Zweigstelle an.
8.1 BibliotheksverbÉnde
Beispiele fÄr VerbÄnde sind das Portal ThueBIBnet (ThÄringer Bibliotheksnetz), das ein
gemeinsames Projekt der Bibliotheken Arnstdt, Erfurt, Gotha, Greiz, Jena, Meiningen,
Nordhausen, Schmalkalden, SÑmerda und Zella-Mehlis ist. GefÑrdert wird diese gemein-
same Plattform fÄr digitale Medien durch das Kultusministerium des Freistaates ThÄringen
und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-ThÄringen.
Zehn Stadtbibliotheken im Kreis Mettmann prÉsentieren ihren Gesamtbestand bereits in
dem gemeinsamen Online-Katalog BIBNET. Die Onlinerecherche in den Stadtbibliotheken
im Kreis Mettmann wird fÄr Kunden der Bibliotheken in Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden,
Langenfeld, Mettmann, Monheim, Velbert und WÄlfrath seit September 2008 um den Servi-