ASSTEL Lebensversicherung AG - Geschäftsbericht 2009
ASSTEL Lebensversicherung AG - Geschäftsbericht 2009
ASSTEL Lebensversicherung AG - Geschäftsbericht 2009
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Bericht des Vorstandes<br />
Der Festzinsbestand weist aufgrund der deutlichen Einengung der Credit-Spreads und<br />
Illiquiditätsprämien eine gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Reservesituation<br />
aus (–10,6 Mio. Euro). Neben der Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr ist dies auch<br />
eine Folge von Umstrukturierungsmaßnahmen im Credit Bereich. Die noch bestehenden<br />
stillen Lasten resultieren in erster Linie aus den Financials Nachrang. Aufgrund der weiter<br />
schwelenden Wirtschaftskrise wird im kommenden Geschäftsjahr bei nachrangigen<br />
Bankanleihen verstärkt mit dem Ausfall von Zinszahlungen gerechnet; diese werden im<br />
Rahmen der Modellpreisberechnung antizipiert und verarbeitet. Ein Ausfall des Nominals<br />
durch Verstaatlichungen oder Insolvenz insbesondere im Bankenbereich wird lediglich<br />
in einem Einzeltitel erwartet, dem durch eine entsprechende Abschreibung Rechnung<br />
getragen wurde.<br />
Trotz Ausbau des Festzinstitelbestands (Corporate Credit Strategie) und teils massiver<br />
Downgrades der externen Ratingagenturen hat sich der Anteil der Titel mit Investment<br />
Grade Rating nur geringfügig von 95 % auf rund 93 % verringert. Dies ist unter anderem<br />
auch auf eine Vereinheitlichung der Ratingsystematik bei Split-Ratings gemäß BaFin-<br />
Vorgabe im Fonds- und Direktbestand zurückzuführen. Rund 76 % des Festzinsportfolios<br />
sind in Papiere mit einem A-Rating oder besser investiert; 35 % sind mit einem AAA-<br />
Rating ausgestattet.<br />
Liquiditätsrisiko Die Gefahr, die Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens auf Grund nicht ausreichend<br />
vorhandener Zahlungsmittel nicht erfüllen zu können, wird als Liquiditätsrisiko bezeichnet.<br />
Eine unternehmensweite detaillierte Liquiditätsplanung stellt auch bei auftretenden<br />
Liquiditätsspitzen sicher, dass die notwendige Liquidität stets verfügbar ist und<br />
nach Bedarf unterjährige Anpassungen durch Verkäufe von marktgängigen Wertpapieren<br />
rechtzeitig erfolgen können. Im Jahr <strong>2009</strong> sind zu keiner Zeit Liquiditätsengpässe aufgetreten.<br />
Zum Stichtag sind im Direktbestand rund 3 % des Kapitalanlagenbestands zur<br />
Bewältigung etwaiger Liquiditätsengpässe kurzfristig liquidierbar.<br />
Für das Geschäftsjahr 2010 bestehen materielle Einzahlungsverpflichtungen aus Real<br />
Estate Commitments (in Höhe von rd. 64,7 Mio. Euro), die in die Liquiditätsplanung eingegangen<br />
sind. Auf Jahresbasis wird in Entsprechung der Vorjahresentwicklungen stets<br />
mit einem Liquiditätsüberhang gerechnet.<br />
Im Rahmen der ALM-Analysen wird das Wiederanlagerisiko in der stochastischen Modellierung<br />
mit berücksichtigt. Eventuelle Auswirkungen lassen sich in den Erreichungswahrscheinlichkeiten<br />
der Zielgrößen (bspw. Nettoverzinsung, Solvabilität) ablesen. Die<br />
Ergebnisse der letztjährigen Analysen belegen, dass durch gleichmäßige Verteilung der<br />
Fälligkeiten über die Jahre das Wiederanlagerisiko in keinem der projizierten Jahre problematische<br />
Ausmaße erreicht.<br />
Stresstest Die <strong>ASSTEL</strong> <strong>Lebensversicherung</strong> <strong>AG</strong> besteht den von der BaFin geforderten Stress-Test<br />
in allen vier Varianten. Diese Stress-Tests simulieren – basierend auf Bilanzdaten – sehr<br />
negative Kapitalmarktveränderungen z. T. parallel für Aktien und festverzinsliche Wertpapiere<br />
bzw. Immobilien und betrachten die bilanziellen Auswirkungen für das Versicherungsunternehmen.<br />
Zielhorizont ist dabei der nächste Bilanzstichtag. Die Überdeckung<br />
ist Ausdruck der Risikotragfähigkeit und Stabilität des Unternehmens.<br />
20 <strong>ASSTEL</strong> <strong>Lebensversicherung</strong> <strong>AG</strong> <strong>2009</strong>