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Hand, aber ehe ich ausreden konnte, [22] unterbrach mich eine
Stimme mit den nicht ganz freundlichen Worten:
"das ist nicht Ihre Fräulein, sondern meine Liesel,
welche beym Herrn Lustbaurath Firlefax, wo ich
als Kutscher stehe, Kindermädchen ist, und heute mit
mir in das Donauweibchen geht."
Beschämt über meinen Irrthum dankte ich für die Beyhülfe und
drängte mich unter die Menge, welche mich nun unaufhaltsam wieder
rückwärts trieb.
Als ich am Eingang der Straße bald wieder anzulangen glaubte,
erblickte ich zu meiner größten Verwunderung meinen Collegen
Herrn Ehrenfest auf mich zukommen. Sie wollten ja, werthgeschätzter
Freund, auf dem Diebssteige reisen, rief ich ihm zu, wie kommen Sie
denn in mein Revier? Ja, erwiederte er, auf dem Diebssteige reise ich
auch, aber Sie haben sich auf meinen Weg verirrt, zu welchem ein
sehr besuchter Gang aus der Luxusstraße herüberführt, worauf eben so
wie Sie, ein großer Theil ihrer zahlreichen Gesellschaft ohne Vorsatz
hierüber kam. Mein Reisekompaß überzeugte mich auch, daß ich
wirklich zu weit nördlich gekommen war.
[23] Da Herr Ehrenfest, in dessen Gesellschaft ich nun zurückkehrte,
das Weitere selbst berichten wird, so bleibt mir nur noch übrig, einige
Vorschläge als Resultat meiner Reise zu machen.
Zum ersten bin ich der Meinung, daß wenn dem kopflosen und
rasenden Gedränge auf dieser Straße nicht Einhalt geschieht, das
fliehende Glück ohnmöglich wieder zurückgebracht werden kann, und
daß es für die nahe Zukunft ohnmöglich ohne Unglück abgehen wird.
Denn so wie unvernünftiger Luxus in den meisten Fällen Ursache des
Selbstmords der Individuen ist, so kann und muß er auch auf
verschiedene Weise zum Selbstmord ganzer Nationen führen. Dieses
lehrt die Geschichte in dem Verfalle und Untergange der alten
persischen und griechischen Staaten und der collosalen
Römerherrschaft, so wie erst neuerlich in dem blutigen Beyspiele der
französischen Revolution. Einiges Nachdenken über die Natur des