05.09.2013 Aufrufe

GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].

GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].

GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Meinungsbildung nicht nur in Deutschland, sondern in der Welt geworden sind, in dieser Zeit des Schweigens wurde er<br />

eindeutig behoben. Da kamen ungezählte Briefe aus allen Schichten des Volkes, das ja nun seit Jahren daran gewöhnt ist, in<br />

diesen Artikeln bzw. in ihrer Verlesung im Rundfunk allwöchentlich Zuspruch und Ausrichtung zu finden, und das in ihnen<br />

bereits eine Art regelmäßig wiederkehrender offener Aussprache und Zwiesprache sieht. Als habe die Gewöhnung sozusagen<br />

ein verbrieftes Anrecht auf die Artikel gegeben, so kamen nun anklagende Proteste aus der Heimat wie von der Front.<br />

Im Ausland aber erhob sich gleichzeitig ein besonderes Rätselraten darüber, worauf wohl das Ausbleiben des auch dort mit<br />

nicht minderer Spannung erwarteten Artikels zurückgeführt werden mußte. Man erging sich so lange in schlaumeiernden<br />

Kombinationen, bis die in der Zwischenzeit in aller Stille geschaffenen Tatsachen der ganzen Welt eine unmißverständliche<br />

Antwort gaben.<br />

Die Wirkung, die durch die regelmäßig wiederkehrenden Aufsätze ausgelöst wird, spiegelt sich aber auch auf andere Weise<br />

immer wieder in einer Flut von Briefen, die zu diesem oder jenem Thema Stellung nehmen oder sich ganz allgemein äußern.<br />

Besonders stark ist dabei nach wie vor das Echo von der Front, und gerade aus den Briefen der Soldaten geht hervor, wie die<br />

wöchentlichen Leitartikel zu einer Brücke geworden sind, die sich zwischen ihnen und der Heimat spannt. Gerade auch den<br />

Männern an der Front stärken sie stets aufs neue das Gefühl, daß die Heimat ihnen nicht fremd wird, daß sie ihres Opfers und<br />

ihres Einsatzes wert geblieben ist. Ein Hauptmann und Batteriechef, der im Osten steht, schildert die Wirkung der Aufsätze auf<br />

seine Soldaten in einem Brief an Dr. Goebbels wie folgt:<br />

"Immer wieder hören die Männer meiner an der Ostfront seit zwei Jahren eingesetzten Batterie, soweit es der<br />

Dienst zu-<br />

XI<br />

läßt, an jedem Freitagabend die Verlesung Ihres Wochenaufsatzes. Wir können kaum zum Ausdruck bringen,<br />

welche Stärkung jedesmal von Ihren Worten für uns ausgeht. Wo wir das Nichtwesentliche, uns Nachteilige<br />

zu bedeutsam sehen, lehren Sie uns — ohne dieses zu verkennen —, das in der Tat stets reichlich vorhandene,<br />

aber leicht als selbstverständlich hingenommene Vorteilhafte unserer Lage richtig einzuschätzen. Wir<br />

möchten deshalb im Verlaufe dieses Krieges Ihre Artikel nicht vermissen und bitten Sie, durch nichts sich<br />

davon abbringen zu lassen, sie dem Volke zu geben. Ihr Wort und Ihre zuversichtlichen Gedanken machen<br />

einen Teil der Führung des Krieges aus. So sehr wir früher schon meinten, daß Ihre Artikel das innere Gesicht<br />

dieses Krieges darstellen — und als solches werden sie später neben den Wehrmachtsberichten als<br />

wichtigstes Dokument dieses Krieges bestehen bleiben —, so erkennen wir jetzt, daß, je kritischer die Zeiten<br />

sind und je länger der Krieg anhält, nächst dem uns teuersten Wort des Führers Ihr Wort die Haltung des<br />

deutschen Menschen in Heimat und Front prägt und damit kriegsgestaltend und siegbestimmend ist. Wir<br />

bewundern die Kraft, die von Ihrem Herzen und Ihren Gedanken ausgeht, und bitten Sie, diese dem Volke in<br />

keiner weiteren Kriegswoche vorzuenthalten."<br />

"Wegweiser für alle Europäer" nennt der Brief eines Ausländers aus einem neutralen Staate diese wöchentlichen Artikel.<br />

Wie sehr sie tatsächlich Wegweiser sind, wie sehr sie über den Tag hinaus in die Zukunft weisen, mag auch die Tatsache bekunden,<br />

daß der Artikel, der dem vorliegenden Bande Namen und Ausrichtung gab, nicht etwa in diesem Buche selbst zu finden<br />

ist, sondern als Schlußstein in dem vorjährigen Bande der gesammelten Aufsätze, "Das Eherne Herz", steht. Was Dr. Goebbels<br />

damals vor<br />

XII<br />

über Jahresfrist schrieb, umschließt tatsächlich alles, was in den nachfolgenden zwölf Monaten geschah:<br />

"In diesem Kriege geht es für uns um unser Leben. Das wissen wir alle. Wer es noch nicht wissen sollte, den<br />

weisen die britisch-amerikanischen Rachefanatiker immer wieder darauf hin. Vor uns liegt noch ein steiler<br />

Aufstieg. Aber wir glauben, daß er eher von einem Volke bezwungen werden kann, das durch jahrelange<br />

harte Übung in den Strapazen des Bergsteigens geschult ist, als durch ein Volk, das das Bergsteigen nur in<br />

der Ebene gelernt hat. Wir haben keinen Grund, uns oder der Welt etwas vorzumachen. Wir sind uns über<br />

unsere Aufgabe, aber auch über unsere Chancen vollauf im klaren. Wir wissen, was wir wollen. Aber was<br />

noch wichtiger ist: Wir wollen auch, was wir wissen."<br />

Das ist die illusionslose, nüchterne, niemals schönfärberische und darum krisenfeste Betrachtungsweise, die Dr. Goebbels seit<br />

jeher gepflegt hat, die darum aber freilich auch niemals den klaren Blick für alle jene Chancen und Möglichkeiten verliert, die<br />

selbst in einer dem Laien zunächst ausweglos erscheinenden Situation noch umschlossen sind. Es wird nichts beschönigt, und<br />

die Schwere der Aufgabe wird niemals geleugnet; mit unbeugsamem Willen aber wird auch denen, die vielleicht hier oder da<br />

einmal mutlos zu werden drohen, immer wieder der Weg gewiesen, der zum Ziele führt:<br />

"Wir wissen, daß der Aufstieg steinig und schwer ist; aber keiner darf daran zweifeln, daß er bezwungen<br />

werden muß, weil sonst alles umsonst und alles verloren wäre",<br />

heißt es einmal in Fortführung des Bildes vom "steilen Aufstieg" in dem hier vorliegenden Bande.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!