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Über die Grundlagen und zu den Fragen des Stalinismus

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Macht, <strong>und</strong> um sie endgültig <strong>zu</strong> besiegen, bedarf es auch gemeinsamer Aktionen der Arbeiter im<br />

internationalen Maßstab“ (Lenin, Band 32, Seite 106).<br />

Lenin wusste, „dass der siegreiche Sozialismus nur entstehen wird aus der revolutionären<br />

Zusammenarbeit der Proletarier aller Länder durch eine Reihe von Versuchen – von <strong>den</strong>en jeder,<br />

einzeln genommen, einseitig sein, an einer gewissen Nichtübereinstimmung lei<strong>den</strong> wird“ (Lenin,<br />

Band 32, Seite 352).<br />

Der Versuch, der Weltrevolution mit Hilfe eines einzelnen Lan<strong>des</strong>, mit Hilfe eines sozialistischen<br />

Weltlagers <strong>zu</strong>m Durchbruch <strong>zu</strong> verhelfen, war für sich genommen so ein einseitiger Versuch,<br />

der an einer gewissen Nichtübereinstimmung mit dem Reifeprozess der Proletarier aller Länder,<br />

insbesondere in <strong>den</strong> imperialistischen Ländern, litt.<br />

Ob sich der heutige Versuch, der Weltrevolution allein gestützt auf <strong>die</strong> Kräfte <strong>des</strong> Weltproletariats<br />

<strong>und</strong> seiner Bündnispartner <strong>zu</strong>m Durchbruch <strong>zu</strong> verhelfen, als einseitiger Versuch ohne<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng eines sozialistischen Lan<strong>des</strong> oder gar eines sozialistischen Lagers erweisen könnte,<br />

der <strong>zu</strong>dem an einer gewissen Nichtübereinstimmung mit <strong>den</strong> bisherigen Erfahrungen der Kommunistischen<br />

Weltbewegung leidet, das können wir natürlich nicht voraussagen, das wird sich erweisen.<br />

Je<strong>den</strong>falls bleibt dem Weltproletariat heute gar keine andere Alternative, <strong>den</strong>n es kann sich<br />

kein sozialistisches Land schnitzen. Wir empfehlen dem Weltproletariat also, <strong>die</strong>sen Versuch unbedingt<br />

<strong>zu</strong> wagen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Auf bessere Bedingungen hoffen <strong>und</strong> auf sie <strong>zu</strong><br />

warten, das war noch nie ein guter Ratgeber fürs Proletariat in einer revolutionären Situation. Und<br />

<strong>die</strong> gegenwärtig größte Krise in der Geschichte der Menschheit etwa nicht als Auslöser der größten<br />

weltrevolutionären Situation <strong>zu</strong> erkennen, da<strong>zu</strong> muss ein Kommunist heute schon vollkommen<br />

blind sein.<br />

Genauso wenig wie <strong>die</strong> Diktatur <strong>des</strong> Proletariats auf <strong>die</strong> Weltdiktatur <strong>des</strong> Proletariats warten<br />

konnte, um ihren Sieg <strong>zu</strong> sichern, kann auch umgekehrt nicht das Weltproletariat darauf warten,<br />

bis sich irgendwo auf der Welt wieder eine Diktatur <strong>des</strong> Proletariats gebildet hat, auf <strong>die</strong> es<br />

sich stützen könnte. Wir können dem Weltproletariat nicht sagen, ob der Versuch unter <strong>den</strong> heutigen<br />

Bedingungen glücken wird oder nicht, ob es noch mehrerer Versuche bedarf oder nicht, was<br />

wir aber mit größter Sicherheit sagen können, ist <strong>die</strong>s:<br />

Wenn das Weltproletariat sich 100 % einig ist, wenn es ihm also gelingt, dass alle Proletarier<br />

aller Länder so <strong>zu</strong>sagen „an einem Strang ziehen“, wenn sie sich <strong>zu</strong> stählernen Abteilungen der<br />

Weltrevolution <strong>zu</strong>sammenschließen <strong>und</strong> mit einer international vereinigten Faust organisiert, systematisch,<br />

gezielt <strong>zu</strong>schlagen, dann wer<strong>den</strong> sie unbesiegbar sein. Das Weltproletariat hat zwar<br />

schwere <strong>und</strong> viele Feinde, aber sie sind sich nicht einig, wissen nicht, was sie der Einheit <strong>des</strong><br />

Weltproletariats entgegenstellen sollen. Wenn es das Weltproletariat versteht, <strong>die</strong> Widersprüche im<br />

Lager der Weltbourgeoisie richtig aus<strong>zu</strong>nutzen, wenn es <strong>die</strong> Uneinigkeit in <strong>den</strong> eigenen Reihen<br />

überwindet, <strong>die</strong> von <strong>den</strong> Agenturen der Bourgeoisie hinein getragen wor<strong>den</strong> ist - <strong>und</strong> <strong>die</strong> man nicht<br />

unterschätzen darf, <strong>die</strong> man niederschlagen muss - dann wird <strong>die</strong> sozialistische Weltrevolution siegreich<br />

verlaufen, auch wenn dabei <strong>die</strong> eine oder andere Niederlage an <strong>die</strong>ser oder jenen Front nicht<br />

ausgeschlossen wer<strong>den</strong> kann. Eine Revolution ohne Opfer hat es noch nie gegeben <strong>und</strong> wird es<br />

nicht geben. Es ist davon aus<strong>zu</strong>gehen, dass in der heutigen Weltrevolution Opfer unvermeidlich<br />

sind. Aber es waren auch noch nie so viele Menschen auf der Welt in ihrer Existenz bedroht wie<br />

heute. Eine revolutionäre Umwäl<strong>zu</strong>ng der heutigen Welt ist also ungeachtet der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Opfer unvermeidlich, um <strong>die</strong> lebensbedrohliche Lage der großen Mehrheit der Weltbevölkerung <strong>zu</strong><br />

überwin<strong>den</strong>.

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