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Dogmatik I<br />
o Alexandrien: der Ort der großen Gelehrsamkeit; Origenes, Arius, Apollinaris; im<br />
heutigen Ägypten; Mönche haben Sehnsucht nach der Gottheit, ihre Perspektive ist<br />
Gottheit → Denken von der Gottheit (Askese, Wüste), Menschheit will man<br />
eigentlich überwinden; alexandrinische Position heißt Einigungschristologie (und es<br />
siegt die Gottheit)<br />
o Antiochien: zweites Patriarchat, heute in der Türkei; hauptsächlich Exegeten; sind<br />
differenziert, versuchen die Menschheit Jesu zu betonen und zu retten, um sich von<br />
den Alexandrinern zumindest zu unterscheiden<br />
o beide Schulen müssen gegen Konstantinopel bestehen: meistens kommt der<br />
Patriarch aus antiochenischen Kreisen; die Alexandriner haben in Konstantinopel<br />
ihre Klöster und Äbte, also die Auseinandersetzung verlagert sich in die Hauptstadt,<br />
und dort haben wir die Machtkonstellation: es gibt die alexandrinischen Äbte und<br />
den meist antiochenischen Patriarch<br />
der Ort der Auseinandersetzung ist entweder in Konstantinopel oder in der<br />
Nähe (Nizäa, Chalcedon)<br />
o dann gibt es noch, weit entfernt, Rom: irgendwann greift er vermittelnd ein; dieser<br />
Eingriff von Rom ist die Sternstunde der Dogmatik<br />
Rom<br />
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Alexandrien Antiochien<br />
Konstantinopel<br />
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- es geht jetzt nur noch um Jesus Christus: was nach Nizäa wesensgleich mit dem Vater ist wird<br />
aus Maria geboren<br />
2.3.1 alexandrinische vs. antiochenische Tradition: Einheit in Christus<br />
aus der Perspektive des göttlichen (fleischgewordenen) Logos vs.<br />
Unterschied im Christus (Eigenwert menschlicher Seele Christi)<br />
- die alexandrinische Schulde denkt aus der Perspektive der Einheit, und stärker ist die<br />
Gottheit, also sie denken von der Perspektive der Gottheit<br />
o Kurzformel: es geht um den fleischgewordenen Logos (Betonung auf Logos)<br />
- demgegenüber Antiochien: welche Bedeutung hat der Mensch Jesus von Nazaret?<br />
- NB: wichtige Namen Origenes (neuplatonisches Denkmuster), Arius (der Logos ist<br />
geschaffen), Athanasius (prägt und verteidigt Nizäa), Apollinaris<br />
2.3.1.1 Apollinaris und das Konzil von Ephesus 431 (NR 158f)<br />
- er hat ein Denkschema vorgelegt, dass im Grunde jeder versteht und die Christologie lange<br />
prägte: zB ein Glas Wasser: wenn das Glas voll ist und man gibt noch etwas hinein, dann<br />
schwappt es über – wenn das Gefäß voll ist kann etwas neues nur hinzukommen wenn etwas<br />
anderes geht<br />
- wie kann ein Gottmensch gedacht werden? Nur analog zu dem, wie der Mensch konstituiert<br />
ist, und der Mensch ist dreigliedrig konstruiert: / (Fleisch/Leib), (Seele;<br />
damit ist eine niedere Seele gemeint, was man heute die Sinnempfindungen nennt) und dann<br />
(die höhere Seele, der höhere Geist)<br />
- das Zentrum dessen, was den Menschen ausmacht, ist der höhere Geist, von dem alles<br />
Denken ausgeht, er regiert über die Sinne und das Fleisch, dh der Mensch ist Mensch weil er<br />
die Vernunftseele hat<br />
- wie ist dann Christus zu denken?<br />
o in Christus ist der Logos<br />
o der Logos kann nicht an die Stelle des Fleisches gesetzt werden, denn Christus hat<br />
gelitten und wurde ans Kreuz geschlagen<br />
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