Der Setting-Ansatz in der Gesundheitsförderung ... - Bibliothek - WZB
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hung <strong>in</strong> die Prozesse des <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>salltags und die Verknüpfung mit an<strong>der</strong>en <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s<br />
durch Netzwerke und Allianzen (Barić & Conrad, 1999).<br />
In <strong>der</strong> <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-Diskussion relativ neu ist das Konzept <strong>der</strong> sett<strong>in</strong>gübergreifenden<br />
Netzwerke und Allianzen. Es greift die Überlegung auf, dass Gesundheit nicht ausschließlich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong> gestaltet werden kann, son<strong>der</strong>n auch im Zusammenwirken<br />
<strong>der</strong> Lebenswelten (z.B. Dooris, 2004). Barić und Conrad (1999, S. 48f.) unterscheiden<br />
hierbei drei Stufen:<br />
– Die Initiierung und För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er Bewegung „Gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s“<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune durch Öffentlichkeitsarbeit und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />
Vertretern <strong>der</strong> Kommune und an<strong>der</strong>er <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s,<br />
– die Netzwerkbildung mit an<strong>der</strong>en ähnlichen <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s durch die Schaffung<br />
o<strong>der</strong> den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> lokales, nationales o<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationales Netz ähnlicher<br />
<strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s und<br />
– die Schaffung von Gesundheitsbündnissen (Allianzen) mit an<strong>der</strong>en <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s<br />
auf lokaler, nationaler o<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationaler Ebene.<br />
Die Umsetzung des <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-<strong>Ansatz</strong>es <strong>in</strong> übergreifenden Netzwerken und Allianzen<br />
ist e<strong>in</strong>e im Grunde logische Konsequenz aus <strong>der</strong> Grundannahme, dass Gesundheit<br />
<strong>in</strong> den sozialen Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen gestaltet wird. Zur Erreichung<br />
dieser Stufe <strong>der</strong> Strukturentwicklung ist jedoch e<strong>in</strong> Denken und Arbeiten nötig,<br />
das über die „vertrauten“ <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>- o<strong>der</strong> Projektgrenzen h<strong>in</strong>ausgeht. In Zeiten<br />
kurzfristiger Projektarbeit <strong>in</strong> ständiger Konkurrenz um f<strong>in</strong>anzielle Zuwendungen<br />
und dies mit ger<strong>in</strong>gen personellen Ressourcen sche<strong>in</strong>t dieses Entwicklungsziel jedoch<br />
nur im Rahmen übergreifen<strong>der</strong> nationaler Strategien und Programme – und<br />
nicht im Wettbewerb um beispielsweise die F<strong>in</strong>anzmittelmittel <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Krankenkassen – umsetzbar. In diesem S<strong>in</strong>n kann die Schaffung von Netzwerken<br />
und Allianzen gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>s als Leitbild für die Entwicklung des<br />
<strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-<strong>Ansatz</strong>es dienen, als Vision e<strong>in</strong>es „fully developed scenario“ (Dooris, 2004,<br />
S. 58).<br />
Die methodischen Schlüsselelemente des <strong>Sett<strong>in</strong>g</strong>-<strong>Ansatz</strong>es s<strong>in</strong>d die Vermittlung<br />
von Lebenskompetenzen, Partizipation und Empowerment <strong>der</strong> Zielgruppe<br />
sowie die Schaffung struktureller Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Gesundheit. In <strong>der</strong><br />
nachfolgenden Tabelle 6 s<strong>in</strong>d diese Elemente mit den jeweils für sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur<br />
benannten Zielen zusammenfassend dargestellt.<br />
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