26.08.2013 Aufrufe

gesamt 12 - Evolutionsfehler.de

gesamt 12 - Evolutionsfehler.de

gesamt 12 - Evolutionsfehler.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sowohl genetische Mutationen zur Begründung von Strukturverän<strong>de</strong>rungen als auch die natürliche Selektion zur Begründung von<br />

Verhaltensän<strong>de</strong>rungen sind in ihren Auswirkungen rein zufällig im vorgenannten Sinn. Evolution bezieht sich we<strong>de</strong>r auf Individuen noch auf<br />

Arten, son<strong>de</strong>rn auf Generationen von Nachkommen einer Population. Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Eigenheit von Evolution ist, dass das Wesentliche von<br />

einer Generation zur nächsten erhalten bleibt, Verän<strong>de</strong>rungen also in kleinen Schritten erfolgen, so dass die Funktionsfähigkeit und das<br />

Wesensbestimmen<strong>de</strong> dabei nicht verloren gehen.<br />

Mutationen, die irreversible Verän<strong>de</strong>rung, also Variation von Genen im Verlauf ihrer Replikation, sind nicht - entgegen weitläufiger Meinung -<br />

die einzige und unmittelbare Ursache <strong>de</strong>r biotischen Evolution. Vielmehr sind Mutationen lediglich die Ursache für die genetische Variation <strong>de</strong>r<br />

Individuen und <strong>de</strong>r Arten, also die Entstehung neuer Genotypen und in Folge davon auch neuer Phänotypen. Sie bewirken damit eine<br />

anatomisch-physiologische Evolution. Das Phänomen <strong>de</strong>r genetischen Mutationen ist als Faktum keineswegs zufällig, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m Leben auf<br />

Grund <strong>de</strong>r genetischen, komplexen und dadurch fehlerträchtigen Replikationsmechanismen inhärent. Zufällig ist nur die Form und damit das<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r individuellen Mutationen. Zu überlegen ist überdies, ob <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r Mutation nicht eher eine Wirkung als eine Ursache <strong>de</strong>r<br />

genetischen Variation beschreibt, <strong>de</strong>nn die eigentliche Ursache <strong>de</strong>r Mutationen bleibt dadurch ungeklärt. Da die DNA (dt. DNS) im Zellkern<br />

nicht von ihrer Umgebung isoliert sein kann, ist durchaus <strong>de</strong>nkbar, dass Mutationen auch außerhalb <strong>de</strong>s Replikationsprozesses und ohne<br />

Einwirkung von außen möglich sind. Die Natur kennt aber auch Korrekturmechanismen gegen willkürliche Replikationsfehler, die sich für die<br />

Evolution kontraproduktiv auswirken wür<strong>de</strong>n.<br />

Ein weiteres Element <strong>de</strong>r natürlichen Variation ist die sexuelle Fortpflanzung (selbst ein Ergebnis <strong>de</strong>r Evolution), wobei durch die Mischung<br />

<strong>de</strong>r verfügbaren Gene neue Phänotypen entstehen. Die Ausprägungen <strong>de</strong>r Merkmale sind Elemente einer endlichen Menge, da Gene nicht<br />

neu erzeugt, son<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m verfügbaren Genpool ausgewählt wer<strong>de</strong>n. Die Vermischung <strong>de</strong>r Gene ist die wesentliche Ursache für die<br />

erstaunliche Formstabilität vieler Spezies über Jahrmillionen, weil individuelle Ausreißer dadurch eliminiert wer<strong>de</strong>n können. Strategien zur<br />

Partnerwahl bestimmen die Auswahl <strong>de</strong>r Gene. Deshalb ist sie die Hauptursache einer physiognomisch-ethologischen Evolution. Die<br />

Rekombination <strong>de</strong>r Elterngene (crossing-over) durch die sexuelle Fortpflanzung bewirkt durch Austausch individueller Mutationen eine<br />

vielfältigere Variabilität <strong>de</strong>r Population, die für begrenzte, aber häufige Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Lebensumwelt wie Kälte und Hitze, Dürre und<br />

Nässe eine breitere Toleranz und daher eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit <strong>de</strong>r Population zur Folge hat. Asexuelle Fortpflanzung<br />

dagegen führt zu variantenlosen Populationen, die ganz spezielle Umweltbedingungen erfor<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r Dynamik <strong>de</strong>r<br />

Erdgeschichte keine dauerhafte Überlebenschance haben. Ohne sexuelle Fortpflanzung gäbe es nur sehr robuste, aber primitive<br />

Lebensformen. Sexualität ist möglicherweise das Ergebnis einer asymmetrischen Zellteilung in einem sehr frühen Stadium <strong>de</strong>r Evolution.<br />

Variation ist nur auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Reproduktion <strong>de</strong>r bereits existieren<strong>de</strong>n Formen möglich. Sie ist sogar eine Eigenschaft <strong>de</strong>r Reproduktion<br />

selbst, weil die Mechanismen und Bedingungen <strong>de</strong>r Reproduktion Störungen zulassen, die zu fehlerhaften Abbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Originals führen.<br />

Ohne Reproduktion ist Evolution folglich ausgeschlossen. Sie ist <strong>de</strong>shalb die erste notwendige Voraussetzung und das Grundprinzip <strong>de</strong>r<br />

Evolution überhaupt. Die Reproduktion, die ihren Ausgangspunkt immer im Bestehen<strong>de</strong>n hat, führt zur fortschreiten<strong>de</strong>n Entwicklung, zur<br />

Kumulation von Variationen im Zeitablauf <strong>de</strong>r Evolution.<br />

Von <strong>de</strong>r Reproduktion zu unterschei<strong>de</strong>n ist die Replikation. Letztere ist die unmittelbare Abbildung einer Vorlage, während erstere eine<br />

mittelbare Abbildung ist anhand von Plänen, Zeichnungen o<strong>de</strong>r Konstruktionsanweisungen, also beispielsweise <strong>de</strong>m Genom. Da hierbei in <strong>de</strong>r<br />

Regel Originalinformation verloren geht und Fremdinformation infiltrieren kann, besitzt die Replikation entsprechend <strong>de</strong>r Zielsetzung eine<br />

höhere Abbildungstreue, wobei aber die Existenz <strong>de</strong>r Vorlage notwendig ist. Dadurch ist hier zusätzlich, im Unterschied zur Reproduktion, ein<br />

nachträglicher Vergleich mit <strong>de</strong>m Original möglich. Die Fortpflanzung ist folglich eine Reproduktion von Individuen, wobei das Genom repliziert<br />

wer<strong>de</strong>n muss, weil je<strong>de</strong>s reproduzierte Individuum, in fast je<strong>de</strong>r seiner Zellen, sein eigenes Exemplar <strong>de</strong>s Genoms hat.<br />

Zweite notwendige Voraussetzung für die Evolution ist die Vererbung <strong>de</strong>r Wesensmerkmale, also <strong>de</strong>r Eigenschaften und <strong>de</strong>r Fähigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Lebensformen, als Reproduktionsmechanismus. Die Vererbung ist dafür verantwortlich, dass die Evolution nicht stets bei "Null", wie bei <strong>de</strong>r<br />

industriellen Fertigung, beginnen muss und damit ad absurdum geführt wür<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn dass die variierten Wesensmerkmale gemäß <strong>de</strong>n<br />

Vererbungsgesetzen - zuerst ent<strong>de</strong>ckt von Gregor Men<strong>de</strong>l (1822-1884) - an die nächsten Generationen weitergegeben wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet<br />

allerdings auch, dass Variationen und Merkmale, die nicht vererbt wer<strong>de</strong>n - beispielsweise weil sie erst nach <strong>de</strong>r fortpflanzungsaktiven Zeit<br />

erworben wur<strong>de</strong>n - nicht zur Evolution beitragen können: offenkundig ein Argument gegen die Thesen <strong>de</strong>s Biologen Jean-Baptiste Lamarck<br />

(1744-1829), <strong>de</strong>r trotz<strong>de</strong>m wichtige Grundlagen für die Evolutionstheorie schuf, in<strong>de</strong>m er als Vorläufer Darwins die Unverän<strong>de</strong>rlichkeit <strong>de</strong>r<br />

Arten ablehnte. Die leben<strong>de</strong> Population ist somit Endpunkt <strong>de</strong>r vergangenen und Startpunkt <strong>de</strong>r künftigen Evolution. Dabei fin<strong>de</strong>t eine<br />

Rückwirkung von Selektion auf Variation insofern statt, als nur die verbliebenen Individuen Ausgangspunkt <strong>de</strong>r weiteren Vererbung sein<br />

können. Vererbung ist im Prinzip nur eine beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r Variation, wobei die variablen Merkmale Elemente <strong>de</strong>s Genpools sind, während<br />

die eigentliche Variation eine Erweiterung <strong>de</strong>s Genpools bewirkt. Die Selektionstheorie Darwins in Verbindung mit <strong>de</strong>r Vererbungstheorie bil<strong>de</strong>t<br />

die mo<strong>de</strong>rnere Form <strong>de</strong>r Evolutionstheorie und wird als mo<strong>de</strong>rn synthesis, als Synthetische Theorie <strong>de</strong>r Evolution o<strong>de</strong>r auch als<br />

Neodarwinismus bezeichnet (Th. Dobzhansky 1900-1975: Genetics and the Origin of Species, 1937; G.G. Simpson 1902-1984: Zeitmaße und<br />

Ablaufformen <strong>de</strong>r Evolution, 1944). In jüngerer Zeit ist sie noch ergänzt und modifiziert wor<strong>de</strong>n durch die Systemtheorie <strong>de</strong>r Evolution (Mayr,<br />

Riedl, Wuketits u.a.).<br />

Auch Vererbung ist ein Begriff mit historischer, empirisch begrün<strong>de</strong>ter Be<strong>de</strong>utung aus vorwissenschaftlicher Zeit. Er bezieht sich nur auf die<br />

sichtbaren, variablen Merkmale, die <strong>de</strong>n Unterschied zwischen <strong>de</strong>n Individuen ausmachen, ignoriert damit <strong>de</strong>n "Rest <strong>de</strong>s Körpers", <strong>de</strong>r als<br />

selbstverständlich hingenommen und doch ebenfalls vererbt wird. Hier offenbart sich ein tiefer Wi<strong>de</strong>rspruch im Denken <strong>de</strong>r Menschheit: die<br />

bewusste Anerkennung <strong>de</strong>s Verschie<strong>de</strong>nen ist die unbewusste, logisch folgen<strong>de</strong>, aber geleugnete Anerkennung einer Evolution!<br />

Die direkte Zuordnung von Genen zu Phänen ist eine drastische Verkürzung <strong>de</strong>r Wirkungsketten im Verlauf <strong>de</strong>r Fortpflanzung. Ein Gen<br />

bestimmt nicht die Haarfarbe o<strong>de</strong>r eine bestimmte Verhaltensweise, son<strong>de</strong>rn die Produktion eines Proteins, das in Folge seiner Konzentration<br />

und möglicherweise im Zusammenwirken mit an<strong>de</strong>ren Substanzen dann eine bestimmte Haarfarbe o<strong>de</strong>r neurophysiologische Vorgänge<br />

bewirkt. Alle übrigen Wirkungen dieses Proteins bleiben dabei, wenn sie unsichtbar sind, unberücksichtigt. Die Anzahl <strong>de</strong>r Kombinations- und<br />

Wirkungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s Genoms höherer Organismen ist praktisch unberechenbar. So stellt sich die Frage, ob systematische Prozesse wie<br />

die Rekombination <strong>de</strong>r Chromosomen (crossing-over) im Verlauf <strong>de</strong>r Zellteilung, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Keimzellen, nicht eine viel größere Wirkung auf<br />

die Variation ausüben als zufällige und seltene Mutationen.<br />

Selbstreproduktion und die Vererbung variabler Merkmale sind charakteristische Eigenschaften <strong>de</strong>s Lebens. Da nicht-leben<strong>de</strong> Systeme nicht<br />

über diese Eigenschaften verfügen, ist es aus wissenschaftlicher Sicht Unsinn, die Entwicklung nicht-leben<strong>de</strong>r Systeme, wie beispielsweise<br />

<strong>de</strong>s <strong>gesamt</strong>en Kosmos, als Evolution im Sinne <strong>de</strong>r Biologie zu bezeichnen. Bei Atomen, als Varianten <strong>de</strong>r Materie, sind es zusätzlich zum<br />

Atomkern die Elektronenhüllen, die in bestimmter Weise variieren und damit vielfältige chemische Bindungen und Molekülformen erzeugen,<br />

aber noch keiner Evolution unterliegen. Auch im subatomaren Bereich ist Evolution nicht möglich, da die subatomaren Teilchen keine<br />

(erkennbaren) Varianten ausbil<strong>de</strong>n. Die eigentliche Evolution beginnt erst oberhalb <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Moleküle mit Makromolekülen und<br />

Molekülclustern, weil Atome und Moleküle stets wie<strong>de</strong>r in ihre Grundzustän<strong>de</strong> zurückkehren. Leben ist nur möglich, weil die Welt aus einer<br />

Unzahl gleichartiger Elemente aufgebaut ist, die gegenseitig Wirkungen ausüben, sich gegenseitig ersetzen, zu komplexeren Gebil<strong>de</strong>n<br />

zusammenschließen und ohne Funktionsverlust wie<strong>de</strong>r teilen können.<br />

Dagegen wird die innerorganische Evolution <strong>de</strong>r Zellen, zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>r öffentlichen Diskussion, vernachlässigt. Es ist hinreichend bekannt,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!