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MÄUSEJAGD ELEMENTARE WUT SPANNUNG SCHWERPUNKT ...

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

Katholiken und Reformierten, die sich gegenseitig<br />

verfolgen und ermorden? Wohl werfen<br />

sie einander nicht vor, Hexen zu sein, aber sie<br />

weisen sich gegenseitig die Schuld für die Missstände<br />

zu.<br />

Beispiele dieser Art gäbe es noch en masse<br />

anzuführen. Um den Rahmen dieser Arbeit<br />

nicht zu sprengen möchte ich nur noch kurz<br />

die Konflikte in Ruanda und Jugoslawien sowie<br />

Tibet/China anführen. Allein diese wenigen Beispiele<br />

zeigen auf, dass es leider nach wie vor<br />

religiös motivierte Kriege und entsprechend<br />

religiös-motivierte Verfolgte gibt. Diese „heiligen“<br />

Kriege und ihre abermillionen Opfer<br />

zeigen klar, dass es mit einem unterzeichneten<br />

Stück Papier längst nicht getan ist. Denn Recht<br />

haben und Recht bekommen, geschweige denn<br />

Recht zugestanden zu erhalten, sind zwei paar<br />

Schuhe.<br />

PERSÖNLICHE<br />

SCHLUSS-<br />

FOLGERUNG<br />

Fragt man eine Einzelperson, ob sie andere<br />

Glaubensformen akzeptiere oder ob sie bereit<br />

wäre, eine andere Person ihres differenzierten<br />

Glaubens wegen umzubringen, hört man in<br />

unseren Breitengraden wohl in den seltensten<br />

Fällen als Antwort: Nein, ich akzeptiere keine<br />

Andersgläubigen und ja, so eine Person müsste<br />

auf der Stelle eliminiert werden. Ist es aber<br />

nicht interessant, dass sobald sich Gläubige<br />

- welcher Glaubensrichtung angehörend auch<br />

immer - in größere Gruppen zusammenrotten,<br />

die Bereitschaft, „ihren“ Glauben zu verteidigen<br />

immer wieder äußerst blutrünstige Ausmasse<br />

annimmt?<br />

Wenn auch die Religion in der modernen<br />

Gesellschaft nicht mehr der wichtigste Bestimmungsfaktor<br />

ist (und es immer weniger sein<br />

wird) und insofern als Kriegs- und Gewaltursache<br />

kaum noch in Frage kommt, so ist und<br />

bleibt sie doch ein wichtiger Teil der Kultur der<br />

Völker. Kultur aber ist das, was dem Leben der<br />

Menschen Sinn und Ordnung, Identität und Halt<br />

gibt. Das allein erklärt schon, weshalb die Religionen<br />

bei allem, was die menschliche Existenz<br />

grundlegend betrifft, nicht unbeteiligt bleiben<br />

können und nicht unbeteiligt bleiben wollen.<br />

Bei Konflikten, in denen es rein um Macht<br />

und Herrschaft geht, drückt sich die Auseinandersetzung<br />

oft auch in religiöser Form aus.<br />

Religion wird dann zum (Mord-) instrument.<br />

Sie wird von den nach Macht Strebenden ausgenützt,<br />

weil sie eine wirksame Motivation und<br />

zugleich ein starkes Ausrucksmittel ist. Aktuelle<br />

Beispiele hierfür sind u. a. das bereits erwähnte<br />

Nordirland, aber auch Palästina (Israel).<br />

Wenn in einem Land eine gewisse Gesellschaftsordnung<br />

zusammenbricht oder gar ein<br />

ganzes Machtgefüge (Sturz einer Regierung,<br />

Hungersnot), dann bricht Chaos aus und ge-<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

DAILOR‘S CARTOONS<br />

KOSTÜMFEST?<br />

SCHEISSE - ICH DACHTE DAS<br />

WÄRE DIE DUNKLE HORDE.<br />

PALADIN<br />

nerelle Desorientierung sind die Folgen. Hier<br />

wird von den Menschen an der Basis auf die Religion<br />

sowohl als Ordnungs- wie auch vielleicht<br />

vorwiegend als Identitätsfaktor zurückgegriffen.<br />

Verständlich ist unter diesen Umständen<br />

der verzweifelte Rückgriff auf alles, was Halt<br />

und Schutz bieten könnte, also u. a. auch die<br />

Religion, ganz egal, wie die geltenden Gesetze<br />

lauten.<br />

Entgegen dem, was Religionsgegner oft behaupten,<br />

ist es nicht die Überzeugung, die<br />

Wahrheit zu kennen oder gar zu besitzen, die<br />

Religionen heute zu Intoleranz und Gewalt verführt.<br />

Auch nicht der Anspruch auf den Zugang<br />

zu der alleinigen und vollständigen Wahrheit.<br />

Toleranz setzt in keiner Weise Meinungs- und<br />

Überzeugungslosigkeit voraus. Im Gegenteil:<br />

Was die Religionen im Gefahr bringt, zu Gewalt<br />

zu greifen, ist die irrige Auffassung, die „Wahrheit“<br />

dürfe jemandem unabhängig von seiner inneren<br />

Einstellung zu ihr aufgezwungen werden.<br />

Jeder Religion sollte es um echten Glauben und<br />

ehrliche Praxis gehen.<br />

Das aber setzt Freiheit voraus und somit auch<br />

Religionsfreiheit. Dementsprechend müsste<br />

jede Religion sich für den freien, ungezwungenen<br />

Zugang der Menschen zur religiösen Wahrheit<br />

einsetzen. In diesem Geist verstanden,<br />

führt auch Missionierung zur Beeinträchtigung<br />

der Meinungs- und der Gewissensfreiheit. Nur<br />

die Wahrheit macht frei. Aber nur die Freiheit<br />

führt zur befreienden Wahrheit.<br />

UPS!<br />

22<br />

HTTP:///DAILOR.GROFAFO.DE<br />

QUELLEN<br />

Bild „Hexenverbennung“<br />

“Hexenverbrennung in Schiltach, 1533”<br />

�www.rci.rutgers.edu/~jup/witches/art/prints.html<br />

Bild Venusstatuetten<br />

Claire Singer – Das grosse Buch der Hexen/<br />

Die Geschichte eines Mythos vom Paradies<br />

bis heute<br />

Leserbrief „Zurück ins gefährliche<br />

Heidentum“<br />

Der Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 22.<br />

November 2000<br />

Leserbrief „Mit Halloween feiert man<br />

einen Totengott“<br />

Der Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 22.<br />

November 2000<br />

Das Menschenrecht auf<br />

Religionsfreiheit<br />

Konvention zum Schutze der Menschenrechte<br />

und Grundfreiheiten<br />

Artikel 9 – Gedanken, Gewissens und<br />

Religionsfreiheit<br />

Bundesbehörden der schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

�www.admin.ch<br />

Inhalte<br />

Intensive Gespräche mit „Cillian“, einem<br />

Zeitzeugen<br />

Claire Singer – Das grosse Buch der Hexen/<br />

Die Geschichte eines Mythos vom Paradies<br />

bis heute �<br />

[markus fahrni - info@dealuna.com]

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