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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung reinigung und Gewässersch

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Tabelle<br />

4 - 13<br />

Der Einfluss der Temperatur auf das Überleben von E. coli in Abwasser:<br />

bei 10°C: Lebende Coli nach 42-60 Tagen nicht mehr nachzuweisen<br />

bei 20°C: Lebende Coli nach 3 Monaten noch nachzuweisen<br />

bei 30°C: Lebende Coli nach 90 Tagen nicht mehr nachzuweisen<br />

Die Ergebnisse zeigen (Tab.), dass sich die Versuchstemperatur von 10°C am un-<br />

günstigsten auf Coli ausgewirkt hat,, dass Werte um 20°C optimal sind <strong>und</strong> dass dieser<br />

Organismus auch bei 30°C noch gute Uberlebenschancen hat. Dieses Resultat wird durch<br />

zusätzliche mikroskopische Beobachtungen verständlich, die zeigen, dass die Colibakterien<br />

bei 20°C <strong>und</strong> 30°C zu Flocken aggregiert <strong>und</strong> nicht, wie bei 10°C, einzeln<br />

dispergiert auftraten. Eine Vitalanalyse dieser Flocken ergab, dass der lebende Anteil<br />

der Gesamtcoli in den Flocken 80% <strong>und</strong> ausserhalb der Flocken 38% betrug. Offensichtlich<br />

können Mikroorganismen in derartigen Aggregaten ungünstige Umwelt-<br />

situationen wesentlich leichter überdauern. Frühere Untersuchungen haben bestätigt,<br />

dass die Flockungsbereitschaft von Bakterien entscheidend von deren physiologischen<br />

Zustand <strong>und</strong> den Kulturbedingungen bestimmt wird.<br />

(M.K.C. Sridhar, K1. Mechsner, G. Ramer, R. Schertenleib)<br />

Verwendung von Abwasser <strong>und</strong> Fäkalien in der Landwirtschaft <strong>und</strong> Fischproduktion in<br />

Drittweltländern<br />

Die Arbeiten des Fachbereichs "Siedlungshygiene in Entwicklungsländern" (IRCWD) konzentrieren<br />

sich in diesem Gebiet in erster Linie auf Fragen des Ges<strong>und</strong>heitsrisikos<br />

<strong>und</strong> auf die Ausarbeitung von Vorschlägen, wie Fäkalien <strong>und</strong> Abwasser mit minimalen<br />

Risiken verwendet werden können. Vorausgesetzt wird, dass es gr<strong>und</strong>sätzlich erstrebenswert<br />

ist, alle natürlichen "Abfälle", also auch die menschlichen Fäkalien, zur<br />

Bodenerhaltung in die Primärproduktion zurückzuführen. Für eine wachsende Zahl von<br />

Städten in Entwicklungsländern ist die Abwasserverwendung zum integrierten Bestandteil<br />

der Abwasserplanung bzw. -entsorgung geworden <strong>und</strong> in Latrinenprogrammen<br />

versucht man, die Verwendung der abgebauten Fäkalien als Bodenverbesserungsmittel<br />

<strong>und</strong> Dünger zu fördern.<br />

Absterben von Krankheitskeimen in doppelkammrigen Trockenlatrinen (Guatemala)<br />

Eine private guatemaltekische Entwicklungsorganisation entwickelte vor mehreren<br />

Jahren zusammen mit Dorfbewohnern Latrinen, die es ermöglichen, die abgebauten Fäkalien<br />

nach mehrmonatiger Lagerung in der Landwirtschaft zu verwenden. Das IRCWD<br />

unterstützte eine einjährige Untersuchung über das Absterbeverhalten von Spulwurm-<br />

(Ascaris-)Eiern <strong>und</strong> Faekalcoli. Spulwurmeier sind wegen ihres grossen Ueberlebensvermögens<br />

als Indikatoren <strong>für</strong> die hygienische Qualität der gelagerten Fäkalien<br />

besonders geeignet. Zur Zeit werden die Daten analysiert. Eine vorläufige Grobaus-<br />

wertung von 390 Latrinenkammern ergab eine durchschnittliche Eierkonzentration von<br />

728/g fäkalischem Material während der Benützung der Kammern (Lagerzeit nur wenige<br />

Monate). Davon waren 10% lebensfähig. Im fertig gelagerten "Dünger" (Lagerzeit > ca.<br />

8 Mte.) wurden noch 50 Eier/g gef<strong>und</strong>en, die aber alle ihre Lebensfähigkeit verloren<br />

hatten.

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