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Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 81<br />

von Jugendlichen stark genutzt werden, tragen zur PopularitÉt der virtuellen Bibliothek bei.<br />

Ein groÖer Werbeeffekt scheint, laut Aussagen der Stadtbibliotheken WÄrzburg und Strau-<br />

bing, <strong>die</strong> persÑnliche Ansprache der Bibliotheksbesucher zu sein. Mittels einer kurzen per-<br />

sÑnlichen Unterweisung werden <strong>die</strong> interessierten Besucher in <strong>die</strong> Handhabung der virtuel-<br />

len Bibliothek eingewiesen. Weitere MÑglichkeiten wÉren gezielte Angebote an Kooperati-<br />

onspartner, z.B. das Auslegen einer Liste der digitalen Reisevideos <strong>im</strong> ReisebÄro oder das<br />

äberreichen einer Liste der digitalen und realen Me<strong>die</strong>n an alle Teilnehmer eines Sprach-<br />

lehrganges der Volkshochschule zu Kursbeginn.<br />

Von groÖer Bedeutung fÄr <strong>die</strong> Sichtbarmachung der digitalen Me<strong>die</strong>n ist <strong>die</strong> Einbindung in<br />

den Webopac der Bibliothek. Denn nur dann sieht derjenige, der recherchiert auf einen<br />

Blick welche verschiedenen Me<strong>die</strong>n zu seinem gewÄnschten Thema bereitstehen und zwar<br />

auch dann, wenn er das Angebot der digitalen Me<strong>die</strong>n nicht kennt. Diesen Service sollte <strong>die</strong><br />

Bibliothek bieten, denn kein Bibliothekskunde wird auf Dauer in zwei Katalogen (Webopac<br />

der Bibliothek und Katalog der virtuellen Bibliothek) suchen (KÑnig 2008, S. 231). Hinzu<br />

kommt, dass <strong>Bibliotheken</strong> (z.B. áffentliche BÄcherhallen Hamburg) zwar eine virtuelle<br />

Zweigstelle unterhalten, ihre OPACs in der Bibliothek aber nicht webbasiert sind. Das be-<br />

deutet, dass der Nutzer nur auÖerhalb der Bibliothek <strong>die</strong> Informationen herunterladen kann.<br />

Auch wenn sich viele Bibliotheksnutzer Äber den hÉuslichen oder beruflichen Internetzu-<br />

gang Äber <strong>die</strong> Angebote der Bibliothek informieren, sollten sie auch in der Bibliothek Zu-<br />

gang zu allen Angeboten haben.<br />

Wie jedes neue Produkt bedarf gerade auch <strong>die</strong> virtuelle Bibliothek einer umfangreichen<br />

Werbung, damit mÑglichst viele Menschen von der Neuerung erfahren und sich damit Auf-<br />

wand und Kosten lohnen.<br />

FÄr das Bestehen der realen Bibliothek scheint das digitale Angebot keine <strong>Konkurrenz</strong> zu<br />

sein. Das haptische GefÄhl ein Buch in der Hand zu halten oder bei einer Tasse Kaffee eine<br />

Zeitschrift <strong>im</strong> Lesecafe der Bibliothek durchzublÉttern, wird fÄr viele lesende Menschen<br />

nach wie vor wichtig sein. Digitale Me<strong>die</strong>n sind vielmehr ein Zusatzangebot, fÄr Personen,<br />

<strong>die</strong> sich schnell und zeitnah informieren wollen bzw. eine selbverstÉndliche Beziehung zu<br />

Internetangeboten haben. DarÄber hinaus hat <strong>die</strong> reale Bibliothek als Ort auch in Zukunft<br />

Bedeutung, da sie sowohl kulturelles Zentrum als auch Zentrum fÄr lebenslanges Lernen<br />

ist, angefangen von „literarischen Krabbelgruppen“ bis hin zu Computerkursen fÄr àltere.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass <strong>die</strong> Bibliothek mit ihren Angeboten, ob digital oder<br />

physisch, auf <strong>die</strong> vielfÉltigen BedÄrfnisse und AnsprÄche der Menschen reagiert.<br />

16 Schlussbemerkung<br />

Die <strong>Bibliotheken</strong>, <strong>die</strong> innovativ sind und sich offen gegenÄber neuen Angeboten wie <strong>die</strong><br />

Schaffung einer virtuellen Zweigstelle zeigen, gewinnen eindeutig an Image. Sie demonst-<br />

rieren damit, dass sie wissen, wie sie <strong>die</strong> neuen Trends zum Nutzen ihrer Institution und ih-

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