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gesamt 12 - Evolutionsfehler.de

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modifizieren o<strong>de</strong>r aufgeben. Unter vernünftigen Menschen wer<strong>de</strong>n falsche Theorien also notwendig ihr En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n ("aussterben") - o<strong>de</strong>r die<br />

Menschheit wird ihr vorzeitiges En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n. So ist es meist mit <strong>de</strong>n pararationalen (psychischen und sozialen) Eigenheiten <strong>de</strong>r Menschen zu<br />

begrün<strong>de</strong>n, wenn Wi<strong>de</strong>rsprüche in falschen Theorien durch "logische Retuschen" ausgeräumt wer<strong>de</strong>n sollen. Ähnlich verhält es sich mit <strong>de</strong>r<br />

Behauptung, Wissenschaft sei nur eine an<strong>de</strong>re Form von Glaubenslehre. Solche Versuche sind die typischen Mechanismen in I<strong>de</strong>ologien und<br />

Religionen mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Selbsterhaltung und <strong>de</strong>m Resultat ihres plötzlichen Zusammenbruchs o<strong>de</strong>r ihrer allmählichen Selbstentfremdung.<br />

Das Ziel <strong>de</strong>r forschen<strong>de</strong>n Wissenschaft ist die Erkenntnis <strong>de</strong>r Lebenswelt, ihre Formulierung als Aussagensysteme und die Übereinstimmung<br />

von darauf begrün<strong>de</strong>ten Vorstellungen und Ableitungen mit Beobachtung und Erfahrung - notwendig ein evolutionärer Prozess. Sie ist nicht<br />

apriori verantwortlich für Anwendungen <strong>de</strong>s Wissens zum Scha<strong>de</strong>n von Menschen und Natur. Ihre Einschränkung o<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung ist keine<br />

Lösung für die Übel in <strong>de</strong>r Welt.<br />

Leben ist Evolution an sich. Es bietet noch viel Unbekanntes, aber es birgt keine metaphysischen Geheimnisse. Das eigentliche Geheimnis<br />

<strong>de</strong>s Lebens ist die hohe Diversität von Substanzen auf kleinstem Raum und ihre geordnete Wechselwirkung. Die oberflächliche, äußerlich<br />

erkennbare Vielfalt von Fauna und Flora (Biodiversität) täuscht über die tiefe Einheitlichkeit <strong>de</strong>r Lebensformen, die bis heute aus ihren<br />

gemeinsamen Wurzeln geblieben ist und die erst allmählich in Folge <strong>de</strong>r Forschung zur Genetik erkannt wird. Es gibt zwar <strong>de</strong>utliche, aber<br />

keine grundsätzlichen Unterschie<strong>de</strong> zwischen Tier und Mensch. Man vergleiche hier auch die Grausamkeiten <strong>de</strong>r Tierwelt mit <strong>de</strong>n<br />

Grausamkeiten <strong>de</strong>r Menschheit! Das teleologische und rational-technologische Denken <strong>de</strong>s Menschen hat ihn schon zu vielen Irrtümern<br />

verleitet und hat die Evolution zur Überlebenskunst <strong>de</strong>r Überleben<strong>de</strong>n reduziert. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Philosophen wie Karl Popper (1902-1994) haben<br />

<strong>de</strong>shalb mit Scharfsinn und mit Recht <strong>de</strong>n Vorwurf <strong>de</strong>r Tautologie in <strong>de</strong>r Evolutionstheorie erhoben. Solche Vorwürfe treffen aber nicht die<br />

Evolutionstheorie an sich, son<strong>de</strong>rn nur ihre ungeschickte, manchmal reißerische Formulierung und ihr naives Verständnis, so wie sie von <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Medien verbreitet wird.<br />

Die bemerkenswerte Homogenität <strong>de</strong>r Spezies Mensch (Einheitlichkeit <strong>de</strong>r biologischen Form) <strong>de</strong>utet sowohl auf eine kurze<br />

Entwicklungsgeschichte als auch auf eine späte Verbreitung über die Erdteile hin. Die Erfindungen von Esel bzw. Pferd und Boot als<br />

Verkehrsmittel haben zwar die schnelle Verbreitung, aber auch eine dauern<strong>de</strong> Isolation einzelner Populationen verhin<strong>de</strong>rt und haben im<br />

Gegenteil die Vermischung von Völkern und <strong>de</strong>n Austausch <strong>de</strong>s Genoms geför<strong>de</strong>rt. Die beschränkte Sicht auf <strong>de</strong>n gegenwärtigen Stand <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Menschen führt zu einem falschen Bild <strong>de</strong>r Evolution, in<strong>de</strong>m sie scheinbar ein genormtes Exemplar <strong>de</strong>s Menschen<br />

hervorgebracht hat. Dadurch entsteht ein falsches Selbstverständnis, das wie<strong>de</strong>rum zu manchen psychosozialen, soziologischen und<br />

ethischen Fehlschlüssen geführt hat: Abweichungen von <strong>de</strong>r selbst<strong>de</strong>finierten Norm haben als Vorwand gedient für Rassismus,<br />

Psychiatriemissbrauch, Eugenik, Euthanasie.<br />

Die Gemeinsamkeiten aller Lebensformen bil<strong>de</strong>n auch die Quelle für die von <strong>de</strong>n Wissenschaften etwas vernachlässigte Naturheilkun<strong>de</strong>. Erst<br />

über die heutige Genforschung wer<strong>de</strong>n gemeinsame Gene und damit Substanzen (Nukleinsäuren, Proteine u.v.a.) bekannt, die in gleichartiger<br />

o<strong>de</strong>r ähnlicher Form in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Lebensformen Pflanzen, Tiere und Mensch vorkommen und ihre Wirkungen entfalten. Winzige,<br />

kaum nachweisbare Mengen o<strong>de</strong>r Konzentrationen können genügen, um physiologische und neurologische Prozesse zu beeinflussen.<br />

Deshalb und wegen <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r Substanzen mit ihren Kombinationsmöglichkeiten ist ihre Analyse sowie eine Prognose ihrer Wirkungen<br />

äußerst schwierig. In banaler Form beginnt die Naturheilkun<strong>de</strong> bereits bei <strong>de</strong>n Nahrungs- und Genussmitteln. Weitere einfache Beispiele sind<br />

die Vitamine, sowie stimulieren<strong>de</strong> und berauschen<strong>de</strong>, aber auch manche toxische Substanzen. So nimmt es nicht wun<strong>de</strong>r, dass die<br />

therapeutischen und präventiven Wirkungen mancher Pflanzen als Wirkstoffträger durch Jahrtausen<strong>de</strong> währen<strong>de</strong> Erfahrung erschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n konnten. Je<strong>de</strong>s Gere<strong>de</strong> von Mystik und Geheimlehren dient dagegen nur <strong>de</strong>r kommerziellen Aufwertung.<br />

Auch wenn die Evolution eines Tages in ihrem historischen Ablauf und ihrer Notwendigkeit vollständig durch Naturgesetze und durch<br />

Naturereignisse erklärbar sein wird, so wird doch immer noch eine Letztbegründung für die Naturgesetze selbst fehlen. Hier bleibt noch<br />

Freiraum für metaphysische und religiöse Erklärungen insofern, als nicht die existenten Dinge dieser Welt mit ihren Eigenschaften und ihrer<br />

Historie, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r unerkennbare Urgrund allen Seins und die Naturgesetze als Mechanismen <strong>de</strong>r Welt auf einen Schöpfer bezogen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Während die Gültigkeit <strong>de</strong>r Naturgesetze vielfach bestätigt ist, sind für die Existenz eines suprakosmischen Schöpfers keine rationalen<br />

Indizien zu erkennen. Insbeson<strong>de</strong>re gibt es keine Notwendigkeit für die Existenz eines Schöpfers, wenn ausreichend begrün<strong>de</strong>t und gezeigt<br />

wird, dass Leben auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> auf natürliche, also auf chemische Weise entstan<strong>de</strong>n sein kann. Die Existenz eines Wesens, das we<strong>de</strong>r<br />

erkennbar noch notwendig ist, wird damit irrelevant, d.h. es ist ohne Auswirkungen, ob es existiert o<strong>de</strong>r nicht; ein Beweis für die Nichtexistenz -<br />

genauer für die Unmöglichkeit <strong>de</strong>r Existenz - wird obsolet.<br />

Darwin war nicht <strong>de</strong>r Einzige, aber <strong>de</strong>r Erste, <strong>de</strong>r das traditionelle Menschenbild mit seiner Erklärung <strong>de</strong>r Herkunft und <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Lebens und speziell <strong>de</strong>s Menschen selbst unmissverständlich und öffentlich zerstört hat (Descent of Man, 1871). Er hat - nach längerem<br />

Hinauszögern <strong>de</strong>r Veröffentlichung - damit die religiösen Fundamente untergraben und mußte notwendig zum Feindbild aller Theologen und<br />

mancher I<strong>de</strong>ologen wer<strong>de</strong>n. So ist <strong>de</strong>r erbitterte und anhalten<strong>de</strong> Kampf gegen <strong>de</strong>n Darwinismus zu verstehen. Für die Wissenschaft gehört<br />

Darwin zur Historie, weil die gegenwärtige Evolutionsbiologie weit über ihn hinausgewachsen ist. Beson<strong>de</strong>rs ist zu betonen, dass die<br />

Evolutionstheorie ein fortlaufen<strong>de</strong>s Forschungsprojekt darstellt, das auf <strong>de</strong>r Interpretation von Darwins Werk grün<strong>de</strong>t, aber offen ist für künftige<br />

Erkenntnisse, im Gegensatz zu I<strong>de</strong>ologien und Religionen.<br />

Viele Naturereignisse, wie die nach menschlichem Ermessen oft sehr grausamen und sinnlosen Tötungen in <strong>de</strong>r Tierwelt (von <strong>de</strong>r<br />

Menschenwelt ist besser zu schweigen), wecken erhebliche Zweifel an <strong>de</strong>r Weisheit eines Schöpfergottes o<strong>de</strong>r eines Weltgeistes, wie<br />

gleichermaßen an einer Zweckmäßigkeit, einem höheren Plan o<strong>de</strong>r einem geheimen Ziel <strong>de</strong>r Natur. Alle Rechtfertigungsversuche dafür, die<br />

sogenannte Theodizee, sind spekulativ, retrospektiv und in sich wi<strong>de</strong>rsprüchlich. Sie erklären nicht die Beobachtungen, son<strong>de</strong>rn nur <strong>de</strong>ren<br />

vorgefaßte, willkürliche Interpretationen aus vorwissenschaftlicher Zeit: <strong>de</strong>r traditionalistische Fehlschluss.<br />

Es ist grundsätzlich nicht entscheidbar, ob Leben zufällig o<strong>de</strong>r notwendig entstan<strong>de</strong>n ist. Wäre es notwendig entstan<strong>de</strong>n, dann müsste als<br />

Konsequenz alle Biomasse sich zu Leben entwickeln, was offensichtlich nicht zutreffend ist. Wäre es nur <strong>de</strong>m (faktischen) Zufall ausgeliefert,<br />

dann wäre die erreichte Komplexität und Ubiquität (Allgegenwart) praktisch unmöglich. Vielmehr ist anzunehmen, dass bei einer Kombination<br />

<strong>de</strong>finierbarer Bedingungen einfaches Leben in Form organischer Molekülcluster notwendig entstan<strong>de</strong>n ist und dass die Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>r<br />

wenigen notwendigen Entstehungsbedingungen in <strong>de</strong>r Frühperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erdgeschichte - und nur in jener Perio<strong>de</strong> - sehr hoch gewesen ist. Die<br />

Entstehung von Leben auch in <strong>de</strong>r heutigen Zeit kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, dürfte aber viel weniger wahrscheinlich sein<br />

als in <strong>de</strong>r bro<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Ursuppe. Die Evolution dagegen ist die unausweichliche Konsequenz <strong>de</strong>r physikalischen, chemischen und biologischen<br />

Gesetzmäßigkeiten. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite genügt ein einziges, je<strong>de</strong>rzeit mögliches Ereignis kosmischen Ausmaßes, um je<strong>de</strong>s Leben auf <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> für immer auszulöschen. Allein schon diese Tatsache zeigt die Unhaltbarkeit vieler religiöser und pseudophilosophischer Behauptungen.<br />

Häufig wird argumentiert, dass die Evolution <strong>de</strong>n Menschen seines Lebenssinnes beraubt, weil sie keinen Sinn offenbart. Tatsächlich hat das<br />

Leben an sich keinen Sinn - außer <strong>de</strong>n einen, darüber nachzu<strong>de</strong>nken. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s kurzen Lebens, <strong>de</strong>m sich bis dato niemand entziehen<br />

kann, bleibt vom Leben an sich nichts übrig. Die jämmerlichen Umstän<strong>de</strong>, unter <strong>de</strong>nen manche Menschen leben und sterben müssen, wie<br />

auch <strong>de</strong>r leichtfertige Umgang mit Menschenleben, sprechen eine eigene Sprache. Hätte das Leben einen metaphysischen Sinn - dürfte <strong>de</strong>r<br />

Mensch dann so achtlos damit umgehen? Dürfte er sich dann in ein Auto o<strong>de</strong>r in ein Flugzeug setzen und sein Leben damit gefähr<strong>de</strong>n? Dürfte<br />

er dann überhaupt über sein Leben selbst bestimmen? Dürfte er dann soviel Intelligenz haben zur Manipulation dieses Lebens? Folglich kann<br />

man <strong>de</strong>n Sinn <strong>de</strong>s Lebens nicht suchen o<strong>de</strong>r analysieren, son<strong>de</strong>rn man muss ihn konstruieren. Die vergebliche Suche danach führt notwendig<br />

zu Enttäuschungen, zu Orientierungslosigkeit und zu Anfälligkeit für abstruse Heilslehren, für mysteriöse "Weisheiten" o<strong>de</strong>r "Geheimnisse" -

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