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Über die Grundlagen und zu den Fragen des Stalinismus

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rativen Sowjetrepublik <strong>zu</strong> verhindern ! Und kein Geringerer als Lenin hatte gegen <strong>die</strong>se trotzkistische<br />

Gruppe gerade <strong>des</strong>wegen schon seit langem einen prinzipienfesten Kampf geführt ! Nirgends<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong> keinem Zeitpunkt hat Lenin auch nur im Entferntesten daran gedacht, Stalins Georgienpolitik in<br />

Frage <strong>zu</strong> stellen, geschweige <strong>den</strong>n <strong>die</strong>sem seine Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> versagen. Worum ging es ?<br />

Chruschtschow fand in dem „Brief von Lenin“ eine Stelle, aus der hervorgeht, dass Stalin in seiner<br />

Nationalitätenpolitik sich angeblich <strong>des</strong> „Verrats am proletarischen Internationalismus“ schuldig gemacht<br />

habe [„auf dem Standpunkt <strong>des</strong> Kleinbürgertums stehengeblieben“ sei], indem er <strong>die</strong> Georgier mit<br />

seinem angeblichen „Großmachtchauvinismus“ „gekränkt“ [mit dem Schimpfwort „Kapkaser“ verhöhnt]<br />

haben soll. Und genau so versuchte Berija mit seiner Mingrelischen Verschwörung <strong>die</strong> Georgier gegen<br />

Stalin auf<strong>zu</strong>hetzen !!<br />

Ausgerechnet Lenin wolle Trotzki damit beauftragt haben, Stalin wieder auf <strong>den</strong> Kurs <strong>des</strong> proletarischen<br />

Internationalismus <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ? Das ist doch `ne Lachnummer ! Trotzki wäre der letzte<br />

gewesen, <strong>den</strong> Lenin damit beauftragt hätte, <strong>den</strong>n <strong>die</strong>ser war der größte Feind <strong>des</strong> proletarischen<br />

Internationalismus im Lager der Bolschewiki. Stalins Nationalitätenpolitik beruht auf nichts Anderem<br />

als auf dem proletarischen Internationalismus, so wie Lenin ihn lehrte. Chruschtschow macht<br />

Lenin <strong>zu</strong>m Sprachrohr Trotzkis gegen Stalin – kann man sich <strong>den</strong>n noch schlimmer am Leninismus, am<br />

proletarischen Internationalismus, vergreifen ?!<br />

Chruschtschow verteidigt also nicht Lenin gegen Trotzki, sondern Lenin gegen Stalin. Lenin<br />

gegen Stalin verteidigen, heißt aber nichts Anderes, als <strong>den</strong> verbrecherischen Weg Trotzkis <strong>zu</strong><br />

Ende <strong>zu</strong> gehen, heißt <strong>den</strong> proletarischen Internationalismus <strong>zu</strong> verraten.<br />

In „Lenins Brief“ findet sich dann eine Fortset<strong>zu</strong>ng vom 26. 12. 1922 als Kapitel III. Dann folgt<br />

ein Kapitel IV mit der „Fortset<strong>zu</strong>ng der Aufzeichnungen“ vom 27. 12. 1922.; Kapitel V = Fortset<strong>zu</strong>ng <strong>des</strong><br />

Briefes über <strong>den</strong> gesetzgeberischen Charakter der Beschlüsse der Staatlichen Plankommission (28. 12.<br />

1922); Kapitel VI, Fortset<strong>zu</strong>ng der Aufzeichnung (29. 12. 1922); Kapitel VII (Zum Abschnitt über <strong>die</strong><br />

Erhöhung der Zahl der ZK-Mitglieder) ebenfalls (!) vom 29.12. 1922. Nun folgen keine Kapitel mehr,<br />

sondern nur noch „Fortset<strong>zu</strong>ng der Aufzeichnungen Zur Frage der Nationalitäten oder der „Autonomisierung“<br />

(<strong>die</strong>smal ohne Klammern); 30.12.1922. An <strong>die</strong>sem Tag - als <strong>die</strong> UdSSR von Stalin gegründet<br />

wurde (!!!) bezichtigt Lenin also angeblich Stalin der „Eilfertigkeit, seinem Hang <strong>zu</strong>m Administrieren<br />

<strong>und</strong> seiner Wut“ <strong>und</strong> das ausgerechnet, nachdem Stalin <strong>die</strong> Konstituierung der UdSSR monatelang <strong>und</strong><br />

äußerst sorgfältig - also absolut nicht eilfertig – kollektiv vorbereitet hatte. Er bereitete <strong>die</strong> Gründung<br />

der UdSSR auch nicht administrierend vor, sondern alle seine Vorbereitungen entsprachen korrekt dem<br />

demokratischen Zentralismus, holte sich Stalin <strong>die</strong> Meinung Lenins ein <strong>und</strong> vertrat er voll <strong>des</strong>sen Standpunkte.<br />

Wenn Stalin <strong>die</strong> Standpunkte Lenins in der Partei vor brachte <strong>und</strong> sich für deren politische Umset<strong>zu</strong>ng<br />

kümmerte, warum sollte Lenin dann Trotzki beauftragen, <strong>die</strong> Nationalitätenpolitik Stalins um<strong>zu</strong>werfen,<br />

wo es doch seine eigenen Standpunkte waren ? Soll Lenin Trotzki beauftragt haben, <strong>die</strong><br />

Gründung der UdSSR <strong>zu</strong> vereiteln ? Das ist ja wohl kaum an<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Stalin wurde von <strong>den</strong> Parteigremien in <strong>die</strong> Kommissionen or<strong>den</strong>tlich gewählt, so wie wir das oben<br />

in ein paar kurzen Sätzen beschrieben haben.<br />

Am 31. 12. 1922 Fortset<strong>zu</strong>ng der Aufzeichnungen (Fortset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Frage der Nationalitäten oder<br />

der „Autonomisierung“). Hier polemisiert Lenin angeblich gegen Stalin, <strong>die</strong>ser sei „selbst ein wahrer <strong>und</strong><br />

echter `Sozialnationalist`, ja mehr noch, ein brutaler großrussischer Dershimorda“ (Seite 594). Auf<br />

deutsch: Ein „prügelnder Dorfpolizist“ also – das soll Lenin in Gorki diktiert haben, als Stalin gerade<br />

einen Tag <strong>zu</strong>vor mit dem ausdrücklichen Willen Lenins in Moskau vom I. Unionskongress der<br />

UdSSR ins Präsidium <strong>und</strong> in das ZEK gewählt wurde – Hallo???????????? So eine Ungeheuerlichkeit<br />

ausgerechnet Lenin unter<strong>zu</strong>schieben – da<strong>zu</strong> ist nur ein Trotzki fähig !!! Und so etwas - 34

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