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Handreichung zum Wissenschaftlichen Arbeiten - BiwiWiki

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4. Der Forschungsprozess / Arthur Drexler, Klaus Niedermair, Britta E. Suesserott<br />

Die gefundene Literatur wird gesichtet, aufbereitet, dokumentiert,<br />

ausgewertet, thematisch gebündelt: Das Resultat ist im Idealfall ein<br />

Überblick über Theorien und Forschungsergebnisse <strong>zum</strong> Untersuchungsbereich,<br />

dem die Forschungsfrage zuzuordnen ist.<br />

Theoriearbeit oder empirische Arbeit<br />

Spätestens jetzt ist eine Entscheidung zu treffen: Sind die vorgefundenen<br />

Theorien ausreichend, um auf ihnen aufbauend eine neue<br />

Theorie zu entwickeln, oder nicht? Denn WissenschaftlerInnen kommen<br />

grundsätzlich auf zwei Wegen zu neuen Theorien: indem sie<br />

sich ausschließlich auf gegebene Theorien beziehen oder indem sie<br />

zusätzlich auch empirische Daten 4 berücksichtigen, die erhoben, ausgewertet<br />

und interpretiert werden.<br />

Dementsprechend lassen sich in dieser Hinsicht zwei Typen wissenschaftlicher<br />

Forschungsprojekte unterscheiden:<br />

• die sog. „theoretische Arbeit“ oder „Literaturarbeit“, in der eine<br />

Forschungsfrage durch Darstellung, Vergleich und Kritik verschiedener<br />

Theorien beantwortet wird; das Spektrum reicht hier<br />

vom einfachsten Fall der sog. „kompilatorischen Arbeit“ 5 über<br />

theoretische Essays (vgl. Rentsch; Rohbeck 2002) bis hin zu sehr<br />

anspruchsvollen <strong>Arbeiten</strong> auf der Basis philosophischer Methoden<br />

(Wuchterl 1999),<br />

• und die sog. „empirische Arbeit“, in der zusätzlich empirische<br />

Daten (zu subjektiven Einstellungen und Erfahrungen, zu sozialen<br />

Prozessen und Phänomenen) erhoben und für die Theoriebildung<br />

ausgewertet werden (vgl. Hug; Poscheschnik 2010).<br />

4 „Empirisch“ bedeutet erfahrungsbezogen, „Daten“ kommt von „Datum“, lat. das<br />

Gegebene.<br />

5 In kompilatorischen <strong>Arbeiten</strong> werden inhaltliche Bausteine aus verschiedenen<br />

Quellen gesammelt und dargestellt, die Ansprüche wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s<br />

sind dabei relativ bescheiden.<br />

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