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Über die Grundlagen und zu den Fragen des Stalinismus

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Jahre danach - aus dem trotzkistischen Misthaufen aus<strong>zu</strong>graben – da<strong>zu</strong> ist nur ein Chruschtschow<br />

fähig !<br />

Fortset<strong>zu</strong>ng der Aufzeichnungen. 31. 12. 1922; Wohl als Kritik auf Stalin gemünzt soll es im vorletzten<br />

Satz heißen: „Eine andere Sache ist es, wenn wir selbst, sei es auch nur in Kleinigkeiten, in imperialistische<br />

Beziehungen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> unterdrückten Völkerschaften hineinschlittern <strong>und</strong> dadurch unsere ganze<br />

prinzipielle Aufrichtigkeit, unsere ganze prinzipielle Verteidigung <strong>des</strong> Kampfes gegen <strong>den</strong> Imperialismus<br />

völlig untergraben“ (Seite 596). Sehr schön, nur dass <strong>die</strong>s leider genau auf Berijas „Entstalinisierung“,<br />

auf seine „friedliche Koexistenz“ <strong>zu</strong>trifft, dass <strong>die</strong>s leider auch auf Chruschtschow <strong>zu</strong>trifft, der als Kremlzar<br />

in Tiflis einmarschiert, um <strong>den</strong> Tifliser Aufstand von 1956 nieder <strong>zu</strong> metzeln so wie später der Prager<br />

Aufstand 1968 blutig nieder <strong>zu</strong>metzelt wurde. Das hat also rein gar nichts <strong>zu</strong> tun mit Stalins Befreiung<br />

unterdrückter Völkerschaften im Großen Vaterländischen Krieg, nichts <strong>zu</strong> tun mit seinem prinzipienfesten<br />

Kurs gegen <strong>den</strong> Kalten Krieg der Imperialisten !!!!<br />

Den Kopf kann man auch über eine kleine redaktionelle Anmerkung schütteln, <strong>die</strong> da lautet: „Offenbar<br />

ein Schreibfehler: statt ´ihm´ muss es sinngemäß ´ ihnen´ heißen.“ (Seite 579). Will man damit etwa<br />

noch <strong>die</strong> „wissenschaftliche Seriosität“ der dreisten Verlogenheiten in „Lenins Brief“ schmücken ?<br />

Genossen, was meint ihr, reicht das jetzt ? Muss man <strong>die</strong>se peinliche Zitiererei eines solchen<br />

„Testament“-Schwachsinns noch weiter treiben? Es lohnt wirklich nicht ! Es ist schon schlimm genug,<br />

wenn Chruschtschow <strong>den</strong> Genossen Lenin da<strong>zu</strong> missbraucht, <strong>die</strong> „Entstalinisierung“ <strong>zu</strong> „rechtfertigen“.<br />

Das ist doch typisch für Opportunisten. Heute sagen sie so, um morgen genau das Gegenteil <strong>zu</strong><br />

behaupten. Vor seinem Tod heben sie Stalin in <strong>den</strong> Himmel, um ihn dann nach seinem Tod in der Hölle<br />

schmoren <strong>zu</strong> lassen – gerade so wie es ihnen in <strong>den</strong> Kram passt. Prinzipientreue stand bei Opportunisten<br />

noch nie hoch im Kurs. Die Wahrheit ist:<br />

Nicht Lenin änderte seine Meinung über Stalins Georgienpolitik um 180 Grad, sondern<br />

Chruschtschow be<strong>die</strong>nte sich einer Verfälschung der Leninwerke. Es besteht kein Zweifel daran, dass<br />

<strong>die</strong> Verfälschungen <strong>und</strong> „Ergän<strong>zu</strong>ngen“ der Leninwerke ursprünglich überhaupt nicht im Band 36 enthalten<br />

waren, <strong>des</strong>sen Veröffentlichung der IX. Parteitag der KPR (B) beschlossen hatte. Wo kommen<br />

dann <strong>die</strong>se merkwürdigen „Ergän<strong>zu</strong>ngen“ her <strong>und</strong> aus welcher Zeit stammen sie ? Zur Zeit Stalins gab es<br />

keine Verfälschungen <strong>und</strong> „Ergän<strong>zu</strong>ngen“ der Werke Lenins. Stalin gab <strong>die</strong> Leninwerke korrekt heraus -<br />

Chruschtschow hingegen <strong>die</strong> Verfälschungen <strong>und</strong> <strong>die</strong> hin<strong>zu</strong> gedichteten „Ergän<strong>zu</strong>ngen“. Im Band 36 -<br />

wie er 1962 (!) in erster Auflage erschien - wird eine Veröffentlichung neu aufgenommen, <strong>die</strong> aus dem<br />

Jahre 1956 (sic!) stammt, also ausgerechnet dem Jahre <strong>des</strong> antistalinistischen XX. Parteitags<br />

(natürlich reiner Zufall !). Es handelt sich um genau <strong>die</strong>sen angeblichen „Brief Lenins an <strong>den</strong> Parteitag“-<br />

„Zur Frage der Nationalitäten oder der „Autonomisierung“, der angeblich zwischen Dezember 1922<br />

<strong>und</strong> Januar 1923 diktiert wor<strong>den</strong> sei <strong>und</strong> der von <strong>den</strong> Trotzkisten bis heute als „Lenins Testament“ verkauft<br />

wird. Es ist doch merkwürdig, dass <strong>die</strong>ser „Brief“ Lenins erst 1956 (also 33/34 Jahre danach!!)<br />

„entdeckt“ wor<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>zu</strong>m ersten Mal 1956 in der Zeitschrift „Kommunist“ Nr. 9 veröffentlicht wor<strong>den</strong><br />

war. Und wieso enthielt <strong>die</strong>ser „Brief“ Lenins ausgerechnet <strong>die</strong> Forderung <strong>zu</strong>r Ablösung Stalins ?<br />

Die Antwort lässt keinen Zweifel offen: „Lenins Testament“ ist das Werk Trotzkis, nicht Lenins<br />

Werk. Und es war Bestandteil der konterrevolutionären Tätigkeit <strong>des</strong> Blocks der Rechten <strong>und</strong><br />

Trotzkisten, der Ende der 30er Jahre zerschlagen wurde. Und davon lassen wir uns von der Komintern<br />

/ ML nicht abbringen. Nicht wir Marxisten-Leninisten müssen nachweisen, dass es sich<br />

nicht um „Lenins Brief“ handelt, sondern es muss erst einmal von <strong>den</strong>jenigen <strong>die</strong> Authentizität Lenins<br />

BEWIESEN wer<strong>den</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s behaupten.<br />

Der Historiker V.A. Sacharow hat wissenschaftlich nachgewiesen, dass Lenin gar nicht der<br />

Autor von „Lenins Testament“ sein KONNTE, sondern das es von Trotzki geschrieben wurde. Es<br />

gab <strong>zu</strong> jenem Zeitpunkt einen „<strong>zu</strong>fälligen“ Austausch der Schriftführerin, der jedoch gar nicht<br />

nicht von Lenin angeordnet war, so dass an einigen Tagen in Lenins Tagebuch leere Seiten entstan-

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