Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Dogmatik I<br />
die Christen sind gem. Röm 11 aufgepfropfte Zweige auf den<br />
erwählten Ölbaum<br />
man kann das AT in Bezug auf Christus interpretieren (unter dem Stichwort<br />
„Verdichtung“)<br />
- NT verdichtet die Logik des AT, es verdichtet sie und wendet sie auf die konkrete Person<br />
Jesus von Nazaret an; Verdichtung der Gestalt- und Menschwerdung Gottes<br />
1.4.4 Verhältnis von Monotheismus und Trinitätslehre<br />
- die Dynamik der biblischen Offenbarung (Gestaltwerdung Gottes in unterschiedlichen<br />
Situationen, die quasipolitheistische Struktur, die sich immer deutlicher abzeichnende<br />
Identifizierung Gottes mit den Menschen) macht das trinitarische Modell möglich<br />
- der Weg der Dogmatisierung ist nicht eine Verfälschung der biblischen Tradition, sondern<br />
dieser Weg bleibt der heilsgeschichtlichen Logik verpflichtet<br />
- der universale Heilswille des einen Gottes wird in der Geschichte konkret vermittelt durch<br />
das Volk Israel oder durch die Person Jesus Christus, durch seine Person und sein Geschick,<br />
und zu seinem Geschick gehören auch die Menschen, die mit ihm leben, ihn umbringen und<br />
durch ihn versöhnt werden (Gestalt des totus Christus, und das ist im Grunde Kirche)<br />
- das Heil wird Wirklichkeit indem sich Gott mit diesen Menschen immer wieder konkret<br />
verbindet, va aber durch Christus selber<br />
- das Bekenntnis zu Jesus impliziert die Vision aller Völker beim messianischen Mahl, auch<br />
die Integration der Toten<br />
o fünf Akte (3. und 4.) – Jesus steigt bis in die Hölle hinab – es gibt niemanden, den die<br />
christologische Vermittlung nicht anrühren würde<br />
o die Christen, und nur Christen, können bekennen: Gott ist die Liebe<br />
ein Jude wird aufgrund des AT sagen können, dass Gott sein Volk liebt, und<br />
deswegen kann er immer wieder Gestalt in diesem Volk annehmen<br />
Christentum geht weiter: Gott selber ist die Liebe, dh Gott ist eine Vielfalt,<br />
und eine diese Personen steigt herab<br />
Fangfrage: banalste Formel von Trinitätsbekenntnis: augustinisch und nach<br />
1 Joh: „Gott ist die Liebe“; Liebe setzt Pluralität voraus; in Gott selbst spielt<br />
sich das Geschehen der Liebe ab<br />
1.4.5 Substitutionsthese – illegitime Auflösung des dramatischen<br />
Ringens zu einer statischen Klarheit<br />
- bisher reden wir ständig von einem Prozess; wir sind unterwegs zur Erkenntnis, dass Gott für<br />
alle die Liebe ist<br />
- das gibt es nicht in statischer Klarheit, sondern immer wieder neu, äußerst mühsam<br />
- schon die erste Generation der Christen hat das Ringen aufgelöst mit dem Stichwort<br />
„Substitution“, was „Ersetzung“ heißt<br />
- die dramatische Logik des AT: Erwählung, Versagen, Selbstgericht, noch stärkere<br />
Identifizierung Gottes als Grundmovens des AT angewendet auf das NT; diese dramatische<br />
Logik wurde aufgelöst zu einem statischen Gebilde:<br />
o durch das Kreuz Christi wurde das dramatische Ringen beendet<br />
o das Versagen, Götzendienst, Idolatrie, sei Privileg des Judentums, der Synagoge<br />
o Erwählung, Gnade, sei das Privileg des Christentums und der Kirche<br />
- Substitution heißt, Christentum ersetzt Judentum (Kirche ersetzt Synagoge) in der<br />
Heilsgeschichte<br />
o Augustinus: Juden sind Zeugen ihrer Bosheit und unserer Wahrheit<br />
das ist Sündenbockmechanismus: das ist Selbstgerechtigkeit, Scheinheiligkeit;<br />
dh ein Versuch besser da zu stehen als ich bin, und das durch so schlechte<br />
Darstellung des Anderen, dass meine Fragmentarität nicht mehr sichtbar ist<br />
→ Logik der Negativfolie; das Gericht nur bei den anderen deutlich werden<br />
lassen<br />
- 16 -