GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].
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Im übrigen irren sich die englischen Propagandadilettanten, wenn sie glauben, wir ärgerten uns über sie und ihre lockeren<br />
Streiche. Sie würden vermutlich trotz ihrer Hartleibigkeit doch etwas erröten, wenn sie wüßten, für wie verächtlich und dumm<br />
wir sie halten. Gewiß hätten wir es lieber, einen fairen Gegner vor uns zu haben, mit dem man Tag für Tag ein geistiges<br />
Florettfechten austragen könnte. Aber das ist nun einmal leider nicht der Fall. Wir sind dazu verurteilt, uns mit diesem<br />
intellektuellen Janhagel herumzuschlagen, und es kostet oft Mühe, auf seine Stupiditäten über-<br />
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haupt eine Antwort zu geben. Aber Ärgern kommt hier gar nicht in Frage. Wir sind einiges gewohnt, und wo die Engländer und<br />
ihre kleinen und großen Juden ihre Giftpfeile hinschicken, da besitzen wir längst eine Hornhaut, die undurchdringlich ist. So<br />
wie man mit Schwindeleien keinen Soldaten, so kann man mit Lügen auch kein System und kein Volk totschießen. Man kann<br />
sie damit nicht einmal verletzen. Solche Methoden ändern höchstens für eine gewisse Zeit das Verhältnis gewisser Menschen zu<br />
den Tatsachen;<br />
die Tatsachen selbst aber bleiben dadurch vollkommen unverändert. Sie lassen sich vor allem im Kriege nur durch Macht,<br />
Soldaten und Waffen verändern. Wer solche in genügendem Umfange besitzt, wird sich der von den Engländern angewandten<br />
Methoden nicht zu bedienen brauchen. Er bedient sich zweckmäßigerweise der Mittel, mit denen seit jeher die Kriege<br />
gewonnen worden sind und mit denen auch der gegenwärtige trotz aller gegenteiligen Ansichten der Engländer gewonnen<br />
werden wird.<br />
Wir sind uns vollkommen darüber klar, daß die britischen Propagandisten auch diese Auslassungen zum Gegenstand tiefsinniger<br />
Betrachtungen machen und daraus schließen werden, daß es doch außerordentlich alarmierend sei, wenn wir uns<br />
überhaupt bewogen fühlten, uns mit dieser Frage zu beschäftigen. Täten wir es dagegen nicht, so würden sie unser Schweigen<br />
zum Anlaß nehmen, dieselben tiefsinnigen Betrachtungen anzustellen. Was geht uns das an! Was gehen uns überhaupt die<br />
Engländer an! Sie sind unsere Feinde, und wir reden nicht mit ihnen, sondern über bzw. gegen sie. Ihre Meinung über uns ist<br />
uns vollkommen gleichgültig. Sie kann übrigens gar nicht so schlecht sein, wie unsere Meinung über sie ist. Wir haben sie<br />
vollkommen durchschaut. Wir wissen genau, was sie wollen und wünschen, und daraus ziehen wir den einfachen Schluß, daß<br />
wir uns bei ihnen vorsehen müssen und ihnen nicht über den Weg trauen dürfen. Wir erwarten von ihnen vorsichtshalber und<br />
um keine Enttäuschung zu erleben jede Ge-<br />
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meinheit, und deshalb sind wir denkbar mißtrauisch, nicht nur demgegenüber, was sie tun, sondern auch demgegenüber, was sie<br />
sagen. Uns werden sie nicht für dumm verkaufen!<br />
Im übrigen haben sie uns ja ihre Kriegsziele oft genug und offen genug verraten. Also nehmen wir der Einfachheit halber an,<br />
daß sie gar nichts tun und aber auch gar nichts sagen, was nicht diesen Zielen diente. Darum wappne sich ein jeder mit Vorsicht<br />
und Argwohn. Wer nachschwätzt, was die Engländer ihm einreden, ist kein Freund seines Volkes mehr. Er macht nicht nur sich<br />
selbst, sondern auch seinem Nachbarn das Herz schwer. Das darf nicht sein, denn wir haben in diesen harten Zeiten alle unsere<br />
starken Herzen nötig. Wer sich von den britisch-jüdischen Propagandalügen einfangen läßt, beweist damit nicht nur, daß er ein<br />
feiger Tropf, sondern auch, daß er ein hohler Kopf ist. Im Kriege ist es Pflicht eines jeden, nur auf seine eigene Führung zu<br />
hören. Fehler, die man im Frieden begeht, können jederzeit wiedergutgemacht werden; Fehler dagegen, die man im Kriege<br />
begeht, sind meistenteils irreparabel. Das hat jeder jederzeit zu bedenken.<br />
Wir haben also unsere fünf Sinne genau zusammenzuhalten und stets auf der Wacht zu stehen, daß der Feind uns nicht<br />
unvorbereitet findet. Er kennt unsere Schwächen meistens besser als wir selbst. Wie sollte er sie nicht ausnutzen! Darum gilt es,<br />
mehr vorsichtig als vorlaut zu sein und lieber zehnmal etwas zu prüfen als einem Feindschwindel aufzusitzen.<br />
Der totale Krieg wird auf allen Gebieten geführt, auch und vor allem auf dem der Standhaftigkeit der Herzen. Also haltet die<br />
Herzen fest! Wenn es hart auf hart geht, dann haben sie doch das entscheidende Wort zu sprechen!<br />
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Der Segen der Erde<br />
18. Oktober 1942<br />
Es ist eine alte Erfahrung, daß die Menschen am meisten klagen, die den wenigsten Grund dazu haben, und die, die Grund zur<br />
Klage hätten, mit ihren Sorgen so beschäftigt sind, daß sie kaum zum Klagen kommen. Das ist besonders in Zeiten harter<br />
Anspannungen, wie der Krieg eine ist, festzustellen. Selten hört man heute beispielsweise einen Frontsoldaten Beschwerde<br />
führen. Er kommt von den heißen Sandfeldern Nordafrikas, aus der grünen Hölle vom Wolchow oder aus den infernalischen<br />
Abwehrkämpfen von Rschew für ein paar kurze Tage nach Hause in Urlaub. Alles in der Heimat erscheint ihm neu und<br />
unwirklich. Daß das bürgerliche Leben wenigstens nach außen hin fast seinen normalen Gang geht, daß die Straßen und Häuser<br />
sauber und gepflegt sind, daß die Straßenbahnen und Züge, wenn auch mit geringen Einschränkungen, verkehren, daß Kinos,<br />
Theater, Konzertsäle und Restaurants geöffnet und überfüllt sind, das alles versetzt ihn von der Front und ihrem harten Leben