Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...
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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 34<br />
Tatsache, dass festgestellt wurde, dass <strong>die</strong> zunehmende Nutzung des Web-OPACs darauf<br />
schlieÖen lÉsst, dass <strong>die</strong> Region mit InternetanschlÄssen sehr gut ausgestattet sei. Sehr<br />
aufschlussreich war auch <strong>die</strong> von allen drei befragten Kollegen gemachte àuÖerung, dass<br />
der „persÑnliche Reiz“, <strong>die</strong> „technische Versiertheit“ bzw. das GefÄhl, dass es sich hier um<br />
eine „tolle Sache“ handelt, eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entscheidung fÄr <strong>die</strong> Ein-<br />
fÄhrung des virtuellen Angebotes gespielt habe.<br />
10.1.2 Anbieter setzen ebenfalls auf Imagegewinn<br />
Diejenigen, <strong>die</strong> fÄr den Umfang und den Inhalt des virtuellen Angebotes bzw. fÄr <strong>die</strong> Pro-<br />
jektunterstÄtzung verantwortlich sind, beantworteten <strong>die</strong> Frage Éhnlich. Sie sind Äberein-<br />
st<strong>im</strong>mend der Ansicht, dass jede Bibliothek benutzerorientiert arbeiten sollte, und dazu ge-<br />
hÑrt, dass es mehr als „nur BÄcher“ <strong>im</strong> Angebot geben muss. Fortschrittliche <strong>Bibliotheken</strong><br />
haben aber schon <strong>im</strong>mer auf Trends <strong>im</strong> Me<strong>die</strong>nbereich reagiert und, als es aktuell war, Vi-<br />
deos, CDs, CD-ROMs, DVDs sowie Playstation-Spiele in ihren Bestand aufgenommen. Au-<br />
Öerdem haben <strong>Bibliotheken</strong> „kein Recht, Dinge auszuklammern“ bzw. mÄssen auf <strong>die</strong> „ge-<br />
sellschaftliche Me<strong>die</strong>nrealitÉt“ entsprechend reagieren. AuÖerdem wÉre <strong>die</strong> „Literatur <strong>die</strong><br />
gleiche nur auf einem anderen TrÉgermedium“. Einer der Anbieter ÉuÖerte, dass seit „6 bis<br />
7 Jahren eine starke VerÉnderung <strong>im</strong> Me<strong>die</strong>numfeld erkennbar sei und <strong>die</strong> starke Digitali-<br />
sierung breiter Lebensbereiche der Menschen erfasst habe“. Ein gutes Beispiel hierfÄr wÉre<br />
<strong>im</strong> Bereich Musik das Angebot rund um Rock und Pop. Auch <strong>die</strong> „steigende MobilitÉt der<br />
Menschen“, der dadurch fehlende Ortsbezug (Wohn- und Arbeitsort sind nicht unbedingt i-<br />
dentisch), <strong>die</strong> <strong>im</strong>mer knapper werdende Zeit wÉre laut Aussage eines Interviewten ein wich-<br />
tiger Grund fÄr ein digitales Me<strong>die</strong>nangebot.<br />
Fazit: äbereinst<strong>im</strong>mend waren alle sechs befragten Kollegen der Meinung, dass Bibliothe-<br />
ken, <strong>die</strong> sich fÄr <strong>die</strong>ses neue TrÉgermedium entscheiden, von ihren Kunden als besonders<br />
„innovativ“ wahrgenommen werden bzw. ihr Image als „moderne, zukunftsweisende Einrich-<br />
tung“ bestÉtigen. Um fÄr <strong>die</strong> Zukunft gerÄstet zu sein, ist es „wirklich notwendig“.<br />
10.2 Angebot und QualitÇt der virtuellen Bibliothek<br />
FÄr <strong>die</strong> Akzeptanz seitens der Bibliothekskunden und den Erfolg, der sich in der Nutzung<br />
der virtuellen Bibliothek widerspiegelt, sind Umfang und Inhalt des Angebotes wesentliche<br />
Faktoren.<br />
10.2.1 <strong>Bibliotheken</strong> wÉnschen sich ein erweitertes Zeitungs- und Zeit-<br />
schriftenangebot<br />
In allen <strong>Bibliotheken</strong> der drei befragten Bibliotheksleitungen wurden zwischen 6.000 und<br />
10.000 Me<strong>die</strong>n als Anfangsbestand bereitgestellt. ZunÉchst will man sehen, „wie funktio-<br />
niert das ganze“, „wie wird es genutzt“ und in welchen Bereichen muss verstÉrkt ergÉnzt<br />
werden. Einigkeit herrschte auch darÄber, dass der Bestand in Umfang und Inhalt ausge-<br />
baut werden muss und AktualitÉt hohe PrioritÉt hat. SchwerpunktmÉÖig wurden zunÉchst<br />
<strong>die</strong> Bereiche „Schule & Lernen“, Sachbuchme<strong>die</strong>n in den Gebieten Beruf, Medizin sowie