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GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].

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Es gehört schon eine gute Portion seelischer Roheit dazu, in diesem gigantischen Ringen ungerührt zu bleiben. Wir besitzen sie<br />

nicht. Wir lassen uns vom Krieg emporheben und niederschleudern. Wir nehmen mit heißem Herzen teil an seinen Schmerzen<br />

und an seinen Triumphen. Für den unbeteiligt Scheinenden unter uns haben wir nur Ekel und Verächtlichkeit übrig. Er impo-<br />

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niert uns nicht mit seiner Gerechtigkeitssucht, er ist uns damit nur widerlich. Wir könnten ihn anspucken, wenn er in der Not<br />

seines Volkes den Neutralen spielt. Er ist nicht wert, zu uns zu gehören, weil er nur mit halbem Herzen bei uns ist. Er verdient<br />

nicht die Opfer, die heute Millionen Männer und Frauen für die Zukunft ihres Volkes bringen, an der doch auch er einmal<br />

teilnehmen wird.<br />

Uns geziemt heute der radikalste Fanatismus und die heißeste Leidenschaft für unsere große Sache. Wir schämen uns unserer<br />

vorbehaltlosen Liebe zu unserem Volke nicht, aus dem wir hervorgegangen und dessen Kinder wir sind, das wir täglich in<br />

seinem Fleiß und in seiner Tüchtigkeit, in seiner Geradheit und Biederkeit, in seinem Kampfesmut und in seiner festen<br />

nationalen Bereitschaft beobachten können, und dessen geschichtlichen Krieg um sein Dasein mitzuführen unsere Ehre und<br />

unser Stolz ist. Mit diesem Volke fühlen und denken wir; mit ihm leben wir, und mitten in ihm möchten wir einmal sterben. Es<br />

ist unser ein und alles, unser Lebenssinn und Lebenszweck. Wir und unsere Kinder gehören zu ihm wie zu einer Familie. Ein<br />

Leid, das unser Volk trifft, betrübt und schmerzt uns genau so, als träfe es unsere nächsten Angehörigen, und seine Freude und<br />

sein Glück sind allein auch unsere Freude und unser Glück. Hier sind wir ganz Partei und ganz Einseitigkeit. Hier wollen wir<br />

gar keine andere Meinung hören als die, die unserem Volke nützt. Und selbst, wenn sie scheinbar unrichtig ist, so wird sie für<br />

uns schon dadurch richtig, daß sie dem Wohle unseres Volkes dient. Wir kennen unsere Arbeiter, Bauern und Soldaten, unsere<br />

Beamten und Geistesschaffenden, wir kennen den Opfermut unserer Frauen und die Begeisterungsfähigkeit unserer Kinder. Zu<br />

ihnen gehören wir, und deshalb bekennen wir uns auch zu ihnen.<br />

Und wie wir unser Volk lieben, so hassen wir seine Feinde aus ganzer Seele. Auch dessen schämen wir uns nicht, sondern be-<br />

84<br />

kennen es vor jedem, der es hören will. Wir haben ihnen nichts getan, im Gegenteil, wir sind ihnen entgegengekommen, soweit<br />

wir nur konnten. Aber sie wollten nicht den Frieden, sondern den Krieg. Feige haben sie uns überfallen, und nun drohen sie uns<br />

mit Racheplänen, die nur ein abgrundtiefer Haß ersinnen kann.<br />

So lasset uns denn auf Haß mit Haß antworten! Wer uns in unserem Leben angreift, der hat keinen Anspruch auf unsere<br />

Objektivität, gegen den rufen wir zum Widerstand mit allen Mitteln auf. Man kennt uns drüben nicht, wenn man glaubt, uns bei<br />

unserem Nationalfehler fassen zu können. Wir wären bereit, alles zu tun und alles hinzugeben, um unserem Volke die Freiheit<br />

zu erkämpfen. Diesen Krieg führen wir mit kühlem Kopf, aber auch mit heißem Herzen. Wir schlagen den Feind, wo wir ihn<br />

nur schlagen können. Widerstände auf dem Wege zum Siege machen uns nur angriffsfreudiger, und gelegentliche Rückschläge<br />

spornen uns zu neuen Höchstleistungen an. Wir wollen im Kriege nur vom Krieg hören. Wir sind nicht feige genug, vor seinen<br />

Aufgaben und Gefahren die Augen zu verschließen. Im Gegenteil, wir wollen sie sehen und überwinden. Gerechtigkeit kennen<br />

wir nur unserem eigenen Volke gegenüber. Dem Feind jedoch gebührt unser Haß und unser Vernichtungswille. Wer uns in<br />

diesem Kriege vom Recht des Gegners spricht, dem treten wir mutig und mannhaft entgegen, weil er das Recht des eigenen<br />

Volkes schmälert.<br />

Unsere Feinde höhnen, wir seien einer solchen Charakterprobe nicht gewachsen. Sie werden sich täuschen, und wir werden es<br />

ihnen zeigen. Kein Opfer ist uns zu groß und kein Weg zu weit, um zum Siege zu kommen. Unser Volk wird in allem Leid und<br />

allem Glück des Krieges mit untergehakten Armen stehen, eine lebende Phalanx von Menschenleibern, jederzeit auf Befehl des<br />

Führers zum Angriff und zur Verteidigung bereit, das Herz voll heißer Liebe zur eigenen Sache und voll kalten Hasses gegen<br />

seine Feinde. Die Lauheit aber wird es ausspeien aus seinem Munde.<br />

85<br />

Kriegsweihnacht 1942<br />

Rundfunkrede an das deutsche Volk zum Heiligabend<br />

24. Dezember 1942<br />

Wem es der harte Krieg erlauben mag, sei es an der Front oder in der Heimat oder irgendwo an anderem Ort in der weiten Welt,<br />

der wird um diese festliche Stunde, da wir uns zur Kriegsweihnacht 1942 bereitgemacht haben, für einen kleinen Augenblick<br />

innehalten und den Blick in eine kurze Vergangenheit und in eine weite Zukunft schweifen lassen. Zum vierten Male begeht das<br />

deutsche Volk dieses schönste aller seiner Feste mitten im Kriege. Man glaubt von ferne Kanonendonner zu vernehmen, der<br />

unsere Weihnachtsfeier diesmal mit seiner harten Melodie begleitet. Es gibt niemanden unter uns, der das diesjährige<br />

Weihnachtsfest in alter Weise oder auch nur im gewohnten Kreise begehen könnte. Der Krieg hat ohne Wahl und Rücksicht<br />

mitten in die deutschen Familien hineingegriffen, den Vater von den Kindern, den Mann von der Frau, den Sohn von den<br />

Eltern, den Bräutigam von der Braut und den Bruder von den Geschwistern getrennt.

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