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MÄUSEJAGD ELEMENTARE WUT SPANNUNG SCHWERPUNKT ...

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

Die offizielle Staatsreligion ist aber die Kirche<br />

der Auserwählten, in der die Gläubigen, passend<br />

zum allgemeinen Leben im BFS, an Hand<br />

ihrer Leistung gemessen werden. Wer Erfolg im<br />

Alltag hat, Karriere macht, strebsam ist, der ist<br />

von Gott gesegnet. Aber wie im Berufsleben,<br />

so ist auch hier die höhere Stellung mit zusätzlicher<br />

Verantwortung verbunden. Und zwar für<br />

die armen Sünder, die Erfolglosen, die Versager.<br />

Denn obwohl Gott sie für ihr sündhaft faules<br />

Verhalten mit gerechtem Misserfolg bestraft,<br />

so sind sie doch seine Fischlein und müssen auf<br />

den rechten Weg gebracht werden. Die Kirchenräume<br />

dürfen dem Gesetz nach ebenso<br />

wie private Wohnräume nicht Kamera- oder<br />

Tonüberwacht werden.<br />

Daneben existiert, wenn auch seit der Verhaftung<br />

des Kirchen-Oberhaupts Marie-Kathrin<br />

Kerstinger nur noch im Untergrund, der<br />

Orden der heiligen Mutter Gottes, dessen<br />

Grundsatz die Entscheidungsfreiheit und damit<br />

auch das Recht auf freie Meinungsäußerung ist.<br />

An Kerstingers Statt hat Mustafa Yarli das Amt<br />

übernommen und führt nun, angeblich aus dem<br />

Ausland, die Organisation weiter.<br />

Im Kobe-Uppland sind Gottes Gesandte quasi<br />

allgegenwärtig, denn die Uppländer, gleich<br />

welchem Zweig sie angehören, sehen in den<br />

Kobul göttliche Wesen, oder zumindest deren<br />

Abgesandte.<br />

Der zahlenmäßig größte Zweig, die Primusalen,<br />

dem etwa die Hälfte aller Uppländer<br />

angehört, besteht ebenfalls aus Vertretern unterschiedlicher<br />

Religionen. Die christlichen, islamischen,<br />

barbaristischen und jeddhuitischen<br />

Glaubensrichtrungen sind sich zwar einig, dass<br />

Gott die Menschen erschaffen und ihnen die<br />

Kobul geschickt hat, aber diskutieren leidenschaftlich<br />

darüber, wer dieser Gott denn ist.<br />

Die Multivaren hingegen verehren die Kobul<br />

selbst als Götter und ihr oberstes Ziel ist<br />

es, von den Kobul auserwählt zu werden. Da<br />

diese Ehre nur ein paar Tausend Uppländern<br />

aller Religionsströmungen pro Jahr zuteil wird,<br />

versuchen sie mit allen Mittel herauszufinden,<br />

welchem Schema diese Erhöhung folgt. So kam<br />

es im Jahre 62 sE zu mehreren Selbstmordanschlägen,<br />

nachdem ein offensichtlich wahnsinniger<br />

Mulitvaren-Priester von den Kobul geholt<br />

wurde, bevor er einen Anschlag auf eine Kirche<br />

der Traditionalisten verüben konnte.<br />

Die Traditionalisten, als zweitgrößte Organisation,<br />

verehren die Kobul ebenfalls als<br />

Götter und streiten sich mit den übrigen Glaubensrichtungen<br />

oft über diese Kontroverse. Sie<br />

empfinden aber eine tiefe Abneigung für die<br />

Multivaren, da sie es als Häresie betrachten,<br />

eine Erwählung zu erzwingen und es stattdessen<br />

den Kobul überlassen, die würdigen zu erhöhen.<br />

Obwohl sie sich erst vor 40 Jahren von den<br />

Primusalen abgespaltet haben, stellen die Mareser<br />

mit knapp einer halben Million Anhänger<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

und wachsendem Zulauf die drittgrößte Strömung<br />

im Uppland dar. Sie verehren das Meer<br />

selbst als göttliches Wesen und folgen dem<br />

„Buch des Wassers“ als heilige Schrift.<br />

Auszug aus dem<br />

zweiten Buch des Wassers<br />

Nach der ersten Zeit des Chaos verfluchte<br />

das Meer die Menschen, auf dass sie im Wasser<br />

nicht mehr atmen konnten und ihre Leiber<br />

zu schwach wurden und in großer Tiefe<br />

zerquetscht werden.<br />

Und weiter:<br />

Das Meer in seiner Güte sah, was die Menschen<br />

sich antaten und schuf aus sich heraus<br />

die Kobul, um die Menschen zum Glück zu<br />

leiten.<br />

In den kleinen Lebensgemeinschaften des<br />

Upplandes spielen Priester eine wichtige gesellschaftliche<br />

Rolle, da sie diejenigen sind, die<br />

in Büchern die Chronik der jeweiligen Kuppel<br />

niederschreiben, bei alltäglichen Problemen<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen und die monatlichen<br />

Feste organisieren. Sie reisen häufig<br />

zu Treffen mit anderen Priestern, egal ob ihres<br />

oder eines anderen Stroms, um über die unterschiedlichen<br />

Glaubensansichten zu diskutieren<br />

und sich auszutauschen. Außerdem sind sie es,<br />

die über die so genannten „Kobulsteine“ den<br />

Kontakt zu den Kobul wahren, die knapp unter<br />

dem Eishimmel in ihren Wohnstätten über ihre<br />

Schützlinge wachen.<br />

In Stawa, dem Land der Bergwerke, der<br />

Schwerindustrie und der großen Werften finden<br />

wir zwei Religionszweige des Christentums, in<br />

teilweise erbitterter Konkurrenz: die Barabaristen<br />

und die Danieliten glauben gleichermaßen,<br />

dass die heilige Barbara das Volk vor der<br />

Katastrophe gerettet hat, indem sie es unter<br />

Wasser führte. Ihr höchster Feiertag ist der 24.<br />

Dezember, der je nach Glaubensrichtung Barbaras<br />

Gang oder Christusnacht genannt wird.<br />

Nach einem Bürgerkrieg, in dem die Barbaristische<br />

Kirche machthungrig um die politische<br />

Führung kämpfte, spaltete sich der Danielitische<br />

Zweig ab. In der Folge wurde den Barbaristen<br />

jegliches politische Amt und jeder Firmenvorsitz<br />

verboten und lange Zeit führte die Kirche ein<br />

Dasein als umsorgende Wohlfahrtsreligion, mit<br />

Armenspeisungen und Obdachlosenmissionen,<br />

um sich langsam von ihrem schlechten Ruf zu<br />

lösen. Fast alle Krankenhäuser und Armenküchen<br />

des Landes werden von den Barbaristen<br />

geleitet, sie predigen Fürsorge für die Bedürftigen<br />

und die Gleichberechtigung der Frau. Ein<br />

Bildnis der Heiligen Barbara findet man in fast<br />

jeder Wohnung oder öffentlichen Einrichtung<br />

und als Plakette im Cockpit vieler stawischer<br />

Schiffe.<br />

Die Danieliten genießen heute in der Stadt<br />

Lubaszòw nahezu uneingeschränkte Handlungsfreiheit,<br />

sitzen in der Führungsetage der<br />

DBG, der Danielitsichen Bergbaugesellschaft<br />

und böse Zungen behaupten, sie seinen von<br />

24<br />

derselben Machtgier besessen, wie einst die<br />

Barbaristen.<br />

Die Auslegung des christlichen Glaubens ist<br />

bei den Danieliten viel strenger, so wird beispielsweise<br />

verlangt, dass regelmäßig die Beichte<br />

abgelegt wird, vor der Ehe die Keuschheit<br />

gewahrt bleibt und auch sonst die kirchlichen<br />

Gebote befolgt werden.<br />

Wie ihre Schwesterreligion bemühen sich<br />

auch die Danieliten darum, psionisch Begabte<br />

schon im Kindesalter zu finden und sie zu einer<br />

Laufbahn als Priester zu bewegen.<br />

Im geheimnisvollen Scherbennest, oder Nido<br />

de Ruinas, wie die Einheimischen es nennen,<br />

folgt man der Sagrado, einer Sammlung heiliger<br />

Schriften, die von den Priestern (Sacero)<br />

ausgelegt wird. Zu den Aufgaben der Priester<br />

gehört es auch, die Beschneidung der Jungen<br />

und andere Festivitäten auszurichten. Das Wort<br />

Sagrado bedeutet so viel wie „Brauchtum“ und<br />

„Religion“, bietet also Regeln für das Miteinander<br />

der Gesellschaft. Der gängigen Auslegung<br />

zufolge ist das weibliche Geschlecht das weisere,<br />

und ihnen obliegt die Verantwortung für die<br />

Familie.<br />

Nicht nur diese These wird häufig diskutiert,<br />

auch andere Punkte werden immer wieder unterschiedlich<br />

interpretiert, was durch die unterschiedlichen<br />

Versionen der Sagrado erleichtert<br />

wird. Zum Beispiel gilt es als verwerflich in der<br />

Ehe fremdzugehen, aber gleichgeschlechtliche<br />

Seitensprünge werden in den Schriften nicht<br />

explizit verboten.<br />

In den Sagradohallen findet sich die Gemeinde<br />

an zwei Tagen in der Woche zusammen, um<br />

unter der Anleitung der Priester gemeinsam<br />

zu beten. Aber auch außerhalb der Messen<br />

stehen die Räumlichkeiten den Gläubigen zur<br />

Verfügung. Sie begeben sich dorthin, waschen<br />

sich vor dem Betreten die Füße und versinken<br />

vor den kunstvollen Wandteppichen im stillen<br />

Gebet.<br />

Das Volk von Scientia ist politisch wie spirituell<br />

zwiegespalten. Bei den Niederen ist der<br />

Jeddhuistische Glaube verbreitet, der auf den<br />

Propheten des Gottes Jeddhu, Kurt Kronen,<br />

zurückgeht. Seine Botschaft lautet, dass man<br />

aufhören müsse, gegen die Unterdrückung anzukämpfen,<br />

da das Leben eine Prüfung sei und<br />

jedes Leid im Jenseits tausendfach vergolten<br />

werde. Am 23. April wird der Tag des Propheten<br />

gefeiert, dem überlieferten Datum an dem<br />

Kronen die Erscheinung Jeddhus erlebt haben<br />

soll. Nach Kronens Tod entbrannte ein Streit<br />

um sein Erbe, in dessen Folge sich zwei Strömungen<br />

bildeten:<br />

Die Momoniten (nach ihrem Gründer David<br />

Momon) glauben, dass sie lange genug unter<br />

der Herrschaft der Höheren gelitten haben<br />

und predigen den Aufstand. Sie verüben terroristische<br />

Angriffe und schrecken sogar vor<br />

Selbstmordanschlägen nicht zurück, da sie glauben,<br />

für ihre Mühen nach dem Leben belohnt

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