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Dogmatik I<br />
o hat Gott die Hölle geschaffen? Nein, Hölle ist Folge des menschlichen Handelns; der<br />
in sich selbst versponnene Mensch, hoch überforderte Mensch, der jede Hilfe und die<br />
Beziehung ablehnt, dieser Mensch bewegt sich kerzengerade auf das zu, was Hölle ist<br />
- der ganze zweite Akt soll sensibilisieren, dass Ethik zwar sehr wichtig ist, aber alleine<br />
immer scheitert<br />
o „Der Weg zur Hölle ist mit den besten Vorsätzen gepflastert.“<br />
o weil der Mensch ein gebrechliches Wesen ist, weil er immer in einer konkreten<br />
Situation lebt, in der er von Lüge, Gewalt und Sünde infiziert ist, hilft auch das beste<br />
ethische System nicht, im Gegenteil, Revolutionen die scharf auf die Ethik setzten<br />
verwandeln sich unter der Hand in totalitäre Systeme (Terror der Tugend)<br />
o wer mit Gewalt das Böse vertreiben will ist ok, aber wo ist die Grenze?<br />
o wenn es den Mehrwert der Unersetzbarkeit eines jeden Menschen gibt, dann ist er im<br />
Umgang mit dem konkreten Sünder zu suchen<br />
- scheiternde Ethik? → Ethik als ein Programm, das der Mensch aus eigener Kraft realisieren<br />
müsste;<br />
o die moderne Diskussion, die ständig Ethik betont und auch die Kirche darauf<br />
reduzieren möchte<br />
o Ethik alleine ist aber zu wenig<br />
o der Mensch muss in eine Erfahrungswelt eingebettet werden<br />
o Ethik als Inbegriff von Geboten und Verboten – ich tue genau das Gegenteil von dem<br />
was ich mir vorgenommen habe und frage mich dann warum<br />
o natürlich muss die Kirche ethische Maßstäbe setzen, aber das ist wohl kaum das<br />
Ureigene der Kirche<br />
o das Problem, was sich bei Religionen stellt ist, was passiert, wenn Versagen passiert;<br />
- 1. Akt: bedingungslose Akzeptanz des Menschen; 2. Akt: Konfrontation angesichts der<br />
Ablehnung (Gerichtspredigt als Selbstgericht); demgemäß hieße es, Menschen die sich nicht<br />
lieben lassen, werden sich früher oder später selbst zerstören<br />
o der Mensch, der die Integration durch Gottes Liebe ablehnt wird sich selbst<br />
irgendwann destruieren<br />
1.3.3 dritter Akt: Transformation der Gerichtsbotschaft im<br />
Kreuzesgeschehen<br />
- die Menschen sind nicht übereinander hergefallen<br />
- auch der sich systematisch nicht lieben lassende Mensch wendet sich zuvor noch gewaltsam<br />
gegen deinen Dritten<br />
- das Kreuzesgeschehen – ist das Christentum identisch mit der Basileiabotschaft oder mit dem<br />
Kreuz? – beides ist im Christentum drin, weil es ein dramatisches Geschehen ist;<br />
o bedingungslose Annahme als der Zugang, Kreuz als die von Jesus selbst gelebte<br />
Bergpredigt<br />
- Karl Barth: „Der Richter wird gerichtet“; Ablehnung der Wahrzeit<br />
o die Menschen richten sich nicht gegenseitig, zuerst geht dem eine Zusammenrottung<br />
gegen einen Dritten voraus<br />
o das Kreuz ist von außen betrachtet nichts anderes als jeder beliebige<br />
Sündenbockakt<br />
o hier gegen ein Opfer, das die Botschaft vom Selbstgericht gepredigt hat<br />
o Was hat das aber mit Gott zu tun? Sind die Menschen Instrumente Gottes? Hat Gott<br />
Menschen erwählt damit sie Jesus kreuzigen? Handelt Gott in der Geschichte<br />
destruktiv?<br />
im Lichte der Akte 1 und 2 muss man „nein“ sagen, denn die Menschen sind<br />
keine Instrumente Gottes; es sind die Menschen, die Jesus ablehnen und ihn<br />
kreuzigen; es ist die Allianz von Gegnern und Feinden und Gleichgültigen;<br />
die Jünger die auch versagen; Jesus wird viktimisiert<br />
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