Umweltschutz ist Gesundheitsschutz - Stadt Langenhagen
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Doch nicht nur Dauerlärm, auch einmalige Ereignisse mit hoher Schallintensität,<br />
beispielsweise Knalle und Explosionen durch Spielzeugp<strong>ist</strong>olen<br />
oder Feuerwerk, können unmittelbar zu dauerhaften Hörstörungen führen.<br />
Das reicht von Hörverlust bis hin zur Schwerhörigkeit. Zeitlich begrenzte<br />
oder dauerhafte Ohrgeräusche (Tinnitus) können ebenso die Folge zu hoher<br />
Schallbelastung sein. Ursache hierfür <strong>ist</strong>, dass die Haarzellen, die sich im Innenohr<br />
befinden und für die Schallwahrnehmung da sind, zerstört werden<br />
und nicht mehr nachwachsen.<br />
Hohe Schallpegel treten nicht nur im Arbeitsleben auf, sondern auch in der<br />
Freizeit, zum Beispiel durch laute Musik. Das Hören lauter Musik <strong>ist</strong> besonders<br />
bei Jugendlichen sehr beliebt. Nicht nur in Diskotheken und bei Musikveranstaltungen<br />
<strong>ist</strong> es häufig viel zu laut. Auch beim Hören von Musik per<br />
Kopfhörer werden immer wieder Lautstärken gewählt, die gesundheitlich<br />
bedenklich sind. Messungen in Diskotheken und unter Kopfhörern haben<br />
mittlere Schallpegel zwischen 90 und 110 dB(A) ergeben. Bei diesen Lautstärken<br />
sind Gehörschädigungen nicht auszuschließen. Die Techniker Krankenkasse<br />
in Baden-Württemberg geht davon aus, dass durch solche Musikhörgewohnheiten<br />
seit 1990 jährlich allein in Baden-Württemberg rund 10.000 bis<br />
15.000 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren einen irreversiblen Hörschaden<br />
davongetragen haben.<br />
Bei der im Kinder-Umwelt-Survey untersuchten Altersgruppe standen Besuche<br />
von Diskotheken oder anderen Musikveranstaltungen nicht so sehr im<br />
Vordergrund, wohl aber das Musikhören über tragbare Audiogeräte. Knapp<br />
die Hälfte der 8- bis 10-Jährigen und etwa drei Viertel der 11- bis 14-Jährigen<br />
benutzten solche Geräte. Die tägliche Nutzungsdauer und die eingestellte<br />
Lautstärke ließen einen Zusammenhang mit dem sozioökonomischen Status<br />
der Familie erkennen. Auffällig war, dass mit abnehmendem sozioökonomischem<br />
Status länger und auch lauter Musik gehört wurde.<br />
Auch der Hörfähigkeit wurde nachgegangen. Bei rund elf Prozent der Kinder<br />
wurde ein Hörverlust von mehr als 20 Dezibel und bei zwei Prozent um<br />
mehr als 30 Dezibel im für lärmbedingte Hörschäden typischen Tonhöhenbereich<br />
(4.000 bis 6.000 Hertz) festgestellt. Jungen wiesen ein schlechteres<br />
Hörvermögen auf als Mädchen. Ein aggressiverer Umgang mit lauten Schallquellen<br />
könnte dabei eine Rolle spielen. Stat<strong>ist</strong>isch ließ sich ein Zusammenhang<br />
zwischen Hörfähigkeit und den Fragebogenangaben zum Umgang mit<br />
lauten Schallquellen aber nicht nachweisen. Möglicherweise waren die Lebens-Expositionszeiten<br />
noch zu gering.<br />
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