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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung reinigung und Gewässersch

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Während 48 St<strong>und</strong>en im Winter <strong>und</strong> 36 St<strong>und</strong>en im Sommer wurde der Tagesgang eines<br />

Belebungsteiles mit Hilfe von 2h-Sammelproben im Ablauf des Vorklärbeckens (VKB) <strong>und</strong><br />

Nachklärbeckens (NKB) <strong>und</strong> 2h-Stichproben in den Abläufen der drei Belebungsbecken<br />

<strong>und</strong> im Rücklaufschlamm gemessen. Zur Interpretation der Resultate diente ein dynamisches<br />

Simulationsmodell (siehe Jahresbericht 1986, W. Gujer, Simulation von Belebungsanlagen,<br />

S. 4-9), das zur Beschreibung des biologischen Abbaus von NTA <strong>und</strong><br />

Adsorption an den Belebtschlamm entsprechend erweitert wurde.<br />

In der Wintermessperiode wurde am Nachmittag des zweiten Tages gleichzeitig mit der<br />

NTA-Spitzenfracht zusätzlich 17 kg NTA (120% der Tagesfracht des untersuchten Anlageteiles)<br />

während zwei St<strong>und</strong>en zugegeben, um eine Sättigung der NTA abbauenden Bakterien<br />

zu beobachten. Das ganze System war zwischen 13 <strong>und</strong> 17.30 Uhr voll gesättigt<br />

<strong>und</strong> konnte während dieser Zeitperiode neben der normalen Zulauffracht etwa 50% der<br />

zusätzlich eingelassenen NTA Menge abbauen. Die Belebung verarbeitete während diesen<br />

4 bis 5 St<strong>und</strong>en r<strong>und</strong> viermal mehr NTA (2,5 kg/h) als im Tagesdurchschnitt<br />

(0,6 kg/h).<br />

Abb. 3.9<br />

Vergleich der Konzentrationen von NTA<br />

<strong>und</strong> Zink im Ablauf des Nachklärbeckens<br />

(NKB) während der NTA-Stossbelastung.<br />

Durch die erhöhte NTA-Konzentration<br />

(bis 2'000 µg/1) wurden Zink <strong>und</strong> Blei<br />

aus dem Belebtschlamm rückgelöst, <strong>und</strong><br />

die Ablaufkonzentrationen im NKB erhöhten<br />

sich um 200 bzw. 50%. Kupfer<br />

zeigte während der NTA-Stossbelastung<br />

keine Konzentrationszunahme.<br />

pg/I<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

NTA— KONZENTRATIONEN IM ABLAUF NKB<br />

0 >< —^-<br />

08 00 12 00 1600 20'00 2400 04'00 0800<br />

ZEIT<br />

Ng/I<br />

150<br />

100<br />

50 o o<br />

ZINK — KONZENTRATION IM ABLAUF NKB<br />

o<br />

o 0<br />

O miülere Ablaufkonz.<br />

ohne NTA Puls<br />

o<br />

o<br />

o o o<br />

0<br />

0800 12'00 1600 20'00 24'00 04'00 0800<br />

ZEIT<br />

Da NTA <strong>und</strong> EDTA stärkere Komplexe mit den Schwermetallen bilden als mit Ca l+ <strong>und</strong><br />

Mg2+ , wurde im Winter auch das Rücklösevermögen von NTA in der Kläranlage bezüglich<br />

Zink, Kupfer <strong>und</strong> Blei während der NTA-Stossbelastung untersucht (Abb. 3.9).<br />

Die EDTA-Fracht im KB ist mit 5 kg/d r<strong>und</strong> zehnmal kleiner als die NTA-Fracht. Da<br />

EDTA biologisch nicht abgebaut wird, ist die EDTA-Konzentration im Ablauf des NKB<br />

etwa 5 bis 10mal höher als diejenige des NTA (Abb. 3.10).<br />

Fol2erunen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der obigen Resultate können folgende Folgerungen gezogen werden:<br />

- Für einen 80-90% NTA-Abbau im Winterbetrieb (T = 10°C) ist ein minimales<br />

Schlammalter von 4 Tagen einzuhalten. Ein längsdurchflossenes Belebungsbecken<br />

(Pfropfenströmung) ist vorzuziehen.<br />

- Die Rücklösung von Schwermetallen aus dem Belebtschlamm durch stark variierende<br />

NTA-Frachten ist im Vergleich zur normalen Schwermetallfracht im Ablauf der<br />

Belebung vernachlässigbar klein. EDTA hingegen kann zur Mobilisierung von<br />

Schwermetallen beitragen.

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