Bibliotheken im Wandel: Ist die „virtuelle Zweigstelle“ Konkurrenz ...
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Kulzer, Gudrun: <strong>Bibliotheken</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 77<br />
Es stellt sich heraus, dass mehr als <strong>die</strong> HÉlfte (ca. 64 %) der Nutzer an allen Standorten be-<br />
rufstÉtig sind und sich nur ca. 24 % in Ausbildung befinden. Die GrÄnde hierfÄr wurden be-<br />
reits bei der Frage nach dem Alter aufgefÄhrt. Hinzukommen kÑnnte noch <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass viele UniversitÉtsbibliotheken ebenfalls eine E-Book-Ausleihe anbieten.<br />
Nachdem <strong>die</strong> BerufstÉtigen <strong>die</strong> Hauptnutzer der virtuellen Bibliothek sind, wurden weitere<br />
Untersuchungen durchgefÄhrt.<br />
In Bezug auf BerufstÉtigkeit und Wohnort stellte sich heraus, dass ca. 46 % der berufstÉti-<br />
gen Nutzer nicht unmittelbar am Bibliotheksort wohnen. Wahrscheinlich fehlt ihnen <strong>die</strong> MÑg-<br />
lichkeit, <strong>die</strong> Bibliothek wÉhrend der áffnungszeiten aufzusuchen.<br />
Die Statistik der virtuellen Bibliothek der Stadtbibliothek Straubing und der Regionalbiblio-<br />
thek Weiden <strong>im</strong> Bereich der Tageszeit- und der Wochentagnutzung lÉsst ebenfalls darauf<br />
schlieÖen, dass <strong>die</strong> áffnungszeiten fÄr BerufstÉtige unzureichend sind. Immerhin greifen<br />
zwischen 18.00 und 6.00 Uhr 953 Personen auf das digitale Angebot zu. Bei den Wochen-<br />
tagen ist der hÑchste Zugriff mit 258 ZÉhlern am Montag. Vermutlich liegt der Grund dafÄr in<br />
der SchlieÖung beider <strong>Bibliotheken</strong> am Montag.<br />
Das Item „BerufstÉtigkeit“ wurde nach Alter und Geschlecht beleuchtet.<br />
FÄr einen besseren äberblick wurde <strong>die</strong> FÄnfer-Skala „BerufstÉtigkeit“ (SchÄler/in, Auszu-<br />
bildende/r, Student/in, ErwerbstÉtigkeit, nicht erwerbstÉtig) in eine Dreier-Skala (in Ausbil-<br />
dung, erwerbstÉtig, nicht erwerbstÉtig) transformiert. Ebenso wurde <strong>die</strong> Siebener-Skala „Al-<br />
ter“ (bis 18, 18- bis 25, 26- bis 35, 36- bis 45, 46- bis 55, 56- bis 70, 71 und Élter) in eine<br />
Vierer-Skala (bis 25, 26- bis 35, 36- bis 55, ab 56) umgeformt.<br />
Das Ergebnis zeigt, dass ca. 46 % der berufstÉtigen Frauen und 50 % der berufstÉtigen<br />
MÉnner <strong>im</strong> Alter zwischen 36 und 55 Jahren, also <strong>die</strong> Hauptnutzer sind.<br />
Als weiteres Merkmal wurde der Bildungsabschluss ausschlieÖlich der ErwerbstÉtigen be-<br />
trachtet. Ca. 36 % haben einen Hochschulabschluss. Es gibt hier keinen Unterschied zwi-<br />
schen MÉnnern und Frauen.<br />
Zusammengefasst lÉsst sich daraus folgern, dass <strong>die</strong> Hauptnutzer berufstÉtig, <strong>im</strong> Alter zwi-<br />
schen 36 und 55 sind, einen hÑheren Bildungsabschluss haben und es keinen geschlechts-<br />
spezifischen Unterschied gibt.<br />
Da sowohl Anbieter als auch Bibliotheksleitungen <strong>die</strong> mÉnnliche Leserquote erhÑhen wol-<br />
len, gehen sie davon aus, dass das virtuelle Angebot MÉnner, vor allem jÄngeren Alters und<br />
berufstÉtig, besonders ansprechen kÑnnte.<br />
Die Frage „Wie oft nutzen Sie <strong>die</strong> virtuelle Bibliothek?“ wurde mit dem Geschlecht und dem<br />
Alter gekreuzt. Die hÉufigste Nutzung (2- bis 3-mal <strong>im</strong> Monat) lag bei den Frauen mit knapp<br />
17 % in der Altersgruppe der 36- bis 45-JÉhrigen und bei den MÉnnern mit 12,5 % bei den<br />
46- bis 55-JÉhrigen.