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MÄUSEJAGD ELEMENTARE WUT SPANNUNG SCHWERPUNKT ...

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L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

L E S E N �+ �S P I E L E N<br />

zu sehen, ob sie ertranken oder nicht. Ertranken<br />

sie, waren sie unschuldig!!! Oder es wurde<br />

eine Nadelprobe gemacht: Den Verdächtigen<br />

wurden sämtliche Haare ausgerupft, hernach<br />

wurde ihre Haut auf Teufelsmalle untersucht.<br />

Fand man eine Warze, Muttermal oder Narbe<br />

wurden diese Stellen mit Nadeln traktiert. War<br />

die Stelle unempfindlich, galt dies als sicheres<br />

Teufelszeichen. Damals fehlte das Wissen, dass<br />

Menschen, die über längere Zeit solchen Torturen<br />

ausgesetzt sind, allmählich den Schmerz<br />

nicht mehr lokalisieren können.<br />

Um eine Hexe zu verhaften, sollte man gemäss<br />

dem Handbuch der Hexenjagd wie folgt<br />

vorgegangen werden: Es wurde empfohlen, die<br />

Hexe möglichst von hinten zu packen und dann<br />

hochzureissen, damit die Verbindung zur Erde<br />

unterbrochen ( und die Hilfe des Teufels unterbunden)<br />

sei. Dieser von Christen praktizierte,<br />

jedoch eigentlich heidnische Glaube an die magische<br />

Erdkraft der Hexen, drückte sich auch in<br />

weiteren brutalen Folterungen aus. Die Eingekerkerten<br />

wurden in kupferne Körbe gesteckt<br />

und an der Decke aufgehängt. Ohne Nahrung,<br />

der Witterung ausgesetzt starben schon viele<br />

bereits während der Haft.<br />

DAS ENDE DER HEXENJAGD<br />

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts nahmen<br />

die kritischen Stimmen gegen diese barbarischen<br />

Menschenschlächtereien zu. Gleichzeitig<br />

begannen auch die Hexenprozesse langsam<br />

abzuflauen der Hexenbegriff fand sein Ende auf<br />

demselben Weg, wie er gekommen war. Die<br />

von geistlicher und weltlicher Macht geschürte<br />

Hexenhysterie wurde nun durch die neuen<br />

intellektuellen Kräfte der Gesellschaft demontiert.<br />

IDENTITÄT<br />

HEXEN IN UNSERER GESELLSCHAFT<br />

Wie bereits erwähnt, waren die ersten Hexen<br />

Heiler und Hebammen gewesen, Priester und<br />

Lehrer, pflanzenkundig, wetterfühlig, Ritualexperten,<br />

Begleiter in schwierigen Lebensphasen,<br />

Brückenbauer in die Anderswelt, Reiseleiter auf<br />

der letzten Reise, archaische Philosophen und<br />

Deuter des Seins, Kontaktpersonen zu Geistern<br />

und Göttern. Kurz - sie waren Hexen im eigentlichen<br />

Sinn des Wortes, Hagazussa, Zaunreiterin<br />

auf dem Grenzzaun zwischen dieser Welt<br />

und der anderen Welt.<br />

Der Ausdruck „Hexe“ hat seinen sprachlichen<br />

Ursprung wahrscheinlich im mittelhochdeutschen<br />

Wort „Hagazussa“, was Zaunreiterin<br />

bedeutet. Auch die modernen Hexen von<br />

heute bewegen sich gemäß ihren Aussagen „auf<br />

dem Zaun zwischen den Welten“ (vgl. hierzu<br />

auch Wicca). Womit ich einen Zeitsprung in die<br />

Gegenwart machen möchte. Denn auch heute<br />

noch gibt es Hexen und es werden immer<br />

mehr.<br />

www.anduin.de - das kostenlose und unabhängige e.Zine für phantastische Spiele - © 2004 Tommy Heinig<br />

Nein, ich rede nicht von den buckligen Frauen<br />

mit klassischer Warze auf der Nase, welche<br />

auf Besen reitend die Kinder- und Märchenbücher<br />

bevölkern. Ich rede von richtigen und v.a.<br />

realen Hexen, Menschen wie Du und ich und<br />

dabei schließe ich ausdrücklich auch männliche<br />

Personen ein. Sie sind skeptisch? Beschleicht Sie<br />

ein leicht ungutes Gefühl? Hexen, heutzutage?<br />

Abergläubische, ketzerische, götzenverehrende<br />

Mitmenschen, stets in schwarz gekleidet,<br />

welche Tier-, ja vielleicht sogar Menschenopfer<br />

bringen? Ich werde also im Nachfolgenden das<br />

heutige Hexen-, Heiden- und Druidentum etwas<br />

näher beleuchten und Ihnen anhand einiger<br />

Beispiele zeigen, dass sehr wohl heute noch<br />

Hexen unter uns leben, welche leider immer<br />

noch „verfolgt“ werden und mit vielen Vorurteilen<br />

zu kämpfen haben.<br />

Hexen, Druiden, Wicca und Vanen, um nur<br />

einige zu nennen, sind Religionsgruppen, welche<br />

unter dem Wort Paganismus zusammengefasst<br />

werden können. In unserem Sprachgebrauch<br />

besser bekannt als Heiden, was keinesfalls mit<br />

Atheismus verwechselt werden darf: Heiden<br />

sind keine Nichtgläubigen und auch keine Satanisten.<br />

Das Heidentum ist nichts anderes als<br />

eine uralte Naturreligion, basierend auf eben<br />

jenen Religionsursprüngen, wie ich sie eingangs<br />

aufgezeigt habe. Auch die Aborigines und Indianer<br />

Nordamerikas gehören zur Gruppe der<br />

Heiden (und auch sie wurden verfolgt).<br />

Das Heidentum ist ein sehr vielfältiger Bereich.<br />

Das liegt zum Einen an der weit gefassten<br />

Definition, zum Anderen aber auch an seinem<br />

vielfältigen Wesen. Man muss v.a. zwischen<br />

verschiedenen heidnischen Richtungen und<br />

Gruppierungen unterscheiden. Wicca und Hexen<br />

allgemein bezeichnen sich oft als Heiden.<br />

Wobei sich nicht alle Heiden als Hexen sehen<br />

(so wie auch nicht alle Christen Katholiken<br />

sind) und sogar unter den Hexen gibt es Christen.<br />

Gerade das germanische Heidentum wird<br />

heutzutage manchmal mit Rechtsradikalismus<br />

in Zusammenhang gebracht, weil der Nationalsozialismus<br />

sich damals darauf bezogen hat. In<br />

diesem Sinne gibt es leider auch „faschistische“<br />

Heiden. Wahre (auch germanisch-orientierte)<br />

Heiden jedoch grenzen sich von diesen entschieden<br />

ab.<br />

20<br />

Hexen – so denkt man – müssten weiblich<br />

sein. Doch auch dies entspricht bloß einem weiteren<br />

Cliché. In meiner eigenen Familie gibt es<br />

eine bekennende Hexe – und sie bzw. er ist definitiv<br />

männlich! Umfragen haben ergeben, dass<br />

unter den heutigen Hexen eine Vielzahl Männer<br />

ist. Viele davon haben beruflich mit Informatik<br />

zu tun. Dies einerseits wohl aus Ausgleich,<br />

andererseits aber auch, weil gerade durch das<br />

Internet sich eine riesige Türe in die ganze Welt<br />

zu anderen Gleichgesinnten aufgetan hat. Interessanterweise<br />

waren es auch zwei Männer, die<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts den Grundstein für<br />

die heutige Hexenkultur gelegt haben und damit<br />

auch in den westlichen Ländern die Naturreligionen<br />

neu aufleben haben lassen.<br />

Die eigentliche Wicca-Bewegung - „Wicca“<br />

steht für „weise“- wurde von Gerald Gardner<br />

in England initiiert. 1954 veröffentlichte er sein<br />

Werk „the Witchcraft today“, worin er auf<br />

dem Religionscharakter des Hexenglaubens<br />

bestand.<br />

Eine frühere Veröffentlichung wäre gar nicht<br />

möglich gewesen, weil erst in jenem Jahr das<br />

britische Gesetz über das Hexenwesen von<br />

1735 aufgehoben wurde! Damals wurde angenommen,<br />

dass der Hexenglaube wohl endgültig<br />

ausgerottet sei.<br />

Gardner behauptete darin, in einen der letzten<br />

Hexenzirkel Englands eingeweiht worden<br />

zu sein und entwarf zum ersten Mal in der<br />

neueren europäischen Geschichte das Bild des<br />

Hexentums als einer uralten Fruchtbarkeitsreligion.<br />

Heute sind Hexen weltweit verbreitet und<br />

kämpfen um Anerkennung ihrer Religion.<br />

In den USA rechnet man mit knapp zwei<br />

Millionen Anhängern. Mehrere Hexengruppen<br />

sind in den USA offiziell als Kirchen anerkannt.<br />

Wicca-Gruppen finden sich aber auch in vielen<br />

europäischen Ländern<br />

Das Interesse der neoklassischen Hexen ist<br />

die Erhaltung der Kultur der Antike bzw. deren<br />

Wiederbelebung. Die hellenistischen Hexen<br />

beispielsweise folgen den Traditionen der alten<br />

Griechen und die Seax-Hexen den altsächsischen<br />

Traditionen. Neuheidnische Hexen, wie

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