Umweltschutz ist Gesundheitsschutz - Stadt Langenhagen
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4 wozU deR läRm?<br />
Wie stark die Belästigung durch die jeweilige Lärmquelle werden kann,<br />
hängt von der Wohngegend ab. Während Anwohner viel befahrener<br />
Durchgangsstraßen erheblich unter Lärm zu leiden haben, sind die Anwohner<br />
ruhiger Wohnstraßen oder grüner <strong>Stadt</strong>randflächen kaum oder gar<br />
nicht von Lärm betroffen. Zum Vergleich: Bei der Erhebung 2004 wohnten<br />
nach Einschätzung der Interviewer acht Prozent der Befragten an einer stark<br />
befahrenen Hauptstraße und 48 Prozent in einer ruhigen Wohnstraße.<br />
Auch Kinder fühlen sich durch Lärm belästigt und können nachts schlecht<br />
schlafen. Das ergab die im Kinder-Umwelt-Survey (siehe Kapitel 1 Was unsere<br />
Gesundheit beeinflusst) erstmalig zu dieser Thematik im Zeitraum 2003<br />
bis 2006 durchgeführte repräsentative Befragung von 8- bis 14-Jährigen. Im<br />
Gegensatz zu der oben geschilderten Befragung der Erwachsenen war der<br />
Anteil der Kinder, der an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen<br />
wohnte, mit knapp 17 Prozent größer, aber nur rund die Hälfte von ihnen<br />
hatten ihr Kinderzimmer auch zu der Straße ausgerichtet. Anders als bei Erwachsenen<br />
störten sie am me<strong>ist</strong>en die von Familienmitgliedern und Nachbarn<br />
verursachten Geräusche. Verkehrslärm spielte nach eigener Einschätzung<br />
eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Auffällig war aber, dass bei<br />
wachsendem Verkehrsaufkommen der Anteil von Kindern deutlich anstieg,<br />
der auch im Sommer mit geschlossenem Fenster schlief. Kinder, die ganzjährig<br />
bei geschlossenem Fenster schliefen, berichteten signifikant häufiger<br />
über Durchschlafschwierigkeiten. Beide Aspekte, ein Mangel an frischer<br />
Luft und ein trotz geschlossener Fenster unzureichender Schallschutz, könnten<br />
dabei eine Rolle spielen.<br />
lärm macht krank<br />
Es gilt als sicher, dass Lärm über die Aktivierung unseres Nervensystems und<br />
die Ausschüttung von Stresshormonen Kreislauf- und Stoffwechselvorgänge<br />
ungünstig beeinflusst. Dies kann langfr<strong>ist</strong>ig zu gesundheitlichen Schäden<br />
führen. Körperliche Reaktionen treten unbewusst auch im Schlaf und<br />
bei Personen auf, die meinen, sich an Lärm gewöhnt zu haben. Schon Dauerschallbelastungen<br />
außerhalb der Wohnungen von 65 dB(A) können bei<br />
Bewohnern von Gebieten mit hoher Umweltlärmbelastung zu hohem Blutdruck<br />
und Herzinfarkt führen.<br />
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