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Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 39<br />

10.4.2 Projektleitungen sehen einen <strong>Wandel</strong> der <strong>Bibliotheken</strong><br />

Einer der Befragten stellte fest, dass „2009 das Jahr der E-Books“ werden wird. Die Nach-<br />

frage nach digitalen Me<strong>die</strong>n wird sich erhÑhen und „<strong>Bibliotheken</strong> sind gut dran“, wenn sie<br />

sagen kÑnnen, „haben wir schon“. Das gedruckte Buch kann nicht als „homogene Masse“<br />

betrachtet werden. Bei SachbÄchern und Ratgebern kann sich einer der Befragten durch-<br />

aus vorstellen, dass „das Buch an Stellenwert verlieren wird“. Hingegen bei „schÑnen groÖ-<br />

formatigen BildbÉnden oder ReisefÄhrern, bei BÄchern mit hohem Ésthetischen Anreiz“ wird<br />

das gedruckte Buch weiterhin Vorrang haben. Die Prognosen fÄr <strong>die</strong> Zukunft muss man<br />

nach Me<strong>die</strong>nart unterscheiden, merkte ein Projektleiter an. Im „AV-Bereich 10 ist das Todes-<br />

urteil gesprochen“! Die „Umsatzzahlen fÄr CDs und DVDs gehen bereits jetzt schon bei<br />

Amazon zurÄck“. WÉhrend das Buch „nicht dem Untergang“ entgegensieht. Es wird zu ei-<br />

ner Koexistenz neben den physischen Me<strong>die</strong>n kommen, <strong>die</strong> nicht „abstÄrzen kÑnnen“, <strong>die</strong><br />

man in <strong>die</strong> „Badewanne mitnehmen“ und in denen man „blÉttern“ kann.<br />

Die Bibliothek wird sich verÉndern, da <strong>die</strong> Menschen Informationen benÑtigen. Sie wird zu-<br />

kÄnftig als „Lernort eine wichtige Rolle spielen“, sie wird „WohlfÄhlort“ sein. <strong>Bibliotheken</strong><br />

sind „Ñffentliches Gut“ und stellen einen „wichtigen Bereich zwischen Ñffentlichem und pri-<br />

vatem Raum“ dar. Sie sind „dritter Ort zwischen zu Hause und Arbeit“. <strong>Bibliotheken</strong> sind<br />

„WohlfÄhlort“ und „Treffpunkt“ zugleich. Es wird zukÄnftig weniger eingeschriebene Leser<br />

geben. Die Besucherzahlen werden aussagekrÉftiger sein als <strong>die</strong> Ausleihzahlen. Zwei der<br />

Befragten fÄhrten als Beispiel <strong>die</strong> Stadtbibliothek in Amsterdam an, <strong>die</strong> an sieben Tagen<br />

tÉglich 10 Stunden geÑffnet hat und 600 InternetplÉtze anbietet. Die Menschen kommen<br />

und halten sich den ganzen Tag in der Bibliothek auf, haben ihre eigenen Laptops dabei<br />

und gehen abends wieder, ohne etwas auszuleihen. Sie wÄrden aber „niemals auf ihre Bib-<br />

liothek verzichten“ wollen. Eine Vorstellung von der Bibliothek der Zukunft ist, dass <strong>die</strong><br />

schÑnsten und neuesten BÄcher in einem „showroom“ prÉsentiert werden. Die Masse der<br />

Me<strong>die</strong>n wird in einem „begehbaren Magazin mit BÄchern bis zur Decke sowie entsprechen-<br />

den ArbeitsplÉtzen und bequemen Sofas“ zur VerfÄgung gestellt.<br />

Fazit: Auch <strong>die</strong> befragten Projektleitungen sind der Ansicht, dass das gedruckte Buch nicht<br />

durch das E-Book ersetzt wird. Die BedÄrfnisse der Nutzer sind so verschieden wie das<br />

Angebot. Hingegen wird sich <strong>die</strong> Bibliothek verÉndern. Sie wird zum Aufenthaltsort mit ent-<br />

sprechender QualitÉt (bequeme SitzmÑbel, Kaffeeautomaten) und zur Anlaufstelle fÄr In-<br />

formationsvermittlung. Die Bibliothek wird ein „zweites Zuhause“.<br />

11 Zusammenfassung der Aussagen<br />

Die Interviews wurden an den jeweiligen ArbeitsplÉtzen der Kollegen durchgefÄhrt. Die<br />

Zeitdauer pro Interview lag zwischen 30 und 40 Minuten. Nachfragen war nur vereinzelt<br />

notwendig, da alle Kollegen ausfÄhrlich antworteten.<br />

10 Audiovisueller Bereich.

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