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Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...

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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 40<br />

Alle Interviewten sind der Absicht, dass das Image der <strong>Bibliotheken</strong> mit dem Angebot einer<br />

virtuellen Zweigstelle positiv verstÉrkt wird. Durch <strong>die</strong> Tatsache, dass es <strong>im</strong>mer mehr Inter-<br />

netnutzer geben wird und sich damit das Informationsverhalten der Menschen Éndert, muss<br />

sich <strong>die</strong> Bibliothek <strong>die</strong>sen BedÄrfnissen anpassen.<br />

Bezugnehmend auf das derzeitige Angebot in der virtuellen Bibliothek wÄnschen sich <strong>die</strong><br />

Kollegen in den <strong>Bibliotheken</strong> ein umfangreicheres Zeitschriften- und Zeitungsangebot, da<br />

sie hier erhÑhten Bedarf sehen. Auch <strong>die</strong> Bereiche Schule & Lernen, Job und Karriere so-<br />

wie <strong>im</strong> belletristischen Segment <strong>die</strong> HÑrbÄcher sind ihrer Meinung nach ausbaufÉhig. Um<br />

Jugendliche anzusprechen, wurde der Wunsch nach aktueller Rock-/Popmusik geÉuÖert.<br />

Die Kollegen auf der Anbieterseite haben <strong>die</strong>s bereits erkannt und bemÄhen sich verstÉrkt,<br />

Verlage in <strong>die</strong>sen Sparten zu gewinnen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den alle angespro-<br />

chen haben, ist <strong>die</strong> Integration der digitalen Me<strong>die</strong>n in den Katalogbestand der realen Bib-<br />

liothek. Der Bibliotheksnutzer kann <strong>im</strong> gesamten Me<strong>die</strong>nkatalog recherchieren und be-<br />

kommt alle Me<strong>die</strong>narten zu seiner Suchanfrage angezeigt.<br />

Da <strong>die</strong> Benutzerzahlen in <strong>Bibliotheken</strong> zurÄckgehen oder stagnieren bzw. Gruppen wie Ju-<br />

gendliche nahezu gÉnzlich wegbleiben, ist man <strong>im</strong>mer bemÄht, neue Ideen aufzugreifen,<br />

um <strong>die</strong>ser Tendenz entgegenzuwirken. Auf Bibliotheksseite wird bezÄglich der Neukunden-<br />

gewinnung skeptisch reagiert. Hier setzt man darauf, <strong>die</strong> vorhandenen Nutzer zu halten.<br />

Seitens der Anbieter wurden klare Zielgruppen (Jugendliche, àltere, jÄngere MÉnner) fest-<br />

gelegt.<br />

Zu der Frage, ob das gedruckte Buch aus den Regalen verschwindet bzw. ob sich <strong>die</strong> Ein-<br />

richtung Bibliothek in der Zukunft Éndern wird, vertreten <strong>die</strong> Bibliotheksleitungen <strong>die</strong> Mei-<br />

nung, dass das physische Buch nach wie vor seinen Platz behaupten wird. Die Interessen<br />

der Menschen wÉren vielseitig. Sie reichen von der schnellen Information aus dem Internet<br />

Äber das HÑrbuch fÄr <strong>die</strong> Reise, dem E-Paper <strong>im</strong> Zug bis hin zum spannenden Roman, der<br />

abends <strong>im</strong> Bett gelesen wird. Die Institution Bibliothek wird sich Éndern, indem zukÄnftig<br />

nicht <strong>die</strong> Ausleihzahlen, sondern vielmehr <strong>die</strong> Besucherzahlen ein Indiz fÄr <strong>die</strong> QualitÉt ei-<br />

ner Bibliothek sein werden. Die Bibliothek wird mehr denn je Aufenthaltsort und Lernort fÄr<br />

viele sein.<br />

„Die Zukunft der <strong>Bibliotheken</strong> liegt in der Vielfalt der Angebote und den WahlmÑglichkeiten<br />

fÄr <strong>die</strong> Nutzung“ (Kristina Johne, Bibliotheksleiterin der Stadtbibliothek Darmstadt).

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