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Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 80<br />

von Anbieter- als auch von Bibliotheksseite in der Bibliothek halten bzw. zurÄckgewinnen<br />

will. Um <strong>die</strong>s zu erreichen, muss man sich Äberlegen, welche Kommunikationswege einge-<br />

schlagen werden mÄssen, um <strong>die</strong>s zu erreichen. Offensichtlich ist auch ein auf SchÄler zu-<br />

geschnittenes Angebot nicht interessant genug, sich in <strong>die</strong> virtuelle Bibliothek einzuloggen.<br />

Hier bedarf es der Einsicht, dass Wikipedia nicht allwissend und fÄr das Erstellen von Refe-<br />

raten oft genug untersagt ist. Die Idee, <strong>die</strong> laut eines Interviewpartners geÉuÖert wurde,<br />

sich analog wie in DÉnemark ein „Bibliotheks-Facebookprofil“ zuzulegen, kÑnnte eine Stra-<br />

tegie sein.<br />

Das virtuelle Angebot gewinnt unter den <strong>Bibliotheken</strong> in Deutschland zwar <strong>im</strong>mer mehr Zu-<br />

spruch, aber trotzdem gibt es eine Reihe von Kollegen, <strong>die</strong> aufgrund der <strong>im</strong>mer noch gerin-<br />

gen Ausleihzahlen <strong>die</strong>sem skeptisch gegenÄber stehen. Der Imagegewinn ist einigen Biblio-<br />

theksleitungen aufgrund der Kosten fÄr eine virtuelle Zweigstelle „zu teuer erkauft“. Grund-<br />

sÉtzlich ist daher zu Äberlegen, welche Faktoren dazu beitragen kÑnnen, um <strong>die</strong> virtuelle<br />

Bibliothek als „Muss“ fÄr jede reale Bibliothek durchzusetzen.<br />

Zum Nachdenken regt <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> der Stiftung Lesen „Lesen in Deutschland 2008“ an, <strong>die</strong><br />

unter anderem ergeben hat, dass das „vollstÉndige Lesen von Texten am Bildschirm <strong>im</strong><br />

Vergleich von 2000 und 2008 deutlich zun<strong>im</strong>mt“, und zwar lesen den ganzen Text am Bild-<br />

schirm 2008 41 % gegenÄber 25 % 2000. Ein weiteres Indiz dafÄr, dass das digitale Medi-<br />

um an Bedeutung gewinnt, ist <strong>die</strong> Tatsache, das „besonders MÉnner (51 %), junge Erwach-<br />

sene bis 19 Jahre (67 %) und hÑher Gebildete (Abitur/Studium 55 %) kaum unterscheiden,<br />

ob der Text gedruckt oder digital ist“ (s. Lesen in Deutschland 2008 www.stiftunglesen.de,<br />

eingesehen am 30.3.2009).<br />

Mit der EinfÄhrung von entsprechenden preisgÄnstigen mobilen EndgerÉten lÉsst sich <strong>die</strong><br />

Nutzung sicherlich steigern. Die DiViBib GmbH will bis zur Frankfurter Buchmesse 2009 <strong>die</strong><br />

Umstellung der virtuellen Me<strong>die</strong>n auf <strong>die</strong> neue Hardwaregeneration abgeschlossen haben.<br />

(s. Sondernewsletter der Firma DiViBib an Anwenderbibliotheken, 14.4.2009).<br />

Notwendig ist auch eine entsprechende Werbestrategie. Die Arten des Marketings wurden<br />

in der vorliegenden Arbeit nicht abgefragt, da <strong>die</strong>s ein Punkt ist, der in einer Nachfolgearbeit<br />

gesondert behandelt werden kÑnnte. Ein paar Gedanken hierzu werden angefÄhrt.<br />

Da es sich um digitale Me<strong>die</strong>n handelt, <strong>die</strong> fÄr den Leser zunÉchst nicht „sichtbar“ sind, soll-<br />

ten in regelmÉÖigen AbstÉnden WerbemaÖnahmen durchgefÄhrt werden. Zum Beispiel ha-<br />

ben <strong>die</strong> Stadtbibliotheken Straubing und Deggendorf an ihren Buchregalen einen Aufkleber<br />

mit dem Hinweis „Mehr dazu finden Sie in der virtuellen Bibliothek“. Viele <strong>Bibliotheken</strong><br />

erstellen Flyer, <strong>die</strong> das Angebot detailliert auffÄhren, lassen Buttons und T-Shirts drucken,<br />

veranstalten Quiz zur virtuellen Bibliothek und loben attraktive Preise (z.B. MP3-Player)<br />

aus. Anzeigen in Tageszeitungen, <strong>die</strong> z.B. in einem Vier-Wochen-Rhythmus erscheinen,<br />

wiederkehrende redaktionelle Berichte, eine Verlinkung auf andere Homepages, <strong>die</strong> z.B.

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