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MÄUSEJAGD ELEMENTARE WUT SPANNUNG SCHWERPUNKT ...

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

ein jeder Mensch ist, ist auch sein Glaube, seine<br />

Religion und noch heute wird weltweit darüber<br />

diskutiert und gerätselt, was nun zuerst war, das<br />

Huhn oder das Ei. Oder anders ausgedrückt, ob<br />

eine Gottheit die Welt erschaffen hat oder die<br />

Evolutionstheorie nun ihre Richtigkeit hat.<br />

GESCHICHTE<br />

DER URSPRUNG DES HEIDENTUMS<br />

UND HEXENGLAUBENS<br />

Ich drehe nochmals ein bißchen am Rad der<br />

Zeit und komme zurück auf die Steinzeit: Die<br />

damaligen Lebensumstände verlangten es, dass<br />

sich die Männer vorwiegend der Jagd widmeten<br />

und damit das Überleben ihrer Sippschaft<br />

sicherten, während sich die Frauen vorwiegend<br />

als Sammlerinnen betätigten und für die Kinderaufzucht<br />

verantwortlich zeichneten. Man<br />

lebte gezwungenermassen ganz im Einklang<br />

mit der Natur. Schnell lernten die Frauen durch<br />

Erfahrung, welche Pflanzen geniess- bzw. ungeniessbar<br />

waren. Sei es nun zwecks Ernährung<br />

oder aber zur Verwendung im Krankheitsfalle.<br />

Bereits damals wusste man bzw. eben Frau<br />

z.B. um die empfängnisverhütende Wirkung<br />

gewisser Pflanzen, aber auch über den Einfluss<br />

und Zusammenhang des Mondlaufes und ihrer<br />

eigenen inneren Natur (weiblicher Zyklus).<br />

Dies belegen weitere Höhlenmalereien aber<br />

auch entsprechende Funde. Dieses Naturwissen<br />

wurde von Generation zu Generation von<br />

den älteren Frauen an die jungen weitergegeben<br />

und das Wissen der Frauen wurde immer<br />

umfangreicher und qualifizierter. Die Macht und<br />

das Ansehen der Frauen wuchs beständig, bis<br />

es schließlich im Mittelalter dahingehend endete<br />

bzw. seinen traurigen Höhepunkt erreichte,<br />

dass das Wissen jener weisen Frauen, aber nicht<br />

nur ihnen, sondern sämtlichen den damaligen<br />

Vorstellungen nicht ganz konform lebenden<br />

Menschen, der aufstrebenden patriarchalischen<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

christlichen Kirche mit ihren Anhängern derart<br />

beängstigte, dass man sie kurzerhand pauschalisierte<br />

und als Hexen auf den Scheiterhaufen<br />

stellte. Aber der Reihe nach:<br />

DIE ERSTEN HEXENZIRKEL<br />

Als sich schließlich vor rund 5’000 bis 10’000<br />

Jahren am Ende der Eiszeit die Erde Europas<br />

wieder erwärmte und das Eis zurückwich,<br />

wurden die umherziehenden Gemeinschaften<br />

langsam sesshaft. Erste Siedlungen entstanden,<br />

man widmete sich dem Ackerbau und der<br />

Viehzucht. In den nun gewachsenen Stammeskulturen<br />

hatten die weisen Frauen ihren festen<br />

Platz. Ein tiefsitzender Glaube an eine naturgewaltige<br />

Göttin verbreitete sich. Das Mysterium<br />

von Geburt, Gedeihen, Vergehen und Wiedergeborenwerden<br />

war im frühreligiösen Denken<br />

fest verankert und wurde gezielt in den Riten<br />

der ersten Hexenzyklen zur Beschwörung der<br />

Natur eingesetzt. Man erkannte beispielsweise<br />

schon bald die energetische Kraft gewisser Steine.<br />

Die Menschen jener Jungsteinszeit achteten<br />

Mann und Frau gleichermassen was Grabbeigaben<br />

beweisen. Die weisen Frauen, aber auch<br />

entsprechend wissende Männer, wurden zu<br />

Priesterinnen bzw. Schamanen. Man tauschte<br />

seine Erfahrungen aus und teilte das Wissen<br />

miteinander. Durch den Austausch wurden<br />

viele gemeinsam Erfahrungen festgestellt und<br />

neue Kenntnisse gewonnen. Die ersten Hexenzirkel<br />

entstanden.<br />

Die beeindruckenden Steinzirkel von Stonehenge<br />

oder die Hinkelsteine von Carnac in der<br />

Bretagne zeugen noch heute von den bereits<br />

damals erkannten Kraftorten, welche als Pforte<br />

zwischen einer sichtbaren und unsichtbaren<br />

Welt bildeten. Sie symbolisierten u. a. das Jahr,<br />

welches in acht große Abschnitte eingeteilt<br />

wurde. Sonnwenden, Tagundnachtgleichen<br />

und Tage des Vierteljahresbeginns, an denn<br />

bestimmte Feste gefeiert und Feuer entzündet<br />

18<br />

wurden. Noch heute kennen wir jene Feiertage,<br />

wenn auch meist durch das Christentum<br />

abgewandelt wie beispielsweise das Julfest<br />

bzw. die Wintersonnenwende am 21. Dezember,<br />

welches vom Christentum um einige Tage<br />

nachverlegt und heute als Weihnachten gefeiert<br />

wird.<br />

Die Hauptaufgaben der damaligen Hexen,<br />

Priesterinnen und Schamanen waren einerseits<br />

die Beobachtung und Beschwörung der Natur<br />

um das Gedeihen der Felder und des Viehs zu<br />

gewährleisten. Aber auch die Heilversorgung<br />

und Geburtshilfe dank ihrer Kräuterkundigkeit.<br />

Ferner waren sie verantwortlich für die Genießbarkeit<br />

von Nahrungsmitteln. Damals hatte jenes<br />

„Hexenwissen“ noch hohes Ansehen. Doch<br />

Jahre später wurde es den Praktizierenden zum<br />

Verhängnis, da sich aus genau diesen priesterlichen<br />

Aufgaben die Vorwürfe der schädigenden<br />

Zauberei ergaben.<br />

WIE ES ZUR HEXENVERFOLGUNG<br />

IN EUROPA KAM<br />

Als sich das Christentum langsam verbreitete<br />

und die heidnischen Gottheiten auszurotten<br />

versuchte, verfuhr es wie einst die Heiden mit<br />

dem Christentum. Auch sie bezichtigten damals<br />

die Christen scheußlicher Orgien, der sexuellen<br />

Unzucht und des Kindsmordes. Der berüchtigte<br />

Kaiser Nero von Rom (37-68 n. Chr.) setzte<br />

64 n. Chr. ein Grossteil Roms in Flammen und<br />

um den Verdacht der Brandstiftung von sich zu<br />

lenken, setzte er zur ersten groß angelegten<br />

Christenverfolgung an. In den darauffolgenden<br />

Jahren galten die Christen als Staatsfeind Nummer<br />

eins. Erst 313 n. Chr. wurde das Christentum<br />

durch das Toleranzedikt von Kaiser Konstantin<br />

erlassen, als Religion erlaubt.<br />

Bis zum Untergang des römischen Reiches<br />

verstand man unter Hexe jemanden, der magische<br />

Praktiken anwandte, was nichts Ungewöhnliches<br />

war. Auch in anderen zur Zeit des<br />

römischen Reiches bestehenden Kulturen Europas,<br />

bei den Kelten und bei den Teutonen,<br />

war die magische Doppelfähigkeit bekannt, Gutes<br />

zu bewirken und Böses zu schaffen. In den<br />

ersten 500 Jahren n. Chr. bestanden die heidnischen<br />

und christlichen Bräuche relativ ebenbürtig<br />

nebeneinander, bis eine in der christlichen<br />

Lehre angelegte Ablehnung alles Dämonischen<br />

langsam eine Wende in die uralten Akzeptanz<br />

des Hexenglaubens brachte. Mit der Zunahme<br />

des Patriarchats schwand auch der Einfluss der<br />

weisen Frauen rasant.<br />

Noch im ausgehenden ersten Jahrtausend<br />

lebten Mönche und Nonnen zusammen in den<br />

Klöstern. Das heute noch geltende Keuschheitsgelübde<br />

der katholischen Kirche war anfangs<br />

der Christianisierung noch keine Verordnung.<br />

Erst im 4. Jahrhundert wurde durch die<br />

Askesebewegung darüber nachgedacht. Papst<br />

Benedikt VII. verordnete schließlich im Jahre<br />

1018 das Kinder von Priestern Leibeigene der<br />

Kirche auf Lebenszeit werden mussten und<br />

die Frauen jener Priester wurden Konkubinen

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