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GoebbelsJoseph-DerSteileAufstieg1944159S.Text c20130123 [159].

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daß wir den Krieg um einer großen, edlen Sache willen führen und daß alles, was uns dabei hilft, gut und kriegswichtig ist. Je<br />

stärker die Belastungen des Krieges werden, desto solidarischer müssen wir sie auf uns nehmen. Gerade jetzt ist die Zeit, da die<br />

nationalsozialistische Lehre und Erziehung an uns und um uns wirksam werden sollen. Wir müssen umgekehrt wie im<br />

Weltkrieg verfahren:<br />

während damals die lange Dauer des Krieges die Menschen einander mehr und mehr entfernte und entfremdete, muß sie heute<br />

die Menschen näher und näher zusammenführen. So nur werden wir der wachsenden Schwierigkeiten Herr. Und sie müssen<br />

überwunden werden, oder wir können unser Ziel nicht erreichen.<br />

Wenn wir andere kriegführende Völker zum Vergleich heranziehen, wird niemand behaupten wollen, daß wir vom deutschen<br />

Volke zuviel verlangen. Es gibt neutrale Staaten, in denen heute schlechter gelebt wird als bei uns. Die Verhältnisse im Hinterland<br />

der Sowjetunion sind nach allen Augenzeugenberichten so grauenhaft, daß wir uns demgegenüber geradezu eines<br />

paradiesischen Daseins erfreuen. Wir dürfen uns also nicht beklagen. Es könnte viel schlimmer sein, und wir müßten doch<br />

durchhalten, weil wir ja nur die Wahl haben, zu kämpfen oder unsere Freiheit und unser Leben zu verlieren. Wir haben alle<br />

Veranlassung, dem Schicksal dankbar zu sein, daß es uns noch so viele Möglichkeiten läßt, die Lasten des Krieges einander zu<br />

erleichtern. Aber das ist kein Grund, des Guten zuviel zu tun und für eine gewisse Schicht<br />

134<br />

ein Kriegsleben aufrechtzuerhalten, das sich gar nicht so sehr von dem im Frieden unterscheidet. Leider vergessen einige unter<br />

uns allzu leicht, daß die Überwindung der Gefahr einer unmittelbaren Bedrohung unserer Grenzen nicht auch die Gesamtgefahr<br />

beseitigt hat und daß uns noch ein gutes Stück Arbeit übrigbleibt, bis wir am Ziel sind. Deshalb müssen wir immer wieder<br />

darauf verweisen, auch auf die Möglichkeit hin, uns zu wiederholen. Die Grundsätze unserer Kriegführung bleiben sich gleich;<br />

wir können sie nicht Woche für Woche ändern, bloß um etwas Neues zu bringen. Wir sehen vielmehr unsere Aufgabe darin, sie<br />

durch ewige Wiederholung zum geistigen Besitz unseres ganzen Volkes zu machen.<br />

Die tägliche Beschäftigung mit dem Kriege verführt allzu leicht zu einer Ablenkung von seinen Grundthesen. Die oft<br />

verwirrende Polemik über seine aktuellen Ereignisse verwischt manchmal die geistigen Linien dieses Weltkampfes und läßt<br />

darum zuweilen die Prinzipien, um die es geht, etwas in den Hintergrund treten. Um so notwendiger aber erscheint es uns, den<br />

Blick von der entnervenden Tagesarbeit immer wieder darauf zurückzulenken, weil hier auch die Basis unserer geistigen<br />

Kriegsauffassung liegt. Wir müssen heute schon den Versuch machen, den Krieg unter den Umständen und in dem Licht zu<br />

sehen, in dem spätere Historiker das tun werden. Dann erst stehen wir seinen tagesbedingten Erscheinungen mit der souveränen<br />

Sicherheit und gelassenen Ruhe gegenüber, die sie verdienen. Unsere Stellung zum Kriege wird damit gänzlich unantastbar und<br />

unerschütterlich. Wir erleben dann Politik und Kriegführung der Gegenwart als ein Stück werdender Geschichte, an dessen<br />

Gestaltung wir selbst direkt oder indirekt mit beteiligt sind, ja wir fühlen uns hier persönlich als eine Art aktiver<br />

Geschichtsfunktion.<br />

Das allerdings setzt eine innere und äußere Haltung dem Krieg gegenüber voraus, die über jeden Zweifel erhaben ist. Sie hängt<br />

135<br />

nicht von den Ereignissen des Tages ab, sondern sieht sich eingeschlossen in den großen Werdeprozeß unserer Zeit, der unaufhaltsam<br />

seinen Weg macht, ob wir wollen oder nicht. Wie überall anderswo im menschlichen Leben, so ist auch hier das<br />

Erkennen der Zusammenhänge die wichtigste Voraussetzung zur richtigen Einschätzung der Tatsachen sowohl wie auch der<br />

Imponderabilien. Es kommt manchmal ebenso sehr darauf an, zu wissen, wie bedeutend die Dinge vom Volke genommen<br />

werden, wie ihre echte Bedeutung zu sehen. Im Volkskrieg der Gegenwart spielt die Psychologie der Kriegführung eine<br />

ausschlaggebende Rolle; jedenfalls ist sie von ungleich viel größerem Belang als je in einem Kriege zuvor. Infolgedessen darf<br />

auch das optische Bild unseres zivilen Lebens keinen aufreizenden Gegensatz zum eigentlichen Krieg darstellen, sondern muß<br />

damit weitgehend harmonieren. Dann erst können wir uns als modernes Kriegsvolk fühlen. Unsere Gegner pflegen das äußere<br />

Gesicht des Krieges in mancher Beziehung ganz besonders, vernachlässigen aber demgegenüber die Tatsachen. Wir rücken,<br />

was natürlich wichtiger ist, die Tatsachen in den Vordergrund, lassen aber dabei bisweilen die reine Optik etwas zu kurz<br />

kommen. Das ist ein Fehler, der abgestellt werden kann und abgestellt werden muß. Einige tausend werden uns deshalb gram<br />

sein, aber unser Volk wird es uns danken. Es sieht daran zu allem Überfluß noch einmal, daß wir nicht nur vom Volkskrieg<br />

sprechen, sondern ihn auch tatsächlich führen.<br />

Das neutrale und auch das feindliche Ausland werden daran erkennen, daß wir entschlossen sind, den Krieg, koste es was es<br />

wolle, zu einem siegreichen Ende zu bringen. Er ist nicht dazu da, den Frieden zu erhalten, sondern den Frieden zu erkämpfen.<br />

Auch seine Sache muß man ganz machen. Was wir heute am Frieden versäumen, das kommt dem Krieg zugute. Der totalste<br />

Krieg ist der kürzeste. So wie er unser Bild formt, so formen wir das seine. Bild und Erscheinung aber müssen übereinstimmen.<br />

136<br />

So wollen wir also Krieg führen mit allen Kräften. Er soll der Inhalt unseres Kampfes und unserer Arbeit am Tage sein und uns<br />

in die Träume unserer Nacht begleiten. Dann steht er als harte Pflicht über uns, der wir gehorchen um des kommenden glücklicheren<br />

Friedens willen.<br />

137

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