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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung reinigung und Gewässersch

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4.7 METHODEN<br />

QUERSCHNITT DURCH DEN MESSKOPF<br />

Tracerzuleitung<br />

tl<br />

Einspritzventil<br />

W ASSER<br />

Emissionslicht ^<br />

Fotodetektor<br />

ele<br />

AgMk<br />

N ^'•^<br />

i7<br />

Tracerwolke<br />

Lichtstrahl<br />

11IIIIIII141»ffl<br />

I_I_I AMII►IMI/I<br />

Abb. 4.31<br />

Lichtquelle<br />

Sammellinse<br />

Glasplatte<br />

4-38<br />

Ein Strömungsmessgerät ohne Nullpunktdrift<br />

Für die Quantifizierung von Mischungsprozessen in Seen werden im oberen Hypolimnion<br />

Temperaturmessungen verwendet. Weil im tiefen Hypolimnion die zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen<br />

Temperaturgradienten sehr klein sind, versagt dort diese Methode. Seit Jahren<br />

bemüht sich die Gruppe Seephysik daher um den direkten Nachweis von Mischungsprozessen<br />

via Strömungsmessungen. Da die Strömungen in Bodennähe tiefer Seen sehr klein<br />

1 cm/s) sind, müssen <strong>für</strong> Strömungsmessgeräte besonders strenge Anforderungen bezüglich<br />

der Stabilität des Nullpunktes <strong>und</strong> der Anlaufschwelle gestellt werden.<br />

Die hier beschriebene Sonde erfüllt diese Forderungen in fast idealer Weise. Sie<br />

basiert auf folgender Idee: Eine ungefähr 1 cm grosse Farbwolke wird in zeitlich<br />

kurzen Abständen ins Wasser emittiert <strong>und</strong> über eine Strecke von 10 cm optisch ver-<br />

folgt, indem der Schwerpunkt der Wolke in Abständen von 50 Millisek<strong>und</strong>en gemessen<br />

wird. Aus diesen Positionsbestimmungen kann direkt, ohne weitere Kalibrierung, der<br />

Strömungsvektor berechnet werden. Abb. 4.31 zeigt den Querschnitt durch den Messkopf.<br />

Er besteht aus 36 monochromatischen Lichtquellen (grün, 560 nm), die einen gebündelten<br />

Strahl ins Wasser aussenden <strong>und</strong> wabenförmig um einen Lichtdetektor angeordnet<br />

Druckgehäuse<br />

Messprinzip des Messgerätes <strong>für</strong> kleine<br />

Strömungen. Die Position der in der Strömung<br />

driftenden künstlichen Tracerwolke<br />

wird via Lichtemission in einem Fotodetektor<br />

gemessen.<br />

sind. Die Lichtquellen werden in Abständen<br />

von 1 Millisek<strong>und</strong>e während<br />

einiger 10 Mikrosek<strong>und</strong>en sequentiell<br />

gezündet. "Trifft" der Strahl die<br />

Rhodamin-Tracerwolke, emittiert diese<br />

rotes Licht, das vom Detektor selektiv<br />

gemessen wird. Die Grösse dieses Antwortsignals<br />

gibt den Deckungsgrad der<br />

Wolke mit dem Strahl an. Aus den 36<br />

Signalen kann die (Schwerpunkts-)<br />

Position berechnet werden. Dank der<br />

Methode der Emission werden durch die<br />

Farbverschiebung des Rhodamins Störungen<br />

durch andere Partikel, die grünes<br />

Licht emittieren, eliminiert. Da die<br />

empfangenen Lichtmengen sehr klein<br />

sind, musste ein sehr grosser Aufwand<br />

bei der analogen <strong>und</strong> digitalen Daten-<br />

verarbeitung getrieben werden. Die<br />

Sonde arbeitet autark oder über eine<br />

"Nabelschnur" mit einem Terminal verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Messbereich erstreckt sich<br />

bis zu Geschwindigkeiten von 2 cm/s,<br />

bei einem (statistischen) Nullpunkts-<br />

fehler von 0.2 cm/s.<br />

(B. Stotz, M. Schurter)

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