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Dogmatik I<br />
Botschaft Jesu zu verbinden und bringt die epochenmachende Antwort auf die Frage<br />
nach dem Reich Gottes: die sittliche Kraft des Reiches Gottes sei das entscheidende,<br />
sprich das Reich Gottes ist in jedem Menschen, meine Fähigkeit zu ethischer<br />
Anstrengung sei der entscheidende Punkt des Christentums<br />
- Kirche auf ihre Ethik zu reduzieren ist ein neuzeitliches Phänomen, eines, dem sich der<br />
Protestantismus fast ganz ausgeliefert hat<br />
- auf diesem Hintergrund ist die liberale Theologie zu sehen, wie sie va im 19. Jh. aufblühte<br />
und im 20. Jh. vollendet wurde; jene, die mit einem Werk auf den Begriff gebracht werden<br />
kann: die Predigt Jesu vom Reiche Gottes<br />
o Christus hat vom Reich Gottes gepredigt, seine Bergpredigt ist eine sittliche<br />
Herausforderung für den Menschen<br />
- der Fortschrittsglaube gerät spätestens im 20. Jh. in die Krise<br />
o der Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde als Krise der liberalen Theologie gesehen<br />
o Karl Barth: eine Theologie die den Krieg unterstützt muss eine falsche sein<br />
danach begründet er eine neue Art des Theologietreibens: dialektische<br />
Theologie<br />
und er setzt beim Kreuz an, nicht bei der Predigt Jesu<br />
- diese Auseinandersetzung, die im dt. Sprachraum unheimlich wichtig war, findet auf ihre Art<br />
und Weise in der katholischen Kirche im 20. Jh. auch statt, als Auseinandersetzung zwischen<br />
den progressiven und konservativen Kräfte (va im Konzil und danach)<br />
- die nachkonziliaren Jahre waren davon bestimmt, wo der Schwerpunkt der christlichen<br />
Verkündigung liege<br />
o Progressive: Christ ist derjenige, der sich der Botschaft von Gottes Herrschaft<br />
(Basileiabotschaft)<br />
ging so weit, dass einzelne Systematiker sagten, das wahre Christentum finde<br />
man nur in den Reden Jesu<br />
o Konservative: immer wieder Erinnerung an das Opfer mit dem Kreuz<br />
Vorwurf: Verkürzung des Christentums durch über Bord werfen des Kreuzes<br />
1.3 das Drama Jesu<br />
- der Ernst des Rufes zur ethischen Umkehr<br />
- hat nicht immer die notwendige Konsequenz (überhören, nicht wahrnehmen,<br />
bekehrungsunwillig, …)<br />
- Schwager folgert, dass das Auftreten Jesu einen qualitativen Neubeginn bringt und steht<br />
damit in der Tradition der atl Prophetie<br />
1.3.1 erster Akt: Basileiabotschaft<br />
- 1. Akt: Basileiabotschaft: Botschaft der zuvorkommenden Güte allen Menschen<br />
gegenüber<br />
o Konturen des jesuanischen Gottesbegriffes: Gottes Feindesliebe und die daraus<br />
folgenden Konsequenzen fürs menschliche Verhalten: zuvorkommendes Verzeihen,<br />
Ethos und Bergpredigt<br />
- die Botschaft der zuvorkommenden Güte allen Menschen gegenüber<br />
o Gott nimmt einen an wie man ist, egal wer man ist und was man tut und was man über<br />
Gott denkt<br />
o darin zeigt sich geradezu die Vollkommenheit Gottes: in der Bergpredigt sagt Jesus<br />
deutlich, man soll vollkommen sein wie der Vater im Himmel, denn er lässt die Sonne<br />
über Gut und Böse aufgehen → legt Gleichgültigkeit nahe, aber nein, Gott wendet<br />
sich dem Menschen auch in dessen Versagen zu, ohne auf vorauseilende Buße zu<br />
pochen<br />
- der Modus der Liebe Gottes besteht in der Feindesliebe, dh Gott liebt auch den Sünder<br />
- das ist der logische und biographische Zugang zum Glauben<br />
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