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Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 7<br />

ken tragen schon heute durch gezielte Angebote <strong>im</strong> Me<strong>die</strong>nbereich (fremdsprachige BÄ-<br />

cher) und <strong>im</strong> Veranstaltungsbereich (gemeinsame Bibliotheksfeste mit dem Motto einer an-<br />

deren Kultur) dazu bei, dass <strong>die</strong> Begegnung der verschiedenen Kulturen gewinnbringend<br />

gestaltet werden kann. In Zukunft werden <strong>Bibliotheken</strong> verstÉrkt ihr Augenmerk darauf rich-<br />

ten mÄssen.<br />

Insgesamt gesehen verÉndern sich <strong>die</strong> sozialen Strukturen. Es entstehen neue Formen des<br />

Zusammenlebens. Die Menschen suchen MÑglichkeiten, sich in <strong>die</strong> Gesellschaft einzubrin-<br />

gen, sie suchen soziale Kontakte. Hier ist sicher das Ehrenamt in <strong>Bibliotheken</strong> ein wichtiger<br />

Punkt. Zurzeit wird das ehrenamtliche Engagement in Deutschland heftig diskutiert (Buch<br />

und Bibliothek 2/2008,10/2008). Zum einen besteht <strong>die</strong> Sorge, dass <strong>die</strong> Kommunen <strong>im</strong>mer<br />

weniger bereit sein werden, professionelle KrÉfte einzustellen (nach dem Motto: Biblio-<br />

theksarbeit kann jeder), zum anderen n<strong>im</strong>mt man aber auch zur Kenntnis, dass <strong>im</strong>mer mehr<br />

Menschen ihr Wissen der Gesellschaft zur VerfÄgung stellen wollen. Gerade <strong>im</strong> kulturellen<br />

Bereich besteht groÖes Interesse, sich zu engagieren. Vorlesepatinnen und -paten in Kin-<br />

dergÉrten, Schulen und Senioreneinrichtungen sind zu fast 100 % Ehrenamtliche.<br />

Die <strong>Bibliotheken</strong> tragen somit bei, <strong>die</strong> LebensqualitÉt von Menschen und ihre Identifikation<br />

mit der Gemeinde zu verbessern. Sie sind Orte, an denen sich Menschen treffen, austau-<br />

schen und informieren kÑnnen.<br />

2.1.2 <strong>Bibliotheken</strong> sind Orte des Lernens<br />

Die Anforderungen in den Bereichen Bildung, LesefÑrderung und Entwicklung von Me<strong>die</strong>n-<br />

und Informationskompetenz werden <strong>im</strong>mer grÑÖer.<br />

<strong>Bibliotheken</strong> sind klassische Lernorte. Sie haben als Bildungspartner in den letzten Jahren<br />

einen hohen Stellenwert erzielt. <strong>Bibliotheken</strong> kooperieren mit Schulen, indem sie Klassen-<br />

sÉtze, Me<strong>die</strong>nkisten, altersgerechte BibliotheksfÄhrungen und Fortbildungen fÄr LehrkrÉfte<br />

und Eltern anbieten. Sie unterstÄtzen KindergÉrten, Horte und Schulen bei LesenÉchten,<br />

organisieren Vorlesestunden oder Autorenlesungen. Schon <strong>die</strong> Kleinsten werden von der<br />

Bibliothek entdeckt und zusammen mit ihren MÄttern zu „literarischen Krabbelgruppen“ ein-<br />

geladen.<br />

Durch ihr umfangreiches Angebot fÑrdern <strong>die</strong> <strong>Bibliotheken</strong> heute und in Zukunft <strong>die</strong> FÉhig-<br />

keit zu lesen und den Sinn eines Textes zu verstehen. Im Rahmen von BibliotheksfÄhrun-<br />

gen fÄr Schulklassen wird selbstorganisiertes Lernen und Suchen von Information geÄbt<br />

und gefÑrdert. Indem <strong>die</strong> vielfÉltigen MÑglichkeiten der Informationssuche gezeigt werden,<br />

erhÑht sich <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nkompetenz und somit <strong>die</strong> FÉhigkeit des Einzelnen, <strong>die</strong> verschiede-<br />

nen Me<strong>die</strong>n nach Inhalt und Gehalt zu bewerten und damit reflektiert umzugehen.<br />

2.1.3 <strong>Bibliotheken</strong> sind Lotsen <strong>im</strong> Informationsdschungel<br />

Die FÄlle der Informationen scheint den Einzelnen manchmal zu erdrÄcken. <strong>Bibliotheken</strong><br />

zeigen Wege auf, wie ihre Benutzer zum Ziel kommen. Sie bieten me<strong>die</strong>nÄbergreifende<br />

Angebote zu Fragen wie Managementtechniken und Vortragskunst oder Ausbildungsberufe<br />

und Bewerbungsschreiben. Sie stellen den Computer zur VerfÄgung, um <strong>die</strong> Bewerbung zu<br />

schreiben, <strong>die</strong> DVD, um das GesprÉch zu Äben, und <strong>die</strong> Zeitung, um <strong>die</strong> Stelle zu finden.

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