17.10.2012 Aufrufe

Nr. 5/2005 September & Oktober Ausgabe 21

Nr. 5/2005 September & Oktober Ausgabe 21

Nr. 5/2005 September & Oktober Ausgabe 21

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

32<br />

FM: Hast du das nicht vermisst?<br />

AW: Doch, aber meine Neugierde auf den Film war ein wenig größer als das Heimweh<br />

nach Wind und Wellen.<br />

FM: Seit wann gehst du wieder richtig surfen? Ich war von deinem Können in<br />

Dänemark schon ziemlich beeindruckt.<br />

AW: Ich war zwischendurch immer mal wieder auf dem Brett. Diesen Winter war ich einen<br />

Monat in Südafrika und im Frühjahr auf Hawaii, anschließend beim Worldcup auf Gran<br />

Canaria. Ich habe gemerkt, dass ich relativ schnell immer wieder reingekommen bin und<br />

bei den Contests auch ganz gut mithalten konnte. Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Vielleicht ist Motivation auch ein schlechtes Wort. Wenn man monatelang nicht auf dem<br />

Wasser war, hat man ein großes Verlangen, die neuen Moves zu lernen und das scheint<br />

nach einer Pause schneller zu gehen, als wenn man regelmäßig surfen war.<br />

FM: Findest du, die Events haben sich seit deinem Ausscheiden verändert?<br />

AW: Auf jeden Fall hat sich die Tour vom Fahrerischen enorm gesteigert. Das liegt sicherlich auch<br />

an der Freestyle-Disziplin. Man merkt einfach, dass viele 15-Jährige auf der Tour sind, dadurch kommen<br />

viel mehr Kreativität und Style bei den Moves rein. Das Niveau ist momentan enorm hoch.<br />

FM: Scheiße, bin ich alt … Wenn du jetzt in die Staaten zum Studieren gehst, ist<br />

das mit dem Windsurfen erst einmal wieder vorbei, oder?<br />

AW: Nein, nicht unbedingt. Der Sport bleibt Bestandteil meines Lebens. Ich werde schauen, dass<br />

ich ab und zu von LA die Küste hoch, Richtung Santa Cruz, fahre. Vielleicht komme ich auch<br />

öfter nach Hawaii – der Flug von LA ist vergleichbar mit einem Flug auf die Kanaren von uns aus.<br />

FM: Was hast du mit deinem Studium später vor?<br />

AW: Das wird sich während des Studiums zeigen. Ich habe schon viel ausprobiert und bin<br />

pwaworldtour.com/Carter<br />

vom Schreiben genauso begeistert wie von der Kameraarbeit.<br />

Mal schauen, wenn ich genug Talent zeige, wäre Regie<br />

schon etwas, was mich am meisten interessierte. Die Arbeit<br />

am Drehbuch, das Inszenieren mit den Schauspielern und<br />

der Schnitt machen die Arbeit sehr vielseitig.<br />

FM: Ich befürchte, dass es schwierig werden könnte,<br />

in der Film-Maschinerie später Fuß zu fassen. Gibt es<br />

nicht tierisch viele Leute, die darauf Bock haben?<br />

AW: Ich habe schon gemerkt, dass viele in der Filmbranche<br />

arbeiten wollen. Das hohe Interesse daran ist im Prinzip vergleichbar<br />

mit dem Windsurfen. Darauf haben auch viele Bock,<br />

aber wenn man beobachtet, wie viele wirklich am Strand von<br />

Hookipa auftauchen und über Jahre hinweg jeden Tag draußen<br />

sind, stellt man fest, dass die wenigsten hartnäckig bleiben.<br />

Ihnen fehlt die Leidenschaft – zunächst im Sport, aber<br />

wahrscheinlich auch in vielen anderen Dingen ihres Lebens.<br />

FM: Gibt es etwas, das du im Ausland auf deinen<br />

Reisen vermisst? Was ist typisch an Deutschland?<br />

AW: Vielleicht die Zielstrebigkeit und Zuverlässigkeit verbunden<br />

mit Menschlichkeit. Martin Walser hat mal in<br />

einem Interview beschrieben, wie ihm ein junger Mann in<br />

einer deutschen Stadt, in der er zu Besuch war, den Weg<br />

beschrieben hat. Mit Präzision wurde ihm das endlose

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!