Dowload (PDF, 3,2 MB) - Asklepios
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(Kunstklappe) bei vorbestehender hochgradiger<br />
Aortenklappenverengung. Die<br />
Patientin befindet sich in einer schweren<br />
depressiven Episode, sie zeigt ein Durchgangssyndrom<br />
mit optischen Halluzinationen<br />
und wahnhaften Anteilen und eine<br />
arterielle Hypertonie.« Nach eingehender<br />
Diagnostik im Fürstenhof wurden darüber<br />
hinaus »Entgleisung des Wasser- und<br />
Elektrolythaushalts und eine Schilddrüsenüberfunktion«<br />
festgestellt. Aufgrund<br />
des sehr schwachen Allgemeinzustandes<br />
musste Henriette Kramer auf der Wachstation<br />
aufgenommen werden.<br />
»Zu Beginn des stationären Aufenthaltes<br />
war die frisch operierte Patientin körperlich<br />
sehr schwach, nahezu mobilisationsunfähig.<br />
Sie hatte sich selbst quasi<br />
aufgegeben«, erläutert Dr. Ulf Jonas, Ärztlicher<br />
Direktor und Chefarzt der kardiologischen<br />
Abteilung des Fürstenhofs. Dieser<br />
Zustand ist bei der Vorgeschichte<br />
nicht unüblich, stellt aber jedes Mal aufs<br />
Neue eine Herausforderung für das Team<br />
von Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften<br />
dar. Der therapeutische Ansatz, die<br />
optimalen interdisziplinären Möglichkeiten<br />
des Fürstenhofs zu nutzen, ist für die<br />
erfolgreiche Rehabilitation derartiger Fälle<br />
entscheidend. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Chefarzt der Neurologischen Fachabteilung,<br />
Matthias auf dem Brinke, dem<br />
Psychologen Klaus-Gerhard Uhlig und<br />
den Therapeuten und Pflegern wurde ein<br />
individuelles Therapiekonzept für die 76-<br />
Jährige aufgestellt.<br />
Für die internistischen und neuro-psychiatrischen<br />
Erkrankungen empfahlen die<br />
Experten eine maximale medikamentöse<br />
Therapie. Gleichzeitig wurde zur Restabilisierung<br />
eine psychologische Einzeltherapie<br />
verordnet. Eine den psychischen und<br />
physischen Fortschritten angepasste individuelle<br />
Physio-Einzeltherapie rundete<br />
das Gesamt-Therapiekonzept ab.<br />
Gerade die psychologische Aufrichtung<br />
und Stabilisierung zeigte rasche Fortschritte.<br />
Darauf aufbauend wurden die<br />
therapeutischen Möglichkeiten dann zunehmend<br />
erweitert. Nach ihrer einzelgymnastischen<br />
Behandlung und Mobilisation<br />
Patienten-Forum<br />
am Rollator konnte<br />
Henriette Kramer<br />
im weiteren Verlauf<br />
des stationären Aufenthaltes<br />
bereits an<br />
der leichten Gruppenkrankengymnastik<br />
teilnehmen. MuskuläreVerspannungen<br />
besserten sich<br />
durch die Teilmassagen<br />
und die krankengymnastischen<br />
Übungen. Darüber<br />
hinaus wurden zur<br />
Prophylaxe ihrer<br />
postoperativen Belüftungsstörungen<br />
der Lunge zweimal Fachklinik Fürstenhof aus der Perspektive »Brunnenallee«<br />
täglich Atemübungen<br />
(Triggern) durchgeführt. Im Rahmen sung mit einem Rollator gut voranbe-<br />
der Ergotherapie absolvierte die Patientin wegen, und auch ihre depressive Verstim-<br />
ein Aufmerksamkeitstraining. Im Gesundmung hatte sich deutlich gemindert. Die<br />
heitsbildungsprogramm hörte sie Vorträge Klinik empfahl ihr beim Abschied die<br />
zur Ernährung bei Marcumar-Einnahme Adresse einer ambulanten Herzgruppe an<br />
und über die Risikofaktoren ihrer Erkran- ihrem Heimatort.<br />
kung sowie das Leben nach einer Herz- Trotz anfänglicher Zweifel fühlte sich<br />
klappenoperation.<br />
die 76-Jährige ihren häuslichen Anforde-<br />
Henriette Kramer hat in ihrer Reha rungen gewachsen und konnte somit in<br />
sehr gute Ergebnisse erzielt. In der An- die ambulante Weiterbetreuung entlassen<br />
schlussheilbehandlung konnte eine deut- werden. Später schrieb sie in einem Danliche<br />
Verbesserung ihres physischen und kesschreiben an Dr. Jonas, sie habe »Men-<br />
seelischen Gesundheitszustandes erschen gefunden, die mir helfen«.<br />
reicht werden. Sie konnte sich bei Entlas-<br />
*Name geändert<br />
Chefarzt Dr. Ulf Jonas und Chefarzt Matthias auf dem Brinke<br />
ASKLEPIOS intern<br />
27/2006<br />
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