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Über die Grundlagen und zu den Fragen des Stalinismus

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forum durch unsere Genossen in ein marxistisch-leninistisches Forum verwandeln würde - so zog Hari<br />

Kumar <strong>die</strong> Notbremse <strong>und</strong> warf uns raus.<br />

Es waren auch Bill Blands Schriften, <strong>die</strong> <strong>zu</strong>r Ausbreitung <strong>des</strong> Berijanertums beigetragen haben, so<br />

dass wir <strong>die</strong>se endlich einer längst überfälligen Kritik unterziehen mussten. Wir haben festgestellt, dass<br />

leider nicht nur wir allein, sondern auch andere marxistisch-leninistischen Organisationen in der ganzen<br />

Welt vom Virus <strong>des</strong> Berijanertums angesteckt wor<strong>den</strong> waren. Die positive Haltung der Albaner <strong>zu</strong> Bill<br />

Bland war eine orientierende Gr<strong>und</strong>lage unseres Vertrauens <strong>zu</strong> ihm. Die Fre<strong>und</strong>schaft, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Albaner<br />

mit Bill Bland verban<strong>den</strong>, flößte uns eine wohl gesonnene Haltung gegenüber Bill Bland ein. Und<br />

tatsächlich lernten wir <strong>den</strong> Genossen Bill Bland als einen aufrechten Genossen kennen <strong>und</strong> an <strong>die</strong>ser Haltung<br />

hat sich auch nichts nach seinem Tod geändert. Wir sind sehr froh darüber, dass in London, in seinem<br />

eigenen Haus, das bedeutsame Communiqué zwischen der Communist League <strong>und</strong> der KPD /<br />

ML im Jahre 1999 <strong>zu</strong>stande gekommenen war, deren Inhalt wir auf der Homepage der Komintern /<br />

ML veröffentlicht haben <strong>und</strong> das auch heute noch auf der homepage der „Communist League“ veröffentlicht<br />

ist – wohl nicht ohne ausdrücklichen Willen <strong>des</strong> Genossen Bill Bland. Anscheinend ist es Hari Kumar<br />

nicht gelungen, <strong>die</strong> „Communist League“ davon <strong>zu</strong> überzeugen, <strong>die</strong>ses Kommuniqué wieder von deren<br />

homepage <strong>zu</strong> löschen. Bezeichnend ist, dass <strong>die</strong>ses Dokument weder von Hari Kumar, noch von<br />

der ISML oder von irgend einer anderen marxistisch-leninistischen Organisation auch nur mit einem<br />

Wort erwähnt wird, obwohl Hari Kumar von sich behauptet, dass er Bill Bland verteidigt. !! Was<br />

ist von so einer „Verteidigung“ <strong>zu</strong> halten, wenn er unser gemeinsames Communiqué mit keiner<br />

Silbe erwähnt ? Es müssen zwischen Hari Kumar <strong>und</strong> Bill Bland also Meinungsverschie<strong>den</strong>heiten bestan<strong>den</strong><br />

haben, <strong>die</strong> Hari Kumar jedoch vehement abstritt, um seinerseits auf Meinungsverschie<strong>den</strong>heiten<br />

zwischen uns <strong>und</strong> Bill Bland an<strong>zu</strong>spielen, <strong>die</strong> wir – je<strong>den</strong>falls noch <strong>zu</strong>m damaligen Zeitpunkt - genauso<br />

wenig sahen wie Bill Bland. Auch von Bill Blands Seite aus war hierüber nie etwas bekannt. Das Kommuniqué<br />

von 1999 ist also das Band, mit dem wir bis heute mit Bill Bland verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> ewig<br />

verb<strong>und</strong>en bleiben. Es ist <strong>und</strong> bleibt ein wertvolles Dokument, mit dem immerhin <strong>die</strong> Gründung<br />

der Komintern / ML begann. Deswegen lässt sich auch Bill Blands Bedeutung, <strong>die</strong> er damals für<br />

uns hatte, nicht wegra<strong>die</strong>ren.<br />

Es war also gr<strong>und</strong>sätzlich richtig, dass wir <strong>den</strong> Genossen Bill Bland gegen <strong>die</strong> ISML <strong>und</strong> ihren trotzkistischen<br />

Dunstkreis in der Welt, der bis In<strong>die</strong>n reicht, verteidigten gegen deren neo-revisionistischen,<br />

neo-trotzkistischen Kurs. Selbst bei unserem Besuch in London fiel uns unangenehm auf, wie sehr <strong>die</strong><br />

intellektuellen Genossen Bill Bland dort herablassend behandelt hatten. Als wir Bill Bland unseren Eindruck<br />

mitteilten, stimmte er uns <strong>zu</strong> <strong>und</strong> er senkte bedrückt <strong>den</strong> Kopf. Mit solchen Leuten hatten wir uns in<br />

Deutschland auch jahrelang genug herumgeschlagen, aber sie damals längst <strong>die</strong> Tür gewiesen. Sicher ist,<br />

dass <strong>die</strong>se arroganten Intellektuellen in London einen zersetzen<strong>den</strong> Einfluss ausgeübt hatten, <strong>den</strong> wir in<br />

Deutschland nicht geduldet hätten. Bew<strong>und</strong>ernswerter Weise aber zeigte sich Bill Bland schnell von seiner<br />

humorvollen Seite <strong>und</strong> gab uns <strong>zu</strong> verstehen, dass man <strong>die</strong>se Situation durchstehen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit<br />

<strong>die</strong>sem Gelumpe geduldig weiter fortsetzen müsse. Okay. Das war seine Sache, nicht unsere. Und in der<br />

Tat hatte er in seinem Leben eine ganze Reihe von Attacken seitens seiner Gegner überstan<strong>den</strong>, so auch<br />

seinen Ausschluss aus der „Stalin-Gesellschaft“, <strong>die</strong> in unseren Augen eine opportunistische Gesellschaft<br />

war. Sich nicht von irgendwelchen Leuten etwas vormachen <strong>zu</strong> lassen, sondern seinen eigenen Kopf <strong>zu</strong><br />

gebrauchen <strong>und</strong> selber <strong>zu</strong> entschei<strong>den</strong>, was richtig <strong>und</strong> falsch ist, das hat uns an Bill Bland fasziniert. Diese<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich kritische Haltung hat sehr <strong>zu</strong> seiner Kritik am modernen Revisionismus beigetragen. In<br />

unserem Herzen fühlen wir uns mit der Person Bill Blands tief verb<strong>und</strong>en. Aber seine Schriften haben wir<br />

ernsthaft stu<strong>die</strong>rt <strong>und</strong> sind <strong>zu</strong> dem Ergebnis gekommen, dass er eine Reihe von schwerwiegen<strong>den</strong> Fehlern<br />

gemacht hat, <strong>die</strong> sich mehr aus seinen Quellen selbst als aus deren Studium ergeben. Bill Bland hatte ja<br />

<strong>den</strong> Standpunkt vertreten, ohne Vorurteile sich widersprechende Standpunkte sachlich <strong>zu</strong> überprüfen, ob<br />

sie richtig oder falsch sind.

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