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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung reinigung und Gewässersch

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Abb. 4.10 Fäkalienentsorgung <strong>und</strong> Teichdüngung in einem:<br />

Fischteich-Latrine in Indonesien (Hochland von<br />

Bandung, Java) (Foto: U.J. Blumenthal, Tropen-<br />

institut London)<br />

Neue WHO-Qualitäts- <strong>und</strong> Planungsrichtlinien <strong>für</strong> die Abwasserbewässerung<br />

Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO) hat erstmals 1973 Qualitätsrichtlinien <strong>für</strong> die<br />

Abwasserbewässerung publiziert. Diese basieren auf einem Richtwert von < 100 Totalcoli/100<br />

ml <strong>und</strong> Einsatz von konventionellen wie auch weitergehenden Abwasser<strong>reinigung</strong>stechnologien.<br />

Deren Anwendung ist in Entwicklungsländern jedoch mit grossen<br />

Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en. Zudem sind die wenigsten dieser Verfahren auf die Eliminierung<br />

von Krankheitskeimen ausgerichtet. (Bei der Verwendung von Abwasser zur<br />

Bewässerung geht es in erster Linie um diese <strong>und</strong> nicht um die Eliminierung organischer<br />

Verun<strong>reinigung</strong>en.)<br />

Ausgehend von der zunehmend grossen Zahl von Abwasserbewässerungsprojekten, neueren<br />

epidemiologischen Erkenntnissen (allgemein geringere ges<strong>und</strong>heitliche Risiken als<br />

bislang angenommen) <strong>und</strong> der Erforschung angepasster Reinigungsverfahren, beschloss<br />

die WHO, in Zusammenarbeit mit betroffenen Institutionen (u.a. IRCWD) <strong>und</strong> Vertretern<br />

zuständiger Verwaltungen aus Entwicklungsländern neue Richtlinien zu formulieren.<br />

Die neue Abwasserqualitäts-Richtlinie bezüglich Bakterien lautet < 1000 Fäkalcoliforme/100<br />

ml. Als zusätzliches Kriterium wählte man Wurmeier <strong>und</strong> formulierte einen<br />

Richtwert von < 1 Nematoden-(R<strong>und</strong>wurm-)Ei/l. Diese Werte können in einem mehrstufigen<br />

Teichsystem mit 3-4 Wochen Gesamtaufenthaltszeit erreicht werden. Teichsysteme<br />

stellen eine sehr robuste, technisch einfache <strong>und</strong> wirtschaftlich günstige Technologie<br />

dar. Weitere empfohlene Massnahmen zur Minimierung des Ges<strong>und</strong>heitsrisikos<br />

sind: Einschränkung in der Wahl anzubauender Kulturen, Wahl der geeigneten<br />

Bewässerungsart, Verhaltensmassnahmen (Schutzkleidung) zur Vermeidung von direktem<br />

Kontakt mit Abwasser <strong>und</strong> abwasserbewässerten Kulturen oder Böden sowie gute persön-<br />

liche Hygiene.<br />

(M. Strauss, R. Schertenleib)

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