Der Setting-Ansatz in der Gesundheitsförderung ... - Bibliothek - WZB
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– Sie verkörpern e<strong>in</strong>e Gruppe von Menschen (soziale E<strong>in</strong>heit),<br />
– die kont<strong>in</strong>uierlich ihre Aktivitäten koord<strong>in</strong>iert (Management)<br />
– mit dem Zweck, geme<strong>in</strong>same Ziele zu erreichen (Aufgabe <strong>der</strong> Organisation)<br />
und zwar<br />
– auf e<strong>in</strong>er mehr o<strong>der</strong> weniger permanenten Basis.<br />
Die Struktur e<strong>in</strong>er Organisation, so die Autoren, sei geprägt durch die sozialen<br />
Stellungen und die sozialen Rollen se<strong>in</strong>er Mitglie<strong>der</strong>, die eng mit den Zielen und<br />
Aufgaben verknüpft s<strong>in</strong>d. Dabei zeige die soziale Stellung die Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />
an, die soziale Rolle beziehe sich auf die Durchführung <strong>der</strong> Organisationsaufgaben.<br />
Die Verteilung <strong>der</strong> sozialen Stellungen und Rollen sei e<strong>in</strong>em<br />
ständigen Wechsel aufgrund von neuen Anfor<strong>der</strong>ungen und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
unterzogen und könne je nach Organisation mehr o<strong>der</strong> weniger komplex und mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger formalisiert se<strong>in</strong> (Barić & Conrad, 1999). Nach dem Verständnis <strong>der</strong><br />
Autoren ist jedes <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong>e Organisation. Die Schritte, die e<strong>in</strong> <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong> für die<br />
„Umwandlung“ gehen muss, be<strong>in</strong>halten daher Methoden zur Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Organisationskultur,<br />
-struktur und Rollendef<strong>in</strong>itionen.<br />
Diese Verän<strong>der</strong>ungen haben die Erreichung <strong>der</strong> folgenden drei strategischen<br />
Ziele zum Zweck (Barić & Conrad, 1999, S. 38):<br />
– Schaffung e<strong>in</strong>er gesunden physischen, psychischen und sozialen <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>sumwelt;<br />
– Integration <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, Bildung und Erziehung <strong>in</strong> die Prozesse<br />
des <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>salltags;<br />
– Verknüpfung mit an<strong>der</strong>en <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s durch Netzwerke und Allianzen.<br />
Die Hauptmerkmale e<strong>in</strong>es gesundheitsför<strong>der</strong>nden <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s s<strong>in</strong>d nach Barić und<br />
Conrad (1999): „e<strong>in</strong> anerkannter Status als gesundheitsför<strong>der</strong>ndes <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>, e<strong>in</strong> genehmigtes<br />
und überwachtes Programm, die vollständige E<strong>in</strong>beziehung aller <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>smitarbeiter,<br />
die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Netzwerk gleichartiger <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s sowie<br />
die Schaffung von Allianzen mit an<strong>der</strong>en <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em kommunalen Umfeld“<br />
(S. 42).<br />
Die Umwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>ndes <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong> vollzieht sich nach Ansicht<br />
<strong>der</strong> Autoren <strong>in</strong> drei Phasen, die jeweils <strong>in</strong> weitere Stadien zu unterteilen s<strong>in</strong>d.<br />
In <strong>der</strong> ersten Phase steht die „Grundlagenarbeit“ im Vor<strong>der</strong>grund. Hier gilt es,<br />
die <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-Leitung und Verwaltung von <strong>der</strong> S<strong>in</strong>nhaftigkeit des Vorhabens zu überzeugen<br />
und sie für die Mitwirkung zu gew<strong>in</strong>nen. Wird die geplante Entwicklung<br />
durch die Leitung mitgetragen, verpflichtet sich diese zur Umsetzung e<strong>in</strong>er Reihe<br />
von Verän<strong>der</strong>ungen und zur Beauftragung e<strong>in</strong>es Programmteams. Anschließend<br />
werden auf Basis von Studien und Umfragen e<strong>in</strong>e Problemanalyse und e<strong>in</strong>e Beschreibung<br />
des <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s als Voraussetzungen für die weitere Arbeit erstellt. Die<br />
<strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-Mitglie<strong>der</strong> werden über <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Leitungsebene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlichen<br />
Bekanntmachung <strong>in</strong>formiert. Für das Vorhaben rekrutiert das Programmteam<br />
Unterstützer im <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong> und b<strong>in</strong>det diese durch Information und Schulungen<br />
<strong>in</strong> die Entwicklungsprozesse e<strong>in</strong>.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Phase erfolgt die Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-Entwicklung auf <strong>in</strong>stitutioneller<br />
Ebene. Über die <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-Leitung werden dazu organisatorische Verände-<br />
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