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MÄUSEJAGD ELEMENTARE WUT SPANNUNG SCHWERPUNKT ...

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

WIE MAN EINEN PRIESTER<br />

BESCHÄFFTIGT:<br />

• Die Frau des Wirtes liegt in den<br />

Wehen, als die SCs das Gasthaus<br />

betreten. Kaum eine Stunde später<br />

hat der Priester das Kind zu Welt<br />

gebracht und muss nun die nächsten<br />

drei Tage im Dorf bleiben, um das<br />

Balg auch noch zu taufen. Vielleicht<br />

darf ja einer der anderen SCs Pate<br />

werden?<br />

• Die Charaktere treffen auf einer<br />

Reise einem Wagen, in dem ein<br />

kleine Gruppe Gaukler lebt. Das<br />

älteste Mitglieder der Truppe liegt<br />

im Sterben und möchte das letzte<br />

Mal beichten. Die restlichen SCs<br />

müssen draußen bleiben, als der<br />

alte Mann dem Priester die großen<br />

Geheimnisse seines Lebens anvertraut.<br />

• In einem abgelegen Dorf kommt<br />

am Abend eine alte Frau auf den<br />

Priester zu, die vor bald 4 Monaten<br />

einen Brief von ihrem<br />

ältesten Sohn aus der<br />

Stadt erhalten hat. Sie<br />

kann ihn nicht lesen,<br />

deswegen bittet<br />

sie den Priester,<br />

dem sie das am<br />

ehesten zutraut,<br />

um Hilfe. So kann<br />

der Mann Gottes<br />

ihr erfreut mitteilen,<br />

dass sie Oma geworden<br />

ist und erhält zum Dank<br />

einen guten Schluck Obstbrand.<br />

• Die Dorfchronik ist beim letzten<br />

Sturm unter Wasser gesetzt<br />

worden. Der blinde Dorfpope<br />

bittet den SC-Kollegen, ihm beim<br />

Abschreiben der beschädigten Teile<br />

zu helfen. Der Priester entdeckt in<br />

den Chroniken etwas seltsames.<br />

• Ein Bauer hat ein neues Ochsengespann<br />

gekauft und bittet den vorbei<br />

ziehenden Priester, er möge die<br />

Tiere segnen.<br />

• In einer kleinen Stadt ist der<br />

Geweihte gestorben worden. Der<br />

SC-Priester, der zufällig anwesend<br />

ist, lässt sich nach dessen Beerdigung<br />

dazu überreden, den nächsten<br />

Gerichtstag ab zu halten. Und schon<br />

steht auch sein Leben auf dem<br />

Spiel, denn einer der Angeklagten<br />

ist mächtig genug, um schon einen<br />

Pope ins Grab gebracht zu haben.<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

4.3.<br />

WAS MACH ICH DENN MIT<br />

SO EINEM IN MEINER GRUPPE?<br />

Hat man einen Priester in der Gruppe, wird<br />

alles noch mal einen Tick mehr religiös als ohnehin<br />

schon. Und was biete ich einem Priester-<br />

SC an außer Wunder? Hier heißt aber der Trick<br />

für den SL: Beschäftige ihn. Du hast einen Pope<br />

in der Gruppe, beschäftige ihn mit spezifischen<br />

Aufgaben. Eine Traufe, Totensegen, Heilung,<br />

eine Hochzeit,... Die Dorfbevölkerung wird<br />

den tapferen Krieger bewundern und ein Bier<br />

ausgeben, den Priester jedoch wird man sich<br />

nähern, ihn einbeziehen und vertrauen. Im Kasten<br />

am Rand sind ein paar Ideen aufgelistet, was<br />

einem Priester so alles wiederfahren kann.<br />

Und was geschieht, wenn der Priester ein<br />

Wunder zaubert? In dieser Frage alleine liegt<br />

schon das Problem. Magie und Wunder sind<br />

zwei paar Schuhe. Ein Wunder zu wirken, sollte<br />

etwas besonderes sein und wirkungsvoller und<br />

8<br />

beeindruckender als ein Zauberspruch. Dies<br />

sollte sich z.B. in der Beschreibung niederschlagen.<br />

Ein gut ausgespieltes Wunder am Spieltisch<br />

kann viel zur Atmosphäre, zum Leumund des<br />

Priesters und zur Charakter-Motivation des<br />

Spielers beitragen. Einem Wunder deswegen<br />

genauso lapidar wie einem Feuerball zu begegnen,<br />

wird diesem nicht gerecht. Was geschieht,<br />

als das Wunder einsetzt? Was bewirkt es? Wer<br />

spürt alles, dass etwas ganz besonderes geschehen<br />

ist? Wie spüren es die Anwesenden? Ein<br />

wohliger Schauer? Das Gefühl, ganz tief innen<br />

von etwas unendlich glücklich machendem berührt<br />

worden zu sein? Vielleicht hat das Wunder<br />

kleine Nebeneffekte und kleinere Wunden<br />

schließen sich, das Haar eines Charakters wird<br />

die nächsten Wochen in einem kaum wahrnehmbaren<br />

Schimmer erstrahlen oder eine<br />

Blume wächst aus dem Steinboden? Und was<br />

spürt der Priester, wenn ihm die absolute Nähe<br />

seines Gottes zu Teil wird? Wird er in Tränen<br />

ausbrechen und die nächsten Stunden überwältigt<br />

von göttlicher Nähe nur noch Stammeln<br />

und Jauchzen können? Bietet er eine Queste<br />

an als Dank für dieses direkte Eingreifen seiner<br />

Gottheit?<br />

Eine Regel gilt hier immer für mich: Wo Götter<br />

walten, da darf auch ein bisschen Kitsch im<br />

Spiel sein.<br />

AUSKLANG<br />

Es ist keineswegs alles zu diesem Thema gesagt<br />

worden, ja, es ist in diesem Artikel noch<br />

nicht einmal richtig begonnen worden, über<br />

das Thema Religion im Rollenspiel zu reden,<br />

geschweige denn über ´Religion in Fiktion´.<br />

Dennoch hoffe ich, ein paar Ideen gesäht zu<br />

haben. Es liegt, wie immer, am Spielleiter<br />

und an den Spielern, zu beschließen, was<br />

sie davon ernten wollen, was sie neu dazu<br />

an zu säen gedenken und welchem Gott<br />

sie ihre D20 weihen, denn immerhin gilt<br />

ja: „Rita!!! Guck mal, ein Satanist.“<br />

Mögen euch die Götter gewogen sein,<br />

so oder so.<br />

[text: christoph maser - cm@anduin.de]<br />

[zeichnungen: dani kufner - dragonlady@dragonwood.de]

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