GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].
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felten, in einem fernen, glänzenden Leuchten. So gehen unsere Gefallenen für alle Zeit in den Mythos ihres Volkes ein; sie sind<br />
dann nicht mehr das, was sie unter uns waren, sondern nur noch die ewigen Sinnbilder unserer Zeit.<br />
Noch aber stehen wir im Dunkel der Nacht. Nur vereinzelte Sterne zeigen uns den Weg. Er wird beschwerlich und lang sein<br />
und uns keine Mühe ersparen. Aber wir wissen, daß eine kühle Stunde kommt, da der Morgen sie ablöst. Unsere Toten stehen<br />
auf der anderen Seite des Lebens schon in seinem strahlenden Licht. Wir sind die Suchenden, sie die Vollendeten. Sie haben<br />
früh ihre Zeit erfüllt, die vor uns noch mit tausend Rätseln und Aufgaben liegt.<br />
Wenn wir durch den Nebel gehen, dann verspüren wir die segnende und begleitende Kraft der toten Soldaten in uns und um<br />
uns. Mit tausend Händen ziehen sie uns aus der Besorgnis des Dunkels und führen uns in das Licht des kommenden Tages, der<br />
auf uns wartet.<br />
102<br />
1943<br />
Neujahrsgruß an unsere Soldaten<br />
1. Januar 1943<br />
Ich spreche am heutigen Tage zum Jahreswechsel als Stimme der Heimat zur Front. Im Namen des ganzen deutschen Volkes<br />
übermittle ich unseren Soldaten Gruß und Dank der Nation für ein hartes, kampferfülltes Kriegsleben. Bei diesem<br />
Jahreswechsel schließt ein geschichtliches Jahr erster Ordnung ab, und ein geschichtliches Jahr erster Ordnung wird eingeleitet.<br />
Die Weite unserer Kriegführung hat eine längere Dauer des Krieges mit sich gebracht, als viele im Jahre 1939 erwartet und<br />
geglaubt haben. Auf einer Unzahl von Kriegsschauplätzen hat der deutsche Soldat, in der nationalsozialistischen Lehre und<br />
Weltanschauung erzogen und gehärtet, seine große kämpferische Probe abgelegt.<br />
Mit der Weite des Krieges sind auch die Probleme, die wir in diesem Kriege zu lösen haben, ins Ungemessene gestiegen. Es ist<br />
verständlich, daß damit auch sowohl an das deutsche Volk in der Heimat wie an unsere Soldaten an der Front erhöhte<br />
Anforderungen gestellt und von ihnen größere Opfer verlangt werden müssen. Damit aber steht in ursächlichem Zusammenhang<br />
die Forderung nach einem ausreichenden geschichtlichen Lohn, den wir als Frucht des Sieges für das ganze deutsche Volk nach<br />
Hause bringen wollen.<br />
Immer und immer wieder müssen wir uns klarmachen, daß dieser Krieg uns aufgezwungen worden ist. Er ist kein Angriffs-,<br />
sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein nationaler Verteidigungskrieg. Unsere Feinde brachen ihn vom Zaune als Antwort<br />
auf unsere bescheidene Forderung, die deutsche Stadt Danzig wieder in den Verband des Reiches zurückzuführen und uns einen<br />
Korri-<br />
105<br />
dor durch den polnischen Korridor, der unser Heimatgebiet von der Provinz Ostpreußen trennte, zuzugestehen. Feige überfielen<br />
sie uns mitten im nationalsozialistischen Aufbau und machten damit wenigstens vorläufig ein Reformwerk politischer,<br />
wirtschaftlicher und sozialer Art von säkularen Ausmaßen zunichte. Das deutsche Volk mußte wiederum, wie so oft in seiner<br />
Geschichte, um sein Leben kämpfen, das durch den Angriffskrieg unserer traditionellen Feinde auf das ernsteste bedroht war.<br />
Wir hatten nicht die Wahl zwischen Krieg oder Frieden, sondern nur die Wahl, uns zur Wehr zu setzen oder geschichtlich<br />
abzudanken. Es konnte kein Zweifel darüber bestehen, daß die nationalsozialistische Führung des Reiches und mit ihr das ganze<br />
deutsche Volk sich vor dieser historischen Entscheidung zum Kampf entschloß.<br />
Wir führen diesen Krieg nun schon nahezu dreieinhalb Jahre. Geschichtliche Siege, wie wir sie im Jahre 1939, als der Krieg<br />
begann, uns nicht zu träumen wagten, sind unterdes Wirklichkeit geworden. Man muß sich die Lage des Reiches von damals<br />
vorstellen, um ermessen zu können, was wir erreicht haben. Während wir 1939 noch aus der Enge unseres heimatlichen Raumes<br />
heraus operieren mußten und an allen Grenzen auf das gefährlichste bedroht waren, hat die Tapferkeit unserer Soldaten und die<br />
geniale Feldherrnkunst des Führers den Krieg in Räume vorgetragen, die uns, abgesehen vom sicheren Schutz unseres Reiches,<br />
ein Potential unserer Kriegführung gewährleisten, das unabmeßbar ist. Man kann uns heute nicht mehr mit Kriegsrüstungen, wie<br />
sie uns die amerikanische Union während des ersten Weltkrieges entgegenstellte, schrecken. Das Reich besitzt ein<br />
ausreichendes Potential. Die glorreichen Siege, die unsere Soldaten errangen, geben die Grundlage für eine Kriegführung, wie<br />
wir sie uns im Verhältnis zum ersten Weltkrieg wenigstens gesicherter nicht denken können.