23.07.2013 Aufrufe

Datei downloaden

Datei downloaden

Datei downloaden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vernünftigerweise können die Menschen keine anderer Ursache<br />

gehabt haben, ihre natürliche Freiheit aufzugeben und sich zu einem<br />

Staate zu vereinigen, als, um dadurch Vortheile zu erhalten, [58]<br />

welche niemals dem Einzelnen, sondern der Gesammtheit erreichbar<br />

sind.<br />

Diese, und die Wahrheit, daß für die Vortheile des gesellschaftlichen<br />

Vereins von den Einzelnen gewisse Opfer gebracht werden müssen,<br />

sind bekannte Dinge.<br />

Nicht so bekannt, oder wenigstens von unsern Regierungs-Behörden<br />

nicht so beachtet, scheint die Wahrheit zu seyn, daß der Staatsbürger<br />

die Opfer, welche er der Staatsgesellschaft bringen muß, nicht größer<br />

finden darf, als die Vortheile, welche er durch dieselbe erhält, wenn er<br />

anders Anhänglichkeit an diese Verbindung behalten, und deren<br />

unveränderte Fortdauer wünschenswerth finden soll.<br />

Sobald also von einzelnen Lasten für den Staatszweck die Rede ist,<br />

wird die erste und natürlichste Frage die seyn:<br />

können diese Lasten von den Staatsbürgern getragen<br />

werden, ohne daß dadurch ihre Kräfte zu sehr angespannt<br />

und sie zur Unzufriedenheit veranlaßt werden?<br />

Diese Frage zu beantworten, kann für uns nicht schwierig seyn, da<br />

hierüber die allgemeine Stimme [59] entscheidet, wir aber, aus allen<br />

Gegenden des Reichs versammelt, mit allen örtlichen und örtlichzeitlichen<br />

Verhältnissen vertraut, durch unser Gesammtwissen eine<br />

richtige Kenntniß des ganzen Volks, und der, bey demselben<br />

herrschenden Meinung, herzustellen im Stande sind.<br />

Die allgemeine Stimme aber, ich glaube hierinn nicht zu irren, ist<br />

jeder Erhöhung der Staatslasten entgegen. Ich fürchte nicht den<br />

Einwand, daß dieses zu jeder Zeit der Fall sey, und daß Erhöhung der<br />

Staatslasten, wenn sie von allgemeiner Stimmenmehrheit abhängig<br />

wäre, den größten Widerspruch selbst da finden würde, wo bisher nur<br />

die absolut geringsten Lasten nothwendig gewesen wären; diesen<br />

Einwand fürchte ich nicht, denn die Erfahrung lehrt, daß Völker, unter

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!